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Die Presseschau von Dienstag, dem 16. September 2025

16.09.202510:54
Kampfjets (Illustrationsbild: Benoit Doppagne/Belga)
Illustrationsbild: Benoit Doppagne/Belga

Die Zeitungen kommentieren die Verletzung des polnischen Luftraums durch russische Drohnen und die Antwort der Nato. Außerdem beschäftigen sich die Blätter weiterhin mit der Absage eines Konzerts der Münchner Philharmoniker unter der Leitung eines israelischen Dirigenten beim "Genter Festival van Vlaanderen".

"Zwischen Provokationen und Sanktionen: Die Krise zwischen Russland und der Nato spitzt sich zu", schreibt L'Echo auf Seite eins. "Angesichts der russischen Drohnen muss Europa seine Luftabwehr neu erfinden", so die Schlagzeile von La Libre Belgique.

In der Nacht haben russische Drohnen zum zweiten Mal in Folge den polnischen Luftraum verletzt. Diesmal wurden Fluggeräte sogar über der Hauptstadt Warschau gesichtet. Dazu scheint auch die Rhetorik zu passen: In den Augen Moskaus befinde sich die Nato schon im Krieg mit Russland, hieß es aus dem Kreml.

Auf neue Bedrohung einstellen!

"Wir müssen aufpassen, dass wir mit unserer Schwäche nicht noch das russische Selbstbewusstsein stärken", warnt La Libre Belgique sinngemäß in ihrem Leitartikel. Denn die Nato hat dort zuletzt ebenso vielsagende wie peinliche Bilder produziert. Da mussten an der polnischen Grenze Kampfflugzeuge aufsteigen, die dreistellige Millionenbeträge kosten, um ein paar Drohnen aus der Luft zu holen. Mit anderen Worten: Kleine low-cost-Fluggeräte, die eigentlich nur dafür konzipiert sind, die Gegenseite ein bisschen zu ärgern und ganz nebenbei zu testen. Die Nacht vom 9. auf den 10. September war für Europa jedenfalls ein Wendepunkt, ein Moment der Ernüchterung. Denn die schmerzliche Feststellung lautet: Wir sind diesen Drohnen quasi schutzlos ausgeliefert. Europa kann keinen Abnutzungskrieg gewinnen, bei dem der Feind Tausende Billig-Fluggeräte einfach gen Westen schickt. Dafür gibt es keine Entschuldigung! Europa muss endlich wach werden, muss sein militärisches Betriebssystem aktualisieren. Wissend, dass totalitäre Regime jegliche Form von Zurückhaltung immer als Schwäche interpretieren.

Reines Schwarz-Weiß-Denken

"Die Polemik rund um den israelischen Dirigenten ist noch nicht vorbei", konstatiert derweil De Standaard auf seiner Titelseite. Und, in der Tat: Die Absage eines Konzerts der Münchner Philharmoniker unter der Leitung ihres israelischen Dirigenten Lahav Shani hat für einen handfesten Koalitionsstreit gesorgt: Die N-VA von Premier De Wever und die flämischen Sozialisten Vooruit scheinen es auf eine Kraftprobe anzulegen.

"Das ist doch reines politisches Spektakel", zischt Het Nieuwsblad in seinem Kommentar. Bei diesem Clash zwischen Nationalisten und Sozialisten ist den Beteiligten jeder Sinn für Nuance abhandengekommen. Stattdessen regiert hier reines Schwarz-Weiß-Denken. Man kann die Entscheidung des "Gent Festival van Vlaanderen" durchaus kritisieren. Und ja, da wurden auch falsche Argumente ins Feld geführt, etwa, wenn die Festivalleitung ihre Absage mit der Angst vor Protesten begründete. Die Sicherheit zu garantieren liegt nämlich nicht in der Verantwortung einer Kultureinrichtung. Aber eins ist die Entscheidung garantiert nicht: Sie ist nicht antisemitisch motiviert.

Ein politisches Statement, kein Antisemitismus

De Standaard sieht das ähnlich. Der Begriff "Antisemitismus" wird heutzutage inflationär verwendet. Die Regierung Netanjahu und auch die USA machen es jeden Tag vor: Jegliche Kritik an der Politik des Staates Israel wird automatisch gleichgesetzt mit Antisemitismus. Das wird also zum Holzhammerargument, um jegliche politische Diskussion zu ersticken, ja sogar, um die Meinungsfreiheit einzuschränken, zum Beispiel an amerikanischen Universitäten. Und auch Premierminister Bart De Wever sprach im Zusammenhang mit der Entscheidung des Genter Festivals von "Rassismus und Antisemitismus". Vielleicht hat er damit die Deutschen besänftigen können, es bleibt dafür trotzdem eine unfaire Beleidigung des Festivals. Natürlich kann man darüber diskutieren, ob der Ausschluss legitim ist, oder ob ein kultureller Boykott gegen Israel ein akzeptables Mittel ist. Die Entscheidung ist aber letztlich ein politisches Statement und hat nichts mit Antisemitismus zu tun. Indem man Kritik oder gar einen Boykott gleichstellt mit Antisemitismus, macht man dessen Bekämpfung nur noch schwieriger.

Gazet van Antwerpen sieht das anders. Lahav Shani wurde von dem Festival ausgeschlossen aus einem einzigen Grund, nämlich weil er aus Israel kommt. Und das geht entschieden zu weit. Man wirft ihm vor, sich nicht deutlich genug gegen den Gaza-Krieg gewandt zu haben. Das ist ein sehr schwaches Argument. Eigentlich sollte es doch reichen, wenn er die Kriegsverbrechen nicht ausdrücklich unterstützt oder schönredet. Der Widerstand oder die Abscheu gegenüber der Politik der israelischen Regierung darf nicht umschlagen in anti-jüdische Ressentiments.

Eine Ohnmachtsdiskussion

Het Belang van Limburg übt in diesem Zusammenhang Kritik an Premierminister Bart De Wever. Im Sommer, als große Teile der Bevölkerung und auch zahlreiche Parteien einen klaren Standpunkt der Regierung zur Gaza-Krise verlangten, da beschränkte sich De Wever darauf, irgendwelche Urlaubsfotos in sozialen Netzwerken zu verbreiten. Und jetzt, welch ein Kontrast! Jetzt machte der Premier gleich einen Blitzbesuch in Essen, um mit dem israelischen Dirigenten für ein Foto zu posieren. Ein CD&V-Politiker, der De Wever wegen seiner Haltung kritisierte, wurde postwendend verklagt. Jetzt ist eigentlich nicht die Zeit für Symbolpolitik. Erst recht vor dem Hintergrund der anstehenden Haushaltsberatungen brauchen wir schlicht und einfach Staatsmänner.

Diese ganze Diskussion, der erbitterte Streit über die Entscheidung des Festivals, all das ist letztlich wohl nur Ausdruck eines Gefühls der Machtlosigkeit, glaubt De Tijd. Der Fall steht beispielhaft für die Emotionen, die die Gaza-Krise hochkochen lässt. Und genau aus diesem Grund ist es wichtig, in dieser Frage die Nuance zu wahren. Ja! Vielleicht hat das "Gent Festival van Vlaanderen" seine Entscheidung etwas leichtfertig getroffen. Aber lasst uns doch die Sache nicht noch schlimmer machen, als sie ist: Nichts weist darauf hin, dass hier antisemitische Gefühle im Spiel waren. Vielmehr zeigt sich hier, welche Spannungen der Konflikt auch in unserer Gesellschaft auslöst. Und weil niemand weiß, wie man die Gräueltaten und das Leid beenden kann, streiten wir irgendwann über einen Dirigenten. Im Grunde ist das eine Ohnmachtsdiskussion.

Roger Pint

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