"Goffin eröffnet den Reigen im Davis Cup", titelt L'Avenir. "Bereit für Großes", heißt es beim GrenzEcho auf Seite eins. "Warum die Belgier den Franzosen Angst machen", notiert La Libre Belgique auf ihrer Titelseite.
Heute Nachmittag beginnt das Finale im Davis Cup zwischen Belgien und Frankreich in Lille. Der Davis Cup ist ja quasi die Mannschaftsweltmeisterschaft im Tennis. Belgien rechnet sich durchaus Chancen auf einen Sieg aus.
Het Laatste Nieuws kommentiert: Allein die Anwesenheit unseres Superstars David Goffin flößt den Franzosen Angst ein. Nach seinem famosen Auftritt beim Masters-Turnier hat er den Ruf einer Kampfmaschine auf dem Tennisplatz. Allein Goffin wiegt den Heimvorteil der Franzosen wieder auf. Doch trotz aller Theorie im Vorfeld wird es dabei bleiben: Der Ball muss über das Netz und präzise im Feld des Gegners landen. So einfach ist Tennis. Das gilt auch an diesem Wochenende, erinnert Het Laatste Nieuws.
La Dernière Heure meint: Die Mission Davis Cup wird schwer. Sicher, wir haben einen David Goffin. Aber selbst zwei Siege von ihm werden nicht reichen. Die ganze Mannschaft ist gefragt, und sie hat das Zeug dazu. Die Franzosen gelten letztlich zwar als Favorit, doch diese Rolle könnte sich schnell zum Nachteil für die Gastgeber wandeln. Mit größter Wahrscheinlichkeit steht uns jedenfalls ein spannendes Tennis-Wochenende bevor, mit vielen Möglichkeiten und hoffentlich vielen Emotionen, wünscht sich La Dernière Heure.
Mobilität: Umdenken tut not
Mehrere flämische Zeitungen beschäftigen sich in ihren Leitartikeln mit der Verkehrssituation. Anlass dazu ist ein Fragenkatalog, den einige CD&V-Bürgermeister diese Woche an den flämischen Verkehrsminister Ben Weyts von der N-VA gerichtet hatten. De Standaard schreibt: Weyts hat die Klagen unter anderem mit folgendem Satz beantwortet: "Ich habe noch nie so viel Geld in den Verkehr investiert, wie heute." Auf der einen Seite ist das eine gute Nachricht. Tatsächlich muss Flandern investieren: in neue Fahrradwege, neue Straßenbahnlinien und neue Fahrspuren für Busse. Auf der anderen Seite muss auch bei Weyts die Erkenntnis reifen: Allein Geld ausgeben ist nicht genug.
Was wir brauchen, ist ein Umdenken bezüglich unserer Mobilität. Der Autoverkehr wird nicht weniger, wenn immer mehr Firmenwagen auf die Straße kommen. Neue Straßenbahnen helfen nichts, wenn sie im Stau steckenbleiben. Neue Fahrradwege sind sinnlos, wenn Fahrradfahrer nicht allgemein bevorzugt werden gegenüber Autofahrern, mahnt De Standaard.
Ähnlich Het Laatste Nieuws: Um das Verkehrsproblem in den Griff zu bekommen, dürfen wir nicht nur auf die Politik zählen, sondern müssen unser eigenes Verhalten ändern. Doch dazu scheinen wir kaum bereit: Überall fahren wir mit dem Auto hin: zur Arbeit, zur Schule, zu den Geschäften. Und auch jedes Päckchen lassen wir uns vom Lieferwagen vor die Haustür bringen – Online-Shopping ist ja so bequem. Und letztlich ist an allem sowieso nur die EU schuld. Oder etwa nicht?, ätzt Het Laatste Nieuws.
Het Nieuwsblad hält fest: Verkehrspolitik geht uns alle an. Das sollten sich die CD&V-Bürgermeister bewusst machen, wenn sie ihre Forderungen an den Verkehrsminister stellen. Denn hier geht es um die Sicherheit von uns allen. Wir alle können etwas tun. Im Privaten, in der Gemeinde, in der Region, findet Het Nieuwsblad.
"Vorbildlicher" Stellenabbau
Zu den Entlassungen bei Philips in seinem Werk in Turnhout schreibt Gazet van Antwerpen: 78 Stellen will Philips streichen. Und das in einem Werk, wo vor zehn Jahren noch 2.700 Menschen beschäftigt waren. Heute sind es immerhin noch 700, die in Turnhout Glühbirnen für Philips herstellen. Die Gewerkschaften haben gestern auffallend wenig protestiert. Das mag auch damit zu tun haben, dass Philips die Arbeiter nicht hängenlässt, die ihren Job bei der Firma verlieren.
In Turnhout hat Philips auf dem Firmengelände Start-up-Unternehmen angesiedelt. 80 Prozent der Menschen, die bei diesen Start-ups arbeiten, waren zuvor bei Philips beschäftigt. Diese Menschen wurden auf Kosten von Philips umgeschult. Das ist nicht nur vorbildlich, sondern entlastet außerdem noch den belgischen Staat. Denn der muss kein Arbeitslosengeld zahlen, lobt Gazet van Antwerpen.
Das Kreuz mit dem Nikolaus
La Dernière Heure beschäftigt sich mit einer neuen Diskussion um den Nikolaus. Der Dachverband der Sozialistischen Krankenkassen, Solidaris, möchte das Kreuz von der Mitra, also der Nikolaus-Mütze, verbannen. Kein Kind solle durch das christliche Symbol ausgeschlossen werden.
Die Zeitung meint: Die Absicht, niemanden vom Nikolausfest auszuschließen, ist prinzipiell zwar lobenswert. Doch darf man sich schon fragen, wer sich heute noch von diesem Fest ausgeschlossen fühlt. Selbst Moslemvereine brechen jetzt nicht in Jubel aus aufgrund der neuen Idee. Muslimische Familien sagen selbst, dass sie ohne Probleme Nikolaus in der Schule und sogar Weihnachten feiern. Allein schon wegen der Geschenke.
Das Kreuz von der Mitra des Heiligen zu verbannen wird kein einziges zusätzliches Lächeln auf kein einziges Kindergesicht zaubern. Die Diskussion um das Nikolauskreuz ist nur das jüngste Kapitel im unsäglichen Kampf gegen christliche Symbole bei traditionellen Festen im Namen einer falsch verstandenen Rücksicht auf andere Religionen, schimpft La Dernière Heure.
Kay Wagner