So schreibt La Libre Belgique unter dem Titel „Absolut ungenügend“: Das erwartete starke Signal ist nicht gekommen. Der Antwort der katholischen Institution und ihrer Hierarchie fehlt es an Mut. Sie ist vor allem ein defensives Vorgehen. Die Kirche hat noch nicht das Ausmaß der Katastrophe wahrgenommen. Sie stellt sich selbst nicht in Frage. Sie darf sich nicht länger zwischen die Opfer und die Justiz stellen. Die Schaffung eines neuen Zentrums, in dem die Kirche selbst vertreten ist, ist problematisch.
L'Avenir findet: Die gestern angekündigten Maßnahmen befriedigen weder die Opfer noch die Bevölkerung. Die Bischöfe verlasen nur Absichtserklärungen. Die Kirche kann ihre moralische Autorität nur wiederfinden, wenn sie alle Prinzipien des Rechts, der Menschenrechte und der Regeln der bürgerlichen Gesellschaft respektiert.
De Standaard bedauert: Die Pressekonferenz des Erzbischofs war noch nicht der Start eines neuen Zeitalters. Die Kirche hat noch nicht verstanden, dass sie strukturelle Fehler macht. Ihre verkrampfte Haltung gegenüber der Sexualität ist pathologisch. Das ist der Grund für das kriminelle sexuelle Verhalten in ihren Mauern. Der Erzbischof und die Bischöfe müssen endlich begreifen, dass diese Katastrophe nicht verschwinden wird, solange sie ihre Tragweite falsch einschätzen.
Die hochmütige Haltung der Kirche ist eine Beleidigung der Opfer
Le Soir ist überzeugt, dass die belgische Kirche darauf erpicht ist, ihre Privilegien zu behalten. Sie will den sexuellen Missbrauch durch Priester in einem neuen Zentrum der Versöhnung in ihrem Schoß behandeln. Sie hat noch nicht die Tragweite des Berichts der Adriaenssens-Kommission verstanden. Mindestens 91 pädophile Priester laufen noch frei herum. Niemand weiß, ob sie inzwischen neue Opfer gefunden haben. Die einzige Antwort der Kirche ist Reue und Vergebung. Kein einziger wird bestraft. Sie bleiben im Dienst, oft in direktem Kontakt zu Kindern. Die defensive und hochmütige Haltung der Kirche ist eine Beleidigung der Opfer und aller aufrichtigen Katholiken.
Het Belang van Limburg behauptet: Diese Affären, die die belgische Gesellschaft erschüttern, müssen politische Folgen haben. Doch die Einsetzung eines parlamentarischen Untersuchungsausschusses hat nur wenig Sinn, weil er schnell in parteipolitisches Tauziehen mündet.
Die Hierarchie der Kirche hat jede moralische Autorität verloren
De Morgen ist der Meinung: Die Kirche besitzt nicht die gesetzliche Grundlage, um diese Verbrechen zu behandeln. Durch ihr jahrelanges inzestuöses Schweigen hat die kirchliche Hierarchie jede moralische Autorität verloren. Die Kirche kann nicht die Arbeit der Justiz übernehmen. Sie muss die Täter bestrafen, die Opfer um Vergebung bitten und eine Vergütung zahlen.
Gazet Van Antwerpen wendet ein: Man darf nicht alles der Justiz überlassen. Diese Einrichtung hat, genau wie die Kirche, ein halbes Jahrhundert lang nichts von den Opfern sexuellen Missbrauchs hören wollen. Der Justiz kann man auch nicht trauen. Die Errichtung eines neuen Zentrums für die Versöhnung ist noch die bessere Lösung.
Das System ist faul
Het Nieuwsblad unterstreicht: Die Führung der Kirche hat noch nicht begriffen, dass sie selbst mit auf der Anklagebank sitzt. Eine Kultur des Schweigens, ein Gefühl der Unantastbarkeit, ein verkrampftes Verhältnis zur Sexualität und die Überzeugung, dass dieses ungesunde Verhältnis das einzig Richtige ist und jedem aufgezwungen werden muss, führen dazu, dass sich viele Menschen von der Kirche abwenden. Der Erzbischof entschuldigt sich für die faulen Äpfel, doch nicht für das faule System. Die Kirche sollte sehr sparsam mit den Wörtern Vergebung und Versöhnung umgehen. Es ist vielleicht besser, wenn sie vorläufig nichts mehr sagt.
In einem Gespräch mit Het Laatste Nieuws erklärt Erzbischof Leonard, er habe den ehemaligen Bischof von Brügge, Vangheluwe, aufgefordert, das Bistum zu verlassen. Der Papst werde über sein klerikales Statut entscheiden. Die Prozedur sei bereits angelaufen.
Bild: belga
Die Kirche predigt uns vor man sollte die Menschenrechte wahren, glauben schenken und einander Vertrauen, liebet einander , aber wer tritt alle rechte mit Füssen, die Kirche, denn mit Vergebung und Versöhnung ist noch keinem sexuell Missbrauchtem Opfer geholfen und vor allem die Aufforderung an den Priestern, Bischöfen, die diese Missetaten begangen haben, die Kirche, Bistum zu verlassen, schützt noch lange nicht die Bevölkerung vor neuen sexuellen Übergriffen. Die Kirche denkt wohl immer noch, das sie sich alles erlauben darf,traurig das die Regierung keinen Mut hat härter durchzugreifen , das ganze System ist stinke faul.