Belgischer Film ausgezeichnet
Der jüngste Film der Dardenne-Brüder "Le gamin au vélo" mit dem großen Preis der Jury bei den Filmfestspielen von Cannes ausgezeichnet: Mit diesem Thema macht La Libre Belgique heute auf und meint, dass die beiden belgischen Filmemacher praktisch die Silbermedaille des französischen Filmfestivals mit nach Hause nehmen.
Ebenfalls auf Seite 1 in La Libre ein Verweis auf die negativen Folgen einer Regierung, die nur die Amtsgeschäfte führt und anstehende Ernennungen im Justiz- oder anderen Bereichen des öffentlichen Dienstes nicht vornehmen kann.
Den Leitartikel widmet La Libre den Filmfestspielen von Cannes und dem guten Abschneiden der Belgier dort. Denn neben den Dardenne-Brüdern wurde auch Bouli Lanners am Wochenende ausgezeichnet. Überhaupt, so der Leitartikel, habe Belgien wieder einen Namen im Film. Viele internationale Produktionen würden hierzulande gedreht. Man müsse den Dardenne-Brüdern danken, sie seien ausgezeichnete Botschafter.
Auch Le Soir macht mit der erneuten Auszeichnung der inzwischen bekanntesten Vertreter des belgischen Films auf und meint im Leitartikel, dass die Auszeichnung der Dardenne-Brüder in Cannes historisch sei. Man habe allen Grund sich zu freuen, hierzulande Künstler zu haben, die für Ambition, Anspruch und Brillanz stehen, so der Leitartikel der Brüsseler Tageszeitung.
Ebenfalls auf der Titelseite in Le Soir die Information, wonach der scheidende Finanzminister Didier Reynders Interesse am Direktorenposten beim Internationalen Währungsfond hat.
Tenor aus Brügge Zweiter beim Königin Elisabeth-Wettbewerb
Auch Het Nieuwsblad macht mit den am Wochenende ausgezeichneten Belgiern auf und schreibt, dass neben den Dardenne-Brüdern mit dem Brügger Tenor Thomas Blondell und dessen zweitem Preis beim Königin Elisabeth-Wettbewerb ein weiterer Belgier besonders positiv auffiel. Blondell sei mit seinem guten Abschneiden zum besten belgischen Teilnehmer überhaupt in der Sparte Gesang bei diesem weltweit anerkannten Wettbewerb aufgestiegen.
SNCB entgleist
Im Leitartikel geht Het Nieuwsblad heute derweil auf die Situation bei der belgischen Bahn ein. Die SNCB entgleise, meint der Kommentator. Die finanzielle Situation des Unternehmens sei beunruhigend. Die Schulden der SNCB-Gruppe würden auf drei Millionen Euro beziffert. Die Bahn ist deshalb auch Thema des Leitartikels in De Standaard. Jeder Belgier zahle monatlich 25 Euro, um die Bahn in Bewegung zu halten, heißt es hier. Daran sollten die Gewerkschaften am Mittag auch denken, wenn sie die bei ihnen organisierten Mitarbeiter über den Zustand des Unternehmens informieren und es dadurch im Zugverkehr zu Behinderungen wegen abwesender Bahnmitarbeiter kommt.
Der Leitartikler geht indes auch mit dem Bahnmanagement ins Gericht. Die Unternehmensleitung habe das Wachstum der SNCB unterschätzt. Neues rollendes Material sei deshalb zu spät geordert worden. Es müsse bei der Bahn jedenfalls offen und ohne Tabus über alles geredet werden, damit das Unternehmen auch weiterhin seine Rolle für die Mobilität im Land erfüllen kann.
Standard Lüttich holt Fußballlandespokal
L'Avenir macht mit dem Gewinn des Fußballlandespokals durch Standard Lüttich auf und informiert in einer achtseitigen Sonderbeilage über dieses Ereignis. Standard Lüttich habe mit dem 2:0 Sieg über Westerlo eine schwierige Saison beherzt beendet, heißt es.
Gleiches Aufmacherthema auch in La Dernière Heure. Dieses Blatt meint, dass die Nacht nach dem Pokalgewinn 25.000 Fans begeistert habe. Auf der Place Saint-Lambert in Lüttich hätten die Fans bis in den Morgen ihre Mannschaft gefeiert.
Griechenlands Finanzsituation beunruhigend
De Morgen hat neben den Dardenne-Brüdern und der Glitzerwelt des Filmfestivals in Cannes die finanziell beunruhigende Situation in Griechenland auf der Titelseite. Europa zittere wieder. Heute müsse die Regierung in Athen sich über weitere Maßnahmen im Kampf gegen die Finanzkrise im Land aussprechen. Aus einer Welle von Privatisierungen hoffe man gut 50 Milliarden Euro für die Staatskasse freimachen zu können. Währenddessen sei eine umfangreiche Operation zur Bewahrung Griechenlands vor dem Bankrott noch immer nicht angelaufen. Auch deshalb seien Europa und vor allem die Euro-Zone beunruhigt.
Ein Finanzthema auch im Leitartikel von De Morgen. Auch wenn die französische Finanzministerin Lagarde Anwärterin auf den Direktorenposten beim Internationalen Währungsfonds sei, würde Belgiens Finanzminister Reynders ebenfalls auf diesen Posten schielen.
Belgischer Major fällt negativ in Afghanistan auf
Het Laatste Nieuws macht mit dem inakzeptablen Verhalten eines belgischen Soldaten beim Auslandseinsatz in Afghanistan auf. Ein Major habe sich stark angetrunken mit Kollegen und ausländischen Soldaten angelegt und wurde deshalb von Brüssel zurück gepfiffen.
Fahndung läuft
Het Belang van Limburg macht mit einem dreifachen Mord in der Provinz auf und schreibt, dass der Polizei von den möglichen Tätern bislang jede Spur fehlt.
Vulkanausbruch
Gazet van Antwerpen schließlich macht mit dem erneuten Ausbruch eines isländischen Vulkans und der bangen Frage nach möglichen Behinderungen des europäischen Flugverkehrs hierdurch auf und geht im Leitartikel ebenfalls auf das Verhalten der Bahngewerkschaften und den ab Mittag erwarteten Behinderungen im Zugverkehr ein.
Bild: Christophe Karaba (epa)