„200 Tage Krise“, titelt Le Soir auf Seite 1. Fünf königliche Missionen, zwei unumgängliche Parteien, ein Land das wartet, aber keine Regierung in Sicht, so beschreibt die Brüsseler Tageszeitung die anhaltende innenpolitische Situation.
Den Leitartikel widmet das Blatt heute der zu Ende gehenden belgischen EU-Ratspräsidentschaft und meint, dass diese bemerkenswert effizient war. Doch das Abenteuer gehe weiter, so der Kommentar, mit Ungarn und dessen Regierungschef Orban übernehme ein konservativer Politiker der für seinen Populismus und seine nationalistischen Neigungen bekannt ist, das Ruder. Die große Herausforderung sei jetzt das Sparen und damit das EU-Budget.
Auch La Libre Belgique geht im Leitartikel heute auf die jetzt schon 200 Tage dauernde innenpolitische Krise im Land ein. Man wage es schon kaum noch das Wort „entscheidend“ zu nutzen, doch zum Jahresbeginn breche eine neue entscheidende Woche für den Vermittler Johan Vande Lanotte an. Dann nämlich, wenn er den sieben Parteien seinen Vorschlag für eine Verhandlungsgrundlage über Staatsreform, Finanzierungsgesetz und B.H.V vorlege.
Der Leitartikler sieht derweil im wachsenden Druck, dem sich die flämische Wirtschaft ausgesetzt sieht, eine Zwang für den nördlichen Landesteil, um endlich eine Regierung zu bekommen, dann doch einem aus flämischer Sicht, unvollständigen und nicht perfekten Kompromiss zuzustimmen.
Energierechnung steigt
Das Wirtschaftsblatt L'Echo macht heute mit erneut steigenden Energiekosten im nächsten Jahr auf. Gas- und Stromrechnungen würden für die Haushalte im Land nächstes Jahr im Vergleich zu 2010 vermutlich im Schnitt um 292 Euro steigen. Wegen der wieder anziehenden Wirtschaft würde auch Energie teurer. Rohöl etwa steige derzeit im Preis auf das höchste Niveau seit zwei Jahren.
2011 wird deutlich teurer
Auch Het Laatste Nieuws macht mit steigenden Kosten für das kommende Jahr auf. Belgiens Auflagen stärkste Zeitung titelt hierzu: „2011 deutlich teurer“. Kartoffeln würden nächstes Jahr 20 Prozent teurer, Milch und Fleisch würden je zehn Prozent beim Preis zulegen. Und auch die Energierechnung, meint das Blatt würde wenigstens um sechs Prozent teurer.
Beim Energieverbrauch könnten die Haushalte allerdings sparen, meint das Blatt. Entweder durch ein Wechseln des Lieferanten oder durch den Einsatz energiesparender Elektrogeräte.
Auch Het Nieuwsblad macht mit der steigenden Energierechnung auf und meint, dass die ohnehin schon hohen Kosten für Gas und Strom nächstes Jahr weiter steigen werden. Im Leitartikel heißt es hierzu, wenn man in diesem Winter schon mit Sorge auf seine Energierechnung geschaut habe, dann werde das kommende Jahr bei den Preisen keine Entwarnung bringen, im Gegenteil.
Zwar könne man am Energieverbrauch selber etwas tun, und beabsichtigen auch die Regierungen im Land zu helfen, dennoch ist es derzeit nur schwer möglich zu vermeiden, dass Energiesparprämien in jene Haushalte fließen, die ihre Energierechnung ohnehin problemlos zahlen können. Belgien habe Nachholbedarf. Die Liberalisierung des Energiemarktes sei hierzulande für die Verbraucher ein Flop.
Flämische Beamtenrenten steigen
De Standaard macht mit steigenden Renten für flämische Beamte auf und meint, dass diese Altersbezüge in weniger als einem Jahr, nämlich zwischen September 2010 und August 2011 um rund fünf Prozent steigen. Im Leitartikel notiert das Blatt hierzu, dass pensionierte flämische Beamte dieses Jahr damit ein extra Weihnachtsgeschenk erhielten.
Früher sei das gerechtfertigt gewesen, als Beamtengehälter nämlich deutlich niedriger lagen, als das Einkommen im Privatsektor. Doch in der jüngeren Vergangenheit seien die Bezüge im öffentlichen Dienst gestiegen. Damit, so schlussfolgert der Leitartikler würde deutlich, dass einem weiteren Steigen der Beamtenrenten in Flandern ein Ende bereitet werden müsse.
Ab Samstag neue europäische Überweisungen
L'Avenir hat sowohl die innenpolitische Krise als auch die mit dem Beginn des neuen Jahres anstehenden Veränderungen für 2011 auf der Titelseite. Neu ist ab Samstag, so schreibt das Blatt z.B. das europäische Überweisungsformular. Schluss mit den zwölfstelligen Kontonummern. An ihrer Stelle müssen zukünftig Bic und IBAN Codes ausgefüllt werden.
Mehr Migranten bekommen Bleiberecht
De Morgen macht mit der drastisch gestiegenen Zahl von Migranten auf, denen in Belgien ein Bleiberecht gewährt wurde. Die Zahl jener Personen die ohne gültige Ausweispapiere einreisten, inzwischen hier aber legal hier verbleiben können, stieg bis November für das zu Ende gehende Jahr auf über 21.000 an.
A.S. Eupen rettet einen Punkt in Winterpause
Das Grenz-Echo schließlich titelt heute auf Seite 1, dass der Skitourismus in der Eifel inzwischen für beachtliche Besucherzahlen sorg. Ebenfalls auf Seite 1 der deutschsprachigen Tageszeitung: das 0:0 Unentschieden von Fußball Erstlegist A.S Eupen gegen Germinal Beerschot mit dem die Eupener einem weiteren Punkt in die Winterpause retten.
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