"Schon wieder Gold für Nafi Thiam", titelt Het Belang van Limburg. "Europameisterin im Fünfkampf", berichtet Le Soir auf Seite eins. Bei Het Laatste Nieuws heißt es: "Goldmedaille - und das sogar ohne spezifisches Training".
Die 22 jährige Nafissatou Thiam hat bei den Leichtathletik-Hallen-Europameisterschaften in Belgrad die Goldmedaille im Fünfkampf gewonnen. Über 60 Meter Hürden, im Kugelstoßen und im Hochsprung wurde die Athletin aus Namur Erste - und brach mit einem Sprung von 1,96 Metern sogar ihren persönlichen Rekord.
Dazu schreibt Het Nieuwsblad: Dass die belgische Goldmedaillenträgerin von Rio in Belgrad punkten würde, stand in den Sternen geschrieben. Aber die Art und Weise, wie sie es tat, ist bemerkenswert, lobt das Blatt.
Nafi hat den Fünfkampf zu einer "One-Woman-Show" gemacht. Im abschließenden 800 Meter-Lauf reichte ihr sogar der letzte Platz zum Gesamtsieg. Die Zeitung ist überzeugt, dass die junge Athletin bald Weltrekorde brechen wird. Die Goldmedaille von Belgrad hat Nafi Thiam ohne besondere Vorbereitung gewonnen.
Was soll das erstmal geben, wenn die Frau richtig trainiert?, gibt sich Het Laatste Nieuws optimistisch. Auch La Dernière Heure freut sich schon auf die Leichtathletik-WM im Sommer in London.
"Fillon pokert am Rand des Abgrunds"
"Fillon ruft zum Widerstand auf, Juppé steht in den Startlöchern", titelt L'Avenir. Obwohl der konservative französische Präsidentschaftskandidat François Fillon immer stärker unter Druck gerät, will er nicht aufgeben und ruft seine Anhänger für morgen zu einer Demo in Paris auf.
De Standaard befürchtet, dass die Kundgebung zu einer Anklage-Veranstaltung gegen die Justiz und gegen die Medien wird. Dabei sollte Fillon langsam klar sein, dass er das Problem ist, nicht die anderen. Er pokert gerade am Rand des Abgrunds. Dem Politiker werden Scheinbeschäftigung seiner Frau und Kinder sowie persönliche Bereicherung auf Kosten der Steuerzahler vorgeworfen.
Für L'Avenir ist die Frage nicht mehr, ob Fillon zurücktritt, sondern wann. Sein ehemaliger Konkurrent Alain Juppé steht bereits in den Startlöchern. Der Bürgermeister von Bordeaux wird für die französischen Konservativen retten müssen, was noch zu retten ist – knapp zwei Monate vor der Wahl.
La Libre Belgique hält fest: Die Vorwahlen der französischen Großparteien waren ein absoluter Reinfall. Das rechte Lager hat für Fillon optiert und damit für einen Kandidaten, der wohlmöglich schon bald keiner mehr ist. Die Linken haben den radikalen Benoît Hamon gewählt und damit einen Großteil der eigenen Wählerschaft abgeschreckt. Die Folge: Vermutlich wird es keiner der beiden in die zweite Runde schaffen.
Dem Wahlvolk in Frankreich bleiben jetzt zwei Optionen, meint De Standaard: Entweder sie haben die Nase von der traditionellen Politik so sehr gestrichen voll, dass sie der rechtextremen Marine Le Pen und ihrem gefährlichen Projekt ihre Stimme geben oder sie geben dem Hoffnungsträger Emmanuel Macron und damit einem positiven Projekt eine Chance.
Politische Misswirtschaft befeuert Populisten
L'Écho zieht eine Parallele zur Publifin-Affäre. Es sind die vielen Interessenkonflikte, das skandalöse Verhalten und die schamlose Selbstbereicherung gewisser Politiker, die immer mehr Menschen in die Arme der Populisten treiben. Anlass ist der letzte Teil des Interviews mit dem Chef der Publifin-Tochter Nethys Stéphane Moreau. Unter der Überschrift "Jeder in Lüttich und darüber hinaus wusste Bescheid" erklärt der PS-Politiker, wie aus dem öffentlichen Stromnetzbetreiber ein milliardenschwerer Großkonzern wurde, der mittlerweile im Energie-, Medien- und Telekomgeschäft tätig ist. Aus rein wirtschaftlicher Sicht mag Nethys zwar eine Erfolgsgeschichte sein, sie darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Zweck nicht die Mittel heiligt – besonders dann nicht, wenn Steuergelder und Politiker im Spiel sind, urteilt L'Écho.
Schlechtes Zeugnis für Arbeitsamt und Nahverkehr
"Schlechtes Zeugnis für das wallonische Arbeitsamt Forem", titelt Le Soir. Immer seltener erfüllt die Behörde einer Studie zufolge ihren Zweck. Seit 2012 ist die Zahl individuell begleiteter Arbeitsloser um mehr als 15 Prozent gesunken. Kein Wunder, meint die Zeitung: Das Forem ist ein Abbild der Wallonie. Immer zu wenig und zu spät, immer am falschen Ort und zum falschen Zeitpunkt. In einer Region mit einer Arbeitslosenquote von 14 Prozent ist das dramatisch, so das Blatt.
Het Nieuwsblad hat den öffentlichen Nahverkehr in Flandern unter die Lupe genommen. Das Fallbeispiel: Nach einem Fußballspiel der Roten Teufel um 20.30 Uhr, die Heimreise aus Brüssel per Zug und/oder Bus antreten. In jeder dritten Gemeinde ist das nicht möglich, weil es zu später Stunde keine passende Verbindung mehr gibt.
Die Zeitung findet das Ergebnis erschreckend. SNCB und De Lijn müssen ihre Fahrpläne besser aufeinander abstimmen. Außerdem machen die Nahverkehrsbetriebe einen entscheidenden Denkfehler: Die meisten Busse und Züge verkehren während des Berufsverkehrs. Wenn man aber Kunden nachhaltig von der Straße weg, hin zu den öffentlichen Verkehrsmitteln bewegen will, muss man auch außerhalb der Stoßzeiten ein attraktives Angebot bieten.
AKn - Foto: Eric Lalmand (belga)