Ausbremsung des Wirtschaftswachstums?
"Das belgische Wirtschaftswachstum könnte ausgebremst werden", mit dieser Balkenüberschrift macht das Wirtschaftsblatt L'Echo heute auf. War die Wirtschaft des Landes in den ersten drei Monaten des Jahres aufgrund des Konjunkturanstiegs in Deutschland kräftig gewachsen, so scheint sich dieser Trend nach Angaben der belgischen Notenbank BNB im Augenblick nicht fortzusetzen, schreibt L'Echo und sieht den Grund im Anstieg der Energiepreise und den Folgen der Schuldenkrise im Euroraum.
Der ist nach Angaben von La Libre Belgique durch die Schuldenkrise arg gebeutelt und sorgt dafür, dass Athen von den Finanzmärkten genauestens überwacht wird. Die Märkte hielten aber auch Belgien im Auge. Im Leitartikel heißt es hierzu, dass belgische Staatsanleihen sich gut hielten.
Selbst wenn die Ratingagentur Fitch in ihrer Vorausschau Bedenken bei der Bonität Belgiens habe, sei es Finanzminister Reynders wohl gelungen, überzeugend darzustellen, dass das Land von einem konjunkturellen Aufschwung profitiert und von eine Rückstufung der Kreditwürdigkeit keine Rede sein sollte. Belgien, so der Leitartikler, bekommt also trotz des Drucks der Ratingagenturen eine zweite Chance, müsse aber auch beweisen, dass man imstande ist, Erwartungen, wie die nach einer neuen Regierung, zu erfüllen.
Trennung von Dexia-Bank?
De Morgen macht mit Informationen auf, denen zufolge viele Kommunen sich von der Dexia-Bank trennen wollen. Würden die Gemeinden im Land ihre Beteiligung an Dexia veräußern, dann würde das Bankhaus seinen zweitgrößten Anteilseigner verlieren.
Geld ist auch Thema im Leitartikel von De Morgen, hier allerdings sind es die Mittel, die immer mehr Menschen fehlen, die Gegenstand des Kommentars sind. Knapp über zehn Prozent der Flamen, so der Leitartikler, liegen mit ihrem Einkommen unter der Armutsgrenze. 18,6 % der Kinder in Flandern lebten in Familien, die mit finanziellen Problemen zu kämpfen haben, und sechs Prozent des flämischen Nachwuchses wachse in einem Haushalt auf, in dem niemand erwerbstätig ist. Diese Zahlen, so der Leitartikler machten deutlich, dass die bislang geführte Politik im Kampf gegen die Armut gescheitert ist.
Flugabsagen wegen Vulkanausbruch
Het Belang van Limburg macht, wie eine Reihe anderer Tageszeitungen, mit den Folgen des jüngsten Vulkanausbruchs in Island auf und schreibt, dass gestern im Luftraum über Europa bereits 500 Flüge gestrichen werden mussten. Hierzulande habe Brussels Airlines beschlossen, Flüge nach Skandinavien und Norddeutschland abzusagen.
Im Leitartikel geht die limburgische Zeitung ebenfalls auf die Warnung der Ratingagentur Fitch ein, Belgiens Bonität möglicherweise herabzustufen, und meint, dass vor diesem Hintergrund Regierungsbildner Elio Di Rupo gestern seine bilateralen Gespräche zur Sanierung der Staatsfinanzen begonnen habe. Erster Gesprächspartner war Bart De Wever. Der denke vor allem an Einsparungen, um die im Etat fehlenden 17 Milliarden zu finden. Elio Di Rupo, so der Leitartikler, wolle die Hälfte der benötigten Summe durch neue Steuereinkünfte sichern.
Het Laatste Nieuws macht ebenfalls mit den Auswirkungen der Aschewolke im Luftraum über Europa auf und schreibt, dass wieder hunderte Flüge wegen des Vulkanausbruchs abgesagt werden. Die Aschewolke erreiche heute Belgien, und deshalb habe der für Verkehrspolitik zuständige Staatssekretär Schouppe einen Krisenstab eingerichtet.
Gleiches Aufmacherthema in Het Nieuwsblad. Auch diese Zeitung berichtet über das bange Warten auf mögliche Beeinträchtigungen des belgischen Luftraums und damit des Flugverkehrs am Brussels Airport in Zaventem, durch die Aschewolke.
Auch De Standaard hat diese Aschewolke des isländischen Vulkans auf der Titelseite, macht aber außerdem mit der Balkenüberschrift "Krieg in Libyen kann noch Monate dauern", auf. Die belgischen F-16 Kampfflugzeuge würden immer mehr Einsätze fliegen und an Bombardements teilnehmen. Derweil wachse unter den NATO-Mitgliedern die Sorge darüber, dass der Krieg gegen das Gaddafi-Regime länger dauern könnte und damit teurer würde als geplant. Die belgischen Streitkräfte hätten den Kostenrahmen für die belgische Teilnahme am Libyeneinsatz bereits um zehn Prozent erhöht.
Index von Mitarbeitern der Wallonischen Region
Le Soir macht heute mit einer Katalogisierung von Mitarbeitern der wallonischen Region auf. Deren Verwaltungsbehörden würden die Mitarbeiter zur Beurteilung der Häufigkeit ihrer Abwesenheit am Arbeitsplatz mit einem Index versehen. Die Gewerkschaften, so schreibt Le Soir, seien außer sich.
L'Avenir bringt Informationen über unhaltbare Arbeitsbedingungen beim Bordpersonal des Billigfliegers Ryanair auf Seite 1. Nach Angaben einer Flugbegleiterin des irischen Luftfahrtunternehmens, seien die Beschäftigten von Ryanair oft erniedrigenden Kontrollen durch ihren Arbeitgeber ausgesetzt.
Gazet van Antwerpen macht mit der steigende Zahl von Rauchern auf, die zur Entwöhnung professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Die Zahl der Belgier, die so versuche, dem Glimmstängel zu entsagen, habe sich in einem Jahr verdreizehnfacht.
Bild: Ragna Axelsson (epa)