"Ein echtes Wunder", titelt De Standaard. "Belgier entdecken sieben neue 'Erden'", schreibt Le Soir auf Seite eins. "Sieben Chancen auf außerirdisches Leben", bemerkt De Morgen.
Astronomen der Universität Lüttich und der NASA haben in etwa 40 Lichtjahren Entfernung sieben erdähnliche Planeten gefunden. Le Soir spricht von einer "unglaublichen Entdeckung", die die Lütticher Forscher per Zufall gemacht haben und die sie an die Spitze der Weltastronomie katapultiert hat.
"Wir waren schon dabei, unser Fernrohr in Chile abzubauen, als wir plötzlich etwas Erstaunliches gesehen haben", werden die Astronomen Michaël Gillon, Emmanuel Jehin und Julien de Wit in der Zeitung zitiert. Auf drei der Planeten könnte es Wasser und damit Leben geben. Die Himmelskörper kreisen um den Zwergstern Trappist-1, dessen Benennung eine Anspielung auf die berühmten belgischen Abteibiere ist.
"LKW haben vor Schulen nichts zu suchen", so die Schlagzeile von De Morgen. Anlass ist ein tragischer Unfall in Brügge, bei dem gestern ein Sechsjähriger unmittelbar vor seiner Schule von einem Lastwagen erfasst und tödlich verletzt wurde. Verkehrsexperten befürworten ein generelles Verbot von LKW in Schulnähe. Besorgniserregend sei auch die Zunahme des Schwerlastverkehrs in geschlossenen Ortschaften in Folge der Einführung der LKW-Maut auf den Autobahnen.
Die "neue Madame Non"
Zum Fluglärmstreit in Brüssel meint De Standaard: Die Angelegenheit ist zu einem Politikum geworden. Die Debatte um die Lärmbelastung rund um den Flughafen von Zaventem versinkt im gemeinschaftspolitischen Sumpf. Het Nieuwsblad wirft der Brüsseler Umweltministerin Céline Fremault vor, mit "alternativen Fakten" um sich zu werfen. Es geht nur vordergründig um den Schutz der Anwohner, hinter ihrer harten und riskanten Haltung stecken parteipolitische Spielchen.
Die CDH-Ministerin ist zur neuen "Madame Non" mutiert, konstatieren gleich mehrere Zeitungen. Auch Het Belang van Limburg schreibt: Wenn sich in der Akte nichts bewegt, dann hat das auch damit zu tun, dass im kommenden Jahr Gemeinderats- und im Jahr darauf Parlamentswahlen stattfinden. Ergo: Kein Politiker will zu einem Flugrouten-Sündenbock gemacht werden.
L'Echo hält fest: Es ist an der Zeit für eine gesamtbelgische Flughafenpolitik. Geschieht das nicht, wird der Fluglärmstreit das Land weiter spalten und Tausende Arbeitsplätze gefährden. Die Gesundheit der Bevölkerung darf man aber auch nicht außer acht lassen – Fluglärm kennt keine Regionalgrenzen und hat weder ein Parteibuch noch eine Sprachzugehörigkeit.
Bayrou opfert sich, um Le Pen zu verhindern
"François Bayrou opfert sich", titelt derweil L'Avenir. Der Zentrumspolitiker zieht seine Kandidatur für die französische Präsidentschaftswahl zurück. Stattdessen will er den unabhängigen Kandidaten Emmanuel Macron unterstützen. Rund zwei Monate vor der ersten Wahlrunde in Frankreich könnte Bewegung in das bisherige Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Macron und dem konservativen Kandidaten François Fillon kommen. Die Zeitung spricht von einer "weisen Entscheidung". Bayrou stellt seine persönlichen Interessen angesichts der Gefahren, die sein Land bedrohen, zurück.
La Libre Belgique begrüßt die Entscheidung ebenfalls. Bayrou hatte keine andere Wahl mehr, er hat den Verstand vor das Herz gestellt. Mit seinem Rückzug stärkt er jetzt seinen Konkurrenten Macron, denn er weiß: Je zersplitterter die Wählerschaft, desto größer die Chancen für die rechtsextreme Marine Le Pen.
Apropos Le Pen: Dieser Frau sollte man ganz genau auf die Finger schauen, fordert Le Soir. Wie der aktuelle Skandal im Europaparlament deutlich macht, hat sie Dreck am Stecken. Das Erstaunliche: Obwohl man der FN-Vorsitzenden im Grunde das Gleiche vorwirft wie dem Konservativen Fillon, nämlich Scheinbeschäftigung auf Kosten des Steuerzahlers, hat ihr das in der Wählergunst nicht geschadet.
Was viel über die Motivation der Le Pen-Wähler aussagt. Sie haben so die Nase voll vom "System", der angeblichen "Lügenpresse" und der Justiz, dass sie bereit sind, beide Augen zuzudrücken angesichts der Machenschaften von Le Pen und Co., analysiert Le Soir.
Königliches Interview und Altweiberfastnacht
Interview mit Seltenheitswert in Het Laatste Nieuws, Het Nieuwsblad und L'Avenir: Die drei Zeitungen hatten die Gelegenheit, Königin Mathilde während ihrer humanitären Mission in Laos Fragen zu stellen. "Die unterernährten Babys haben mich schockiert", erzählt die belgische Monarchin. Das Land an sich fasziniere sie aber, genauso wie Reisen im Allgemeinen.
Bevor sie König Philippe kennenlernte, war sie oft als Rucksacktouristin in der Welt unterwegs – unter anderem hat sie so Syrien und Nepal bereist. Mathilde wünscht sich, dass ihre Kinder auch einmal mit dem Rucksack losziehen. Sie freue sich außerdem, dass ihre Töchter und Söhne sich sozial engagieren, beispielsweise bei der Verteilung von Mahlzeiten an Obdachlose.
"Jetzt geht's los!", titelt schließlich das GrenzEcho. Gemeint ist natürlich der Beginn des Straßenkarnevals. In den rheinischen Hochburgen und in Ostbelgien übernehmen die Frauen am heutigen Altweiberdonnerstag das Regiment.
Alain Kniebs - Foto: M.Kornmesser/spaceengine.org/ESO/AFP