Finanzielle Rettungsaktionen bringen Staatskasse 2 Milliarden
Das Wirtschaftsblatt De Tijd macht heute mit dem Verdienst aus Anlagen zur Rettung der während der Bankenkrise in eine Schieflage geratenen Finanzhäuser auf. Zwei Milliarden Euro, so meint das Blatt, würden nächstes Jahr aus Dividenden, Prämien und Zinsen in die Staatskasse fließen.
Das Geld komme als Rückfluss von Fortis, KBC, Dexia oder Ethias. 21 Milliarden Euro hatte Belgien zur Rettung dieser Bankhäuser locker gemacht. Und das mit dem Hinweis darauf, dass das Geld nicht verloren sei, sondern im Grunde eine Anlage darstelle.
Im zu Ende gehenden Jahr, schreibt De Tijd, kam nach Angaben von Finanzminister Reynders, so für den Staat bereits gut eine Milliarde Euro zusammen. Einziger Wehrmutstropfen, auch wenn nächstes Jahr gut zwei Milliarden Euro von den Banken in die Staatskassen zurückfließen, werden für Belgien gut 450 Millionen Euro an Zinsen für die Kredite fällig, die zur Rettung der Banken aufgenommen wurden.
Königshaus spart nicht wie geplant
De Morgen titelt heute zu mangelnden Sparmaßnahmen des Königshauses. Von der 2009 durch die Regierung festgelegten Absenkung des Etats für die königliche Familie, sei nichts zu spüren. Da die scheidende Regierung nicht voll handlungsfähig sei, bleibe der Etat für das Königshaus im kommenden Jahr auf demselben Niveau wie 2010.
Damit würden der königlichen Familie nächstes Jahr gut 13,7 Millionen Euro überwiesen. Auf König Albert entfallen hiervon knapp 10,7 Millionen, Kronprinz Philippe, so schreibt De Morgen, müsse im kommenden Jahr mit knapp unter 1 Million Euro auskommen. Selbst Königin Fabiola bekomme mit knapp 1,5 Millionen Euro einen größeren Etat als Prinz Philippe, schreibt De Morgen.
Ist De Wever kompromissbereit?
L'Echo fragt sich heute auf der Titelseite, ob N-VA- Parteichef Bart De Wever wohl Ja zu einem Kompromiss sagen wird. In einer Woche, so schreibt das Blatt, müssten sich die sieben Parteien, die sich anschicken, die Regierungsbildung zu verhandeln, zum Kompromissvorschlag von Vermittler Johan Vande Lanotte äußern.
Der habe gestern Bart De Wever und Elio Di Rupo getroffen. De Wever habe nach seiner Begegnung mit dem Vermittler aber nicht auf dessen jüngste Vorschläge reagiert. Das hätte die flämische Bewegung OVV sehr wohl getan. Ihr Urteil zu Vande Lanottes Vorschlägen sei vernichtend, schreibt L'Echo. Hierzu notiert Le Soir, dass die Radikalen in Flandern Bart De Wever damit ganz schön unter Druck setzen.
François Houtart gesteht sexuellen Missbrauch Minderjähriger
Die Brüsseler Tageszeitung macht derweil heute mit einem anderen Thema auf und zwar dem Geständnis des Kanonikers François Houtart. Der ehemalige Kandidat für den Friedensnobelpreis, der als Leitfigur der Globalisierungsgegner steht, habe zugegeben, vor 40 Jahren ein minderjähriges Mitglied seiner Familie sexuell missbraucht zu haben. Der Papst der Linken sei kein Heiliger, meint der Leitartikler in Le Soir.
Die inzwischen verjährten Delikte hätten sich genau wie viele andere Pädophilie-Fälle in der katholischen Kirche auch im Fall des Kanonikers François Houtart, im familiären Umfeld ereignet. Der heute 85-jährige, der sein Leben lang für soziale Gerechtigkeit gekämpft habe, werde jetzt also auch von seiner Vergangenheit eingeholt, meint Le Soir.
Rückblick
La Libre Belgique macht heute mit einem Rückblick auf die kulturellen Höhepunkte des zu Ende gehenden Jahres auf und legt der Tageszeitung eine entsprechende Sonderbeilage bei. Jahresrückblick heute auch ausführlich in Bild und Text in einer extra dicken Ausgabe des Wochenmagazins Knack.
Schulen gegen Terrorismus
De Standaard greift heute eine Anregung der scheidenden Innenministerin Turtelboom auf, und titelt hierzu auf Seite eins: Schulen und Vereinigungen müssen bei der Bekämpfung des Terrorismus mithelfen. Schulen, Sportvereine oder Jugendorganisationen sollten nach Ansicht der scheidenden Innenministerin immer dann eingreifen, wenn Jugendliche Gefahr laufen, sich zu radikalisieren.
Im Leitartikel geht De Standaard heute derweil auf die gesunkene Zahl von Verkehrstoten ein. Eine geringere Anzahl von Todesopfern in Folge von Verkehrsunfällen sei allerdings nur Anlass zur Zufriedenheit. Sie dürfe keine Euphorie auslösen, meint der Leitartikler.
Alkoholkontrollen zu Silvester
Gazet Van Antwerpen und Het Belang van Limburg titeln heute beide zu Alkoholkontrollen, die von der Polizei nach den schweren winterlichen Niederschlägen der letzten Tage wieder aufgenommen werden. Vor allem zu Silvester müssten alle Autofahrer wissen, dass die Polizei verstärkt kontrolliert und auf den Straßen präsent sein wird.
Schlaglöcher auf dem Vormarsch
Diese Straßen, so schreiben Het Laatste Nieuws und Het Nieuwsblad heute, seien durch die Winteroffensive indes in einem erbärmlichen Zustand. Schlaglöcher überall. Bis diese endgültig repariert würden, könne es allerdings noch bis April 2011 dauern so die Zeitungen.