"Heißes Wochenende in ganz Europa, Hoch Zadok bringt 35 Grad", titelt das Grenz-Echo. "Noch sechs Wochen Sonne und Trockenheit" ist die Schlagzeile in Het Laatste Nieuws. Erst im September soll es wieder regnen, meint diese Zeitung.
"Die Niederlande oder Spanien", das ist der Aufmacher in Het Belang van Limburg. "Holland hofft" schreibt Het Nieuwsblad. "Ein Wahnsinnsfinale", ist der Aufmacher in L'avenir. Beide Mannschaften haben seit Januar 2008 erst zwei Spiele verloren.
"Elio Di Rupo sucht Koalitionspartner" titelt De Tijd. Gemeinsam mit De Wever spricht Di Rupo ab Montag mit den anderen politischen Parteien, um in Erfahrung zu bringen, ob diese sich an einer zukünftigen Regierung beteiligen wollen.
Die politische Entwicklung in den Kommentaren
Es bleibt noch viel zu tun, kommentiert La Dernière Heure. Schließlich gilt es, Feuer und Wasser miteinander zu vermählen. Die PS weigert sich, die Staatsfinanzen zu sanieren, weil sie sonst die Glaubwürdigkeit bei ihrer Wählerschaft verlieren würde. Die N-VA setzt aber auf einen harten Sparkurs. Und so gibt es zahlreiche Widersprüche zwischen den beiden Parteien, die zur Zusammenarbeit verurteilt sind. Deshalb hat sich Di Rupo in diesem Stadium noch geweigert, offiziell als Regierungsbildner anzutreten. Diese Rolle wollte ihm De Wever nämlich schon jetzt antragen.
De Wever und Di Rupo werden in den kommenden Tagen und Wochen gemeinsam Kontakte zur Bildung einer neuen Regierung legen, schreibt Het Nieuwsblad im Leitartikel. Man darf neugierig sein, ob dieses unerwartete politische Duo dies zustande bringt. Die Tatsache, dass beiden zusammenarbeiten wollen, ist schon ein Fortschritt, aber dies ist nur der Anfang.
N-VA und PS zur Zusammenarbeit verurteilt
Gazet van Antwerpen kommentiert: Wie es jetzt ausschaut, werden N-VA und PS die zentrale Achse der neuen Regierung. Sollte diese Achse brechen, dann drohen uns das politische Chaos und Neuwahlen.
Le Soir kommentiert: Bevor eine neue Regierung antritt, muss ein ganzer Berg von Problemen gelöst werden. Sehr viele Zugeständnisse, Opfer und Kompromisse sind notwendig. Falls das gelingt, könnte die nächste Legislatur im wahrsten Sinne des Wortes historisch werden.
Het Belang van Limburg glaubt: N-VA und PS sind zur Zusammenarbeit verurteilt. Ohne diese Parteien kommt keine Regierung zustande. Di Rupo hat aber eine strategisch schlaue Entscheidung getroffen, indem er De Wever bei den Gesprächen mit den anderen Parteien hinzuzieht.
Het Laatste Nieuws sieht hierin aber den Beweis, dass Belgien mittlerweile aus zwei verschiedenen Demokratien besteht, mit einer Regierung im Norden und einer im Süden des Landes. Die Tatsache, dass wir jetzt einen Prä-Regierungsbildner und einen Ko-Regierungsbildner haben, kann auch bedeuten, dass wir schon bald einen Premier für die Flamen und einen für die Französischsprachigen bekommen.
Krake Paul und Atomstrom
L'avenir schlägt im Kommentar vor, Krake Paul bei den Verhandlungen hinzuziehen. Er könnte dann in seinem Aquarium die Parteien aussuchen, die sich an einer Regierung beteiligen müssen.
De Tijd erinnert im Leitartikel an eine weitere Schwierigkeit, die auf die nächste Regierung wartet. Die EU hat große Fragen zum Atomstromdeal unseres Landes mit Suez. Der sichert Electrabel nach wie vor ein De-Facto-Monopol in Belgien. Wenn dieses Geschäft aber annulliert wird, hat das weitreichende haushaltspolitische Konsequenzen. Sowieso ist das Thema Atomenergie demnächst wieder fällig. Deshalb dürfte Di Rupo nicht unbedingt geneigt sein, Ecolo in die Koalition zu nehmen, schreibt De Tijd.
Und noch das ...
La Libre Belgique kommentiert den Erfolg der südafrikanischen Fußballweltmeisterschaft. Dieses Land hat bewiesen, dass auch Afrika eine Veranstaltung dieser Klasse organisieren kann. Fast alles lief wie geschmiert. Zu hoffen wäre, dass Südafrika mit der gleichen Begeisterung auch die große soziale Ungerechtigkeit und die riesige Sicherheitsproblematik bewältigen würde.
De Standaard kommentiert die Beschlagnahmung der Akten der Adriaenssens-Kommission zum Sexualmissbrauch in der Kirche durch die Justiz: Das belegt wieder einmal, dass die Justiz die Opfer von Straftaten zu wenig schützt. Viele, die sich bei dieser Kommission gemeldet hatten, werden jetzt ein zweites Mal zum Opfer. Die Justiz muss sich auch die Frage stellen, warum sich bei dieser Missbrauchskommission so viele Menschen meldeten, die ausdrücklich darauf bestanden, dass ihr Fall nicht an die Justiz weitergeleitet werden soll.