"Trump droht Nordkorea mit totaler Vernichtung", titelt De Morgen. "Trump kündigt die Hölle auf Erden in seiner Ansprache vor der UN-Vollversammlung an", schreibt De Standaard. "Trump hält Kriegs-Rede vor UN", so Het Nieuwsblad auf Seite eins.
Die offene Kriegsdrohung von US-Präsident Donald Trump gegenüber Nordkorea greifen einige Zeitungen auch in ihren Kommentaren auf. Le Soir kritisiert: Diese Drohung ist unverantwortlich und kindisch. Gefährlich kindisch. Und diesmal kann man es nicht als spontane, verbale Entgleisung von Trump abtun, so wie das noch im August geschehen ist, als Trump den Koreanern mit "Feuer und Wut" gedroht hat. Diesmal wurde die Rede sorgfältig vorbereitet, von Trumps Beratern geschrieben. Die übrigen Chefs der Welt werden die Äußerungen mit Entsetzen aufgenommen haben. Gleichzeitig mussten sie aber auch erkennen, wie machtlos sie gegenüber Trump sind, stellt Le Soir fest.
Strategie eines Verrückten
Het Laatste Nieuws stellt sich die Frage: Was will Trump mit dieser Drohung erreichen? Will er Nordkorea tatsächlich in eine nukleare Wüste verwandeln? Oder ist das einfach eine "Madman"-Strategie – die Strategie eines Verrückten? Das kindliche Gehabe von Trump könnte man lustig finden, wenn es nicht so ernst wäre. Zumindest erinnert es an einen handfesten Streit auf dem Spielplatz. Dort drohen kleine Kinder auch manchmal mit dem Äußersten. Erwachsene sind dann gefordert. Sie müssen die Streithähne trennen, und sie wieder zur Vernunft bringen. So eine Rolle, die Rolle des Schlichters, müssten die Verbündeten der USA jetzt einnehmen. Doch das tun sie viel zu zögerlich, meint Het Laatste Nieuws.
L'Avenir schreibt: Trump benutzte gestern auch den Ausdruck "Schurkenstaat". Das kennen wir von einem seiner Vorgänger, nämlich George W. Bush. Der hatte auch den Irak von Saddam Hussein als Schurkenstaat bezeichnet und ihm vorgeworfen, Massenvernichtungswaffen herzustellen. Eine Lüge, wie sich später herausstellte. Doch da hatten Krieg und Chaos im Irak schon längst begonnen. Mit seiner Rede gibt Trump dem nordkoreanischen Führer Kim Jong Un das beste Argument an die Hand, weiter an seinem Atom-Programm zu basteln. Damit nämlich die atomare Abschreckung funktioniert, erinnert L'Avenir.
Auch Het Belang van Limburg stimmt in die Kritik an Trumps Kriegsdrohung ein, meint aber auch: In einem Punkt hat der US-Präsident Recht. Nämlich die Vereinten Nationen daran zu erinnern, dass sie eine schwerfällige Struktur sind, die viel Geld verschlingt, aber wenig effizient handelt. Beispiel: Die UN-Friedensmission im Kongo. Dort werden jährlich 1,14 Milliarden Dollar ausgegeben, um dem Land Frieden und Demokratie zu bringen. Ihr Ziel erreicht diese Mission nicht. Das Gegenteil ist der Fall. Die USA sind mit 22 Prozent des UN-Budgets der größte Geldgeber, weiß Het Belang van Limburg. Da darf man durchaus Forderungen zur sinnvollen Verwendung der Gelder stellen, meint Het Belang van Limburg.
Bald Schluss mit billig?
Zur Situation bei Ryanair notiert die Wirtschaftszeitung L'Echo: Der Konflikt macht deutlich, dass bei den Billigfliegern eine Ära zu Ende geht. Die Zeit, in der sich Passagiere alles haben gefallen lassen, nur damit sie möglichst billig ihr Flugticket bekamen, ist vorbei. Den Passagieren ist jetzt auch klar, dass sie Rechte haben. Einen Flug einfach absagen, nur, weil das Ticket 69 Euro und nicht 2000 Euro gekostet hat, das wird künftig nicht mehr gehen. Und wenn sich eine Billigflug-Gesellschaft darauf nicht einlässt, wird sie bald schon Opfer schlimmster Kommentare in den sozialen Netzwerken werden. Das Image der Gesellschaft wird schnell darunter leiden, vielleicht sogar dauerhaft, orakelt L'Echo.
Das GrenzEcho greift die Debatte um mehr Autonomie für die Deutschsprachige Gemeinschaft auf und kommentiert: Am Montagabend hat Ministerpräsident Oliver Paasch bei seiner Regierungserklärung im DG-Parlament unterstrichen, Kritiker der Autonomie ernst nehmen zu wollen. Hoffentlich ist diese Ankündigung mehr als ein Lippenbekenntnis. Denn die Debatte über mehr Selbstständigkeit für die Deutschsprachige Gemeinschaft ist in den letzten Jahren in eine ziemliche Schieflage geraten: Statt eine offene Diskussion zuzulassen, werden Skeptiker – zumindest in den meisten Fällen – als ahnungslos dargestellt oder als "Gegner der Autonomie" beschimpft. Bedenken sollten aber nicht einfach abgetan werden, sondern offen auf den Tisch kommen, um das für und wider von weiteren Befugnisübertragungen abwägen zu können, fordert das GrenzEcho.
Ohne Untertitel
Zur Stellungnahme der Friedensnobelpreisträgerin Suu Kyi zur Vertreibung der muslimischen Rohingya aus Myanmar schreibt La Libre Belgique: Sie hat ihre Rede, die direkt im Fernsehen übertragen wurde, nur auf Englisch gehalten. Ohne Untertitel. Ein Zeichen, dass die Rede vor allem an die internationalen Beobachter der Situation in Myanmar gerichtet war. Suu Kyi hat damit deutlich ihre scheinbare Machtlosigkeit gegenüber dieser ethischen Säuberung gezeigt. Sie sagte auch, dass ihr klare Beweise dazu fehlten. Was hätte sie wohl gesagt, wenn die internationale Gemeinschaft mit ihrer Person so umgegangen wäre, damals, als sie noch Gefangene der Diktatoren in ihrem Lande war?, fragt rhetorisch La Libre Belgique.
Kay Wagner - Bild: Jewel Samad/AFP
Welch selbstherrliche Inszenierung eines verrückten, blindwütigen Kriegstreibers.
Trump droht Nordkorea mit "totaler Vernichtung" und verstößt damit in seiner Rede vor der UN- Vollversammlung gegen Art. 51 der ... UN-Charta, die genau diese totale Vernichtung eines Feindes in einer kriegerischen Außeinandersetzung verbietet. Auch Trumps Schurkenstaat-Rhetorik macht alle von seinem Vorgänger initiierten diplomatischen Fortschritte und Perspektiven zunichte. Und dies im "Tempel" der Diplomatie, wie ein Journalist vorhin kommentierte.
Wo bleibt die Gegenrede der zivilisierten Welt?
Zwischen Trumps „totaler Zerstörung“ und Goebbels‘ „totalem Krieg“ stehen nur die Aufrichtigkeit und Vernunft von Menschen, denen die Menschlichkeit noch am Herzen liegt.
Trump redet von "totaler Zerstörung", Land vernichten. Aber in Wirklichkeit sollte er sagen was dann "Zerstört-Vernichtet" würde. Menschen, Frauen, Männer, Kinder, Tier, Natur, Zukunft! Es wird ob von dem einen oder anderem Redner immer nur von LAND gesprochen, Land ist Leben und Krieg ist Blut, Trauer, Zerstörung. Mir ist egal wie ein Kriegstreiber heißt, wir sollten einfach mal NEIN sagen.
Meine Vorkommentatoren sollten bedenken, dass der erste Kriegstreiber in diesem "Spiel" die nordkoreanische Politik des Diktators Kim ist, nicht Präsident Donald Trump. Trump reagiert nur.
Vorige Woche wurde eine nordkoreanische Rakete über Japan hinweggeschossen. Man kann sich vorstellen, dass viele Ostasiaten auf der Seite Trumps stehen, egal wie übertrieben er heute argumentiert hat.
In Ostasien ist die Zugehörigkeit zu einer Nationalität meist viel wichtiger als die Zugehörigkeit zu einer Religion. (entnommen aus den Büchern Peter Scholl-Latours) Sollten in einem Inferno Millionen Nordkoreraner sterben, dann würde das die Südkoreaner als Angehörige der selben Ethnie interessieren, aber den anderen Populationen in Ostasien würde dies nicht jucken, es wäre denen egal.
@G, Scholzen
Interessant, dass sie nicht nur über fundierte Kenntnisse in Sachen Klimawandel verfügen, sondern auch einschätzen können, wie die Nachbarstaaten Koreas auf eine "Totale Vernichtung" dieses Landes reagieren würden. Aber was wollen sie uns eigentlich sagen? Dass die Auslöschung eines ganzen Volkes eigentlich kein größeres Problem darstellt, da da es die Südkoreaner zwar "interessieren" aber die Nachbarn "nicht jucken" würde?
Werter Herr Scholzen,
ich habe doch geschrieben im letzten Satz, Mir ist egal wie ein Kriegstreiber heißt, wir sollten einfach mal NEIN sagen! Zu Deutsch, ob Trump, Kim oder egal welche Person da faucht...... Nein zu Krieg, nein zu Drohungen.