Das Magazin Knack warnt: Im kommenden Jahr muss Belgien auf den internationalen Finanzmärkten mindestens 80 Milliarden Euro auftreiben. Unterdessen ist das föderale Parlament arbeitslos und steht unter der strengen Aufsicht der sieben Parteien, die über die Staatsreform und die Bildung einer Föderalregierung verhandeln. Durch den schlechten Willen und die Aggressivität der frankophonen Parteien wird das föderale Königreich in die Spaltung getrieben.
Ein entscheidender Tag
Unter dem Titel "Heute ist tatsächlich ein entscheidender Tag" schreibt Le Soir: Die sieben Parteivorsitzenden treffen heute einer nach dem anderen mit dem Vermittler zusammen. Jeder muss seine Antwort auf eine einzige Frage geben, nämlich ob der von Vande Lanotte ausgedachte Kompromiss als Grundlage für eine Wiederaufnahme der Verhandlungen dienen kann. Ein einziges Nein kann zur Krise und zu Neuwahlen führen. Die PS ist offensichtlich nicht mit dem Projekt Vande Lanottes für das Finanzierungsgesetz einverstanden.
Für De Standaard ist der Vermittlungsauftrag von Vande Lanotte seit heute in einem spannenden Endspurt. Er hat sich inzwischen von seinem Vorschlag distanziert, der sich auf Anregungen der cdH-Vorsitzenden Milquet stützt und der einen einheitlichen Tarif für alle Steuerpflichtigen vorsah. Die flämischen Parteien haben das abgelehnt, weil es den Regionen keine selbständige Politik gestattete. Bisher weiß man nicht, wie der neue Vorschlag Vande Lanottes aussieht. Vorläufig hat noch keine Partei den Mut, das Handtuch zu werfen.
Verhandlungen zu sieben noch nicht für morgen
L'Avenir behauptet: Der Vermittler hat seinen Vorschlag über die Revision des Finanzierungsgesetzes noch nicht ausgefeilt. Eine Wiederaufnahme der Verhandlungen zwischen allen sieben Parteien ist noch nicht für morgen. Der Vermittler will sich auch nicht einen strikten Terminkalender aufzwingen lassen.
La Libre Belgique stellt fest, dass das Vertrauen zwischen den sieben Parteien noch nicht wiederhergestellt ist und dass daher eine Verhandlung zu siebt noch nicht möglich ist. Die sieben Parteivorsitzenden sind am 4. September zum letzten Mal zusammengekommen.
Het Belang van Limburg unterstreicht: Der Pessimismus ist weit verbreitet. Niemand hat den Mut, die Verhandlungen scheitern zu lassen und Neuwahlen auszulösen. Die Frankophonen werden es nicht tun. Sie behaupten, dass sie zu Verhandlungen bereit sind, ohne Zugeständnisse machen zu wollen. Bart De Wever ist zu schlau, um Neuwahlen zu verschulden. Damit entsteht eine Pattsituation: Das Land hat keine Regierung, und es kommen keine Neuwahlen.
Die irische Finanzkrise ist eine Gefahr
Het Laatste Nieuws weist darauf hin, dass Belgien durch die irische Krise in Gefahr ist. Sie hat den Zinsunterschied zu Deutschland auf ein volles Prozent ansteigen lassen. Das kostet viel Geld und bedroht die Glaubwürdigkeit des Landes. 164 Tage sind seit den Wahlen vergangen, und die Verhandlungen sind seit Ende August festgefahren. Von der neuen Legislatur sind bereits elf Prozent verstrichen.
De Morgen meint zur irischen Krise: Die Spekulationen gegen die Banken werden von einer Spekulation gegen Staatspapiere abgelöst. Nach Irland kommen Portugal und Spanien an die Reihe. Die Spannungen innerhalb der europäischen Finanzzone könnten unhaltbar werden. Die Spekulation richtet sich jedes Mal auf das schwächste Glied der Kette. Am Ende werden alle Banken überleben, doch der Euro ist bankrott.
Die belgische Bahn ist ein Vergnügungspark für Gewerkschaften
De Tijd kritisiert die Streiks bei der Eisenbahn. Für die Gewerkschaften ist die Bahn ein riesiger Vergnügungspark, in dem sie sich austoben können. Als Staatsbetrieb ist sie den Gesetzen der Marktwirtschaft nicht unterworfen, und die Gewerkschaften können ungehindert ihre Spielchen spielen. Das Management besitzt kein Instrument, um die Macht der Gewerkschaften einzuschränken und ist völlig ihrer Willkür ausgeliefert.
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