Die gewaltige Explosion in Schaerbeek am Wochenende, die Folgen einer ausbleibenden Regierungsbildung und die Zukunft der Autofabriken von Opel Antwerpen und Ford Genk
La Derniere Heure kommt auf die schwere Explosion in Schaerbeek zurück und meint, dass am Unglücksort die Suche nach der Ursache der Explosion weiter gehe. Derweil seien fünf angrenzende Häuser unbewohnbar und blieben fünfzehn weitere für ihre Bewohner so lange unzugänglich, bis geklärt sei ob sie nicht auch einsturzgefährdet sind.
Regierungskrise bringt Jobs in Gefahr
De Morgen titelt heute zu den Folgen, die das Ausbleiben einer neuen handlungsfähigen Regierung hat. Die Zeitung meint hierzu, dass infolge der andauernden Regierungskrise gut 3000 Jobs auf der Kippe stehen. Betroffen seien Drogenberater oder Streetworker, die über Projekte der föderalen Ebene bezahlt werden. Viele dieser Projekte würden zum Jahresende auslaufen. Keine neue Regierung bedeute in diesem Fall keine Entscheidung über eine mögliche Vertragsverlängerung. Den Leitartikel widmet das Blatt derweil der Regierungserklärung des flämischen Ministerpräsidenten Kris Peeters und meint, dass er sich in seiner Rede zur Lage Flanderns übertrieben viel beweihräuchert habe.
Regierungserklärung mit viel Eigenlob
Auch Het Laatste Nieuws geht im Leitartikel heute auf Kris Peeters Regierungserklärung ein und meint, dass der flämische Regierungschef doch besser Niederländisch gesprochen hätte. Das was er in seiner Rede nämlich erklärt habe, hätte der Durchschnittsflame nicht verstanden. Man habe erneut die Chance verpasst, klar zu machen, was eine solche flämische Regierung unter Führung von Kris Peeters denn schließlich mehr zu bieten habe, als die vorletzte oder die nächste föderale Regierung, was Kris Peeters und seine Mannschaft effizienter, schneller, gezielter oder anders mache. Ein Jahr sei die Regionalregierung am Ruder, doch regiere sie so unauffällig, dass sich einige Ex-Minister gestern fragten, welchen Sinn eine Befugniserweiterung für Flandern mache, wenn in der Regierung nur solche Leichtgewichte agierten.
Belgiens Image leidet
De Tijd macht mit den finanziellen Folgen der politischen Sackgasse auf in der das Land jetzt schon 107 Tage nach den Wahlen stecke. Sie habe inzwischen auch Folgen für die Staatsfinanzen. Finanzexperten würden zudem eine zunehmende Nervosität bei ausländischen Investoren erkennen. Die würden sich langsam eine Beschleunigung bei der Einsetzung einer neuen Regierung wünschen.
Wenig Chancen für Opel Antwerpen
L'Echo bringt heute die Zukunft der Opel-Fabrik in Antwerpen auf die Titelseite und meint, dass Entscheidungen hierzu entweder in China oder den USA fallen. Es blieben 72 Stunden um für Opel Antwerpen doch noch ein Happy End zu finden, meint das Blatt und verweist auf das Datum des 30. September, das vom Opel-Mutterkonzern GM als Stichtag für die Vorlage einer Alternative zur Werksschließung festgelegt worden war. Letzte Woche sei ein chinesischer Automobilhersteller zu einer Werksbesichtigung in Antwerpen gewesen. Auch ein US-Konsortium sei an dem Standort interessiert. Was aus diesen Absichten werde, würde wohl in Kürze deutlich.
Arbeitsplatzgarantie für Einbußen
Het Belang van Limburg titelt heute zur Zukunft des Ford-Werks in Genk, das - so glaubt die Zeitung - sicher bis 2020 in Betrieb bleibe. Denn auch nach 2012 würden am limburgischen Standort drei Ford-Modelle gefertigt. Das aber habe einen Preis, meint Het Belang van Limburg. Damit in Genk weiter Autos vom Band laufen, werden die Mitarbeiter im Werk ab Januar 2011 geplante Sparmaßnahmen von elf Prozent bei der Lohnmasse in Kauf nehmen müssen.
Welche Finanzierung für Brüssel?
Le Soir geht heute der Frage nach, wie Brüssel refinanziert werden müsste. Ministerpräsident Charles Picqué detailliert für die Brüsseler Tageszeitung, wie er sich die Finanzierung seiner Region vorstellt und schildert im Interview mit der Zeitung, wie er die Flamen beim Wort nehmen möchte, wenn diese argumentieren, dass den Gemeinschaften und Regionen die Finanzmittel zustehen, die sie verdienen. Während Brüssel die belgische Bundesebene nur wenig koste, bringe sie einen erheblichen Beitrag zum Bruttoinlandsprodukt ein, argumentiert Picqué.
Smartphones im Aufwind
La Libre Belgique macht heute mit den sogenannten Smartphones auf. Die Verkaufszahlen dieser intelligenten Handys seien in Belgien regelrecht explodiert, meint die Zeitung. In den letzten zwölf Monaten hätte deren Absatz in Belgien um 115 Prozent zugenommen.
Gesichtsverlust für Alexander De Croo
De Standaard hat den Gesichtsverlust von Open VLD Parteichef Alexander De Croo auf der Titelseite. Der muss parteiinterne Probleme jetzt von seinem Vorgänger Bart Somers lösen lassen, womit deutlich wird, dass ältere Parteiangehörige der jungen Garde zeigen müssen, wie man Stolpersteine aus dem Weg räumt.
Ex N-VA-Senatorin legt sich mit Partei an
Het Nieuwsblad schließlich bringt die bisherige N-VA Senatorin Kim Geybels auf die Titelseite. Das Blatt führt ein Interview mit der 28-jährigen Notärztin, die von der N-VA aus der Partei ausgeschlossen wurde, nachdem ihr Ex-Freund in Thailand in eine Drogenaffäre verwickelt worden war. Geybels gab zu, selber als Senatorin zurückgetreten zu sein, dies aber auf Druck der Partei hin gemacht zu haben.