Durchschnittseinkommen: 2.936 Euro Brutto im Monat
Het Laatste Nieuws macht mit dem Durchschnittseinkommen der Belgier auf und schreibt, dass das bei 2.936 Euro Brutto im Monat liegt. Belgiens Auflagen stärkste Zeitung meint, dass in einem Zeitraum von neun Jahren dieses Durchschnittseinkommen um 31,2 Prozent oder umgerechnet 698 Euro gestiegen ist.
Die Hälfte aller Vollzeitbeschäftigten würden weniger als 2.595 Euro Brutto verdienen. Für zehn Prozent der Vollzeitstellen im Land liegen die monatlichen Bruttobezüge sogar knapp unter 2.000 Euro.
Im Leitartikel und im Innenteil der Zeitung kommt Het Laatste Nieuws auf die gestrige Eröffnungssitzung in der Abgeordnetenkammer zurück und meint dass Kammerpräsident Flahaut im Parlament sparen wolle und das bei den Bezügen und Sondervergütungen sowie bei seinem eigenen Gehalt. Das liegt nach Angaben der Zeitung bei 15.900 Euro.
Brüsseler verdienen besser
Auch bei Le Soir geht es auf der Titelseite ums Geld. Die Brüsseler Tageszeitung schreibt, dass wer mehr verdienen will, am besten in Brüssel arbeitet. In der Hauptstadt lägen die Einkommen nämlich knapp über 15 Prozent höher als der nationale Durchschnitt.
Le Soir stützt sich dabei auf Zahlen des Wirtschaftsministeriums. Während man in der Hauptstadt also besonders gut verdient, findet man nach Angaben der Brüsseler Tageszeitung die niedrigsten Einkommen in der Provinz Luxemburg. Hier würden die Bruttobezüge stellenweise fast 23,5 Prozent unter dem nationalen Durchschnitt liegen. Den höchsten Lohnzuwachs gab es nach Angaben von Le Soir über den Zeitraum der letzten zehn Jahre verteilt in der Provinz Westflandern. In Ostende stiegen die Einkommen im letzten Jahrzehnt um über 38 Prozent.
Mehr Geld für Bildungs- und Sozialbereiche
La Derniere Heure verschafft ihren Lesern heute einen kompletten Überblick über die Bezüge der Spitzenverdiener und der am schlechtesten bezahlten Berufsgruppen im Land. Während Geschäftsführer in Unternehmen erwartungsgemäß gut verdienen, müssen Beschäftigte im Hotel- und Gastgewerbe mit den geringsten Einkommen auskommen.
Nur 0,05 Prozent der Beschäftigten die einen Vollzeitjob haben, müssten mit weniger als 1.500 Euro Brutto im Monat auskommen. Berufe im Gesundheitsbereich müssten nach Angaben der Zeitung finanziell aufgewertet werden. Gleiches gelte für die Beschäftigten im Bildungs- und Sozialbereich.
Großverdiener haben höchsten Lohnzuwachs
De Standaard meint hierzu auf der Titelseite, dass die Großverdiener im Land in der jüngsten Vergangenheit den höchsten Lohnzuwachs zu verzeichnen gehabt hätten. Nicht verwunderlich deshalb, dass die Gewerkschaften fordern, die niedrigsten Löhne anzuheben und nicht den Großverdienern Einkommenssteigerungen zuzugestehen. Im letzten Jahrzehnt hätten Beschäftigte in der Metallbranche ihr Einkommen, über diesen Zeitraum verteilt, um knapp 23 Prozent steigen sehen. Bei Personen in Führungspersonen seien es 38 Prozent gewesen, meint De Standaard.
Im Leitartikel geht De Standaard auf die gestern im föderalen Parlament eingeläutete neue Legislaturperiode ein und meint, dass das einzige was dabei gestern festzustellen war, die Perspektive ist, dass eine neue Regierung vorerst nicht in Sicht ist.
Wallonische Arbeitnehmer mobil und fexibel
L'Avenir schreibt, dass acht von zehn Wallonen bereit sind eine berufliche Neuorientierung vorzunehmen. Zusammen mit der Rundfunk- und Fernsehanstalt RTBF führte die Zeitung eine Befragung durch aus der hervorgeht, dass die wallonische Bevölkerung viel Flexibilität an den Tag legt, wenn es darum geht, eine berufliche Umorientierung vorzunehmen und einen Neuanfang zu wagen.
40 Prozent der Befragten gaben an, bei einer Veränderung ihrer Berufslaufbahn als Selbständiger arbeiten zu wollen. 41Prozent der Wallonen, die an der Umfrage teilnahmen gaben überdies an, auch einen Arbeitsplatz in Flandern anzunehmen.
Kassationsgericht und Missbrauchsskandal
La Libre Belgique macht ebenfalls mit dem Arbeitsmarkt auf und fragt, was wäre wenn Lehrkräfte über Rentenalter hinaus weiter arbeiten würden. Diese Möglichkeit werde zumindest im französischsprachigen Landesteil von den politisch Verantwortlichen im Kampf gegen den dort auftretenden Lehrermangel, angedacht.
Den Leitartikel widmet La Libre Belgique heute einer Entscheidung des Kassationsgerichts in Brüssel, das ein Urteil zu den unlängst geführten gerichtlichen Ermittlungen zu Pädophilieskandalen in der katholischen Kirche, aufhob.
Dieses Thema hat auch De Morgen auf der Titelseite und meint, dass ein Gericht die Ermittlungen zur Gültigkeit von Hausdurchsuchungen bei Kardinal Danneels, in Räumen des Erzbistums und der Adrianssen-Kommission für Missbrauchsfälle in der Kirche neu aufrollen muss. Der Kassationshof in Brüssel sei nämlich der Ansicht, dass die Feststellung, diese Untersuchungen seien nicht rechtens gewesen, falsch ist.
Enttäuschung
Viele Tageszeitungen berichten heute auch über das 4:4 Unentschieden der belgischen Fußballnationalmannschaft gegen Österreich, gestern Abend. Der Ausgleichstreffer Österreichs viel in der 92. Minute.
Die Balkenüberschriften hierzu reichen heute von "Kalte Dusche in der 92. Minute" über "Das wahnsinnigste Spiel seit Jahren", bis zu, "Das haben wir wirklich nicht verdient".