"Europa plant Schutzwall zu Libyen", so die Schlagzeile von De Morgen. Noch vor dem Sommer soll die Flüchtlingsroute über Libyen und dem Mittelmeer nach Italien "geschlossen" werden. Nach Angaben der Zeitung ist das der Plan von EU-Kommission und Mitgliedsstaaten. Sie wollen so verhindern, dass es im Frühjahr zu einer neuen Flüchtlingswelle kommt.
Maltas Premierminister Joseph Muscat, der den turnusmäßigen Ratsvorsitz innehat, warnt vor dem Zerfall der EU, sollte es erneut ein Chaos wie im Herbst 2015 geben. Wenn jetzt nicht gegengesteuert werde, würden Marine Le Pen, Geert Wilders und Konsorten bei den anstehenden Wahlen in verschiedenen Mitgliedstaaten das europäische Projekt zur Implosion bringen, so Muscat.
Angedacht ist laut De Morgen ein Flüchtlingsdeal wie mit der Türkei. Europäische Rettungsboote sollen vor der Küste Libyens operieren und die Migranten auf das afrikanische Festland zurückbringen. Im Gegenzug würden die Hilfsmittel für die betroffenen afrikanischen Staaten deutlich erhöht.
"Schwarze Schafe müssen umgehend entlassen werden"
Zum Polizei-Skandal bei den Zwangsabschiebungen aus Belgien meint De Standaard: Warum hat die Leitung der Flughafenpolizei nichts unternommen, obwohl die Gerüchte über das Fehlverhalten einiger Beamte schon seit Jahren die Runde machen? Warum haben Innenminister Jan Jambon und der zuständige Staatssekretär Theo Francken – beide N-VA – die internen Ermittlungen der Polizei verschwiegen? Es muss dringend einen Mentalitätswandel geben, fordert das Blatt.
Het Laatste Nieuws rät Polizeichefin Catherine De Bolle dazu, die schwarzen Schafe vor die Tür zu setzen. Und zwar unverzüglich. Solche Leute haben bei der Polizei nichts zu suchen. Außerdem beschmutzen sie das Ansehen des Staates. Bislang ist unklar, wie viele Polizisten in den Skandal verwickelt sind. Ihr Verhalten bei den Abschiebungen abgewiesener Flüchtlinge wird nicht kritisiert, allerdings sollen einige die Aufenthalte in den Herkunftsländern der Migranten für Bordellbesuche, teure Luxushotels und Alkoholgelage nutzen – und zwar während ihrer Dienstzeit.
Le Soir bringt weitere Umfrageergebnisse aus seinem Politbarometer. Demnach sprechen sich 70 Prozent der frankophonen Belgier gegen Ämterhäufung aus. Ein Bürgermeister sollte nicht noch einen Zweitjob als Abgeordneter haben, findet die übergroße Mehrheit der Befragten. Wohl eine Folge des Publifin-Skandals.
Het Laatste Nieuws hebt ein anderes Ergebnis aus dem aktuellen Politbarometer hervor: 66 Prozent der Flamen findet, dass die Politiker sich nicht um die Sorgen und Nöte der gewöhnlichen Bürger kümmern.
Nabelschnur zu Europa
L'Avenir nimmt die ersten Amtshandlungen von US-Präsident Donald Trump unter die Lupe. Der Mann tut also das, was er im Wahlkampf versprochen hatte. Er kündigt die Teilnahme der USA am Transpazifischen Freihandelsabkommen auf und streicht die Fördermittel für Organisationen, die im Ausland Abtreibungen anbieten. Dass Millionen Frauen in den USA und dem Rest der Welt für ihre Rechte auf die Straße gegangen sind, interessiert Trump offenbar nicht. In Wirtschaftsfragen heißt es von nun an: "America first" und Protektionismus. Was für eine düstere und beunruhigende Vorstellung, so die Zeitung.
Gazet van Antwerpen fügt hinzu: Durch Trumps drohenden Handelskrieg werden Arbeitsplätze in Europa und Belgien gefährdet. Wenige Tage nach seiner Amtseinführung steht bereits fest: So eng wie seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs werden unsere Beziehungen zu den USA künftig nicht mehr sein. Trump hat die Schere schon in der Hand und steht kurz davor, die Nabelschnur zu Europa durchzuschneiden.
Prinzen-Rüffel, Smartphone und Sommerurlaub
"Letzte Chance für Prinz Laurent", titelt Het Nieuwsblad. Premierminister Charles Michel hat dem Bruder von König Philippe gestern zu sich bestellt und die Leviten gelesen. Sollte Laurent sich noch einen Fehltritt leisten, wird ihm die staatliche Dotation gestrichen – so die unmissverständliche Warnung des Regierungschefs. Der Prinz hatte kürzlich öffentlich über belgische Politiker und die königliche Familie hergezogen.
"Smartphone wichtiger als Fernseher", berichtet De Standaard auf Seite eins. Laut einer Studie ist das Mobiltelefon inzwischen zum wichtigsten Gerät der Belgier geworden – lange Zeit war es der Fernseher gewesen. Mehr als jeder dritte Befragte gibt zu, nicht mehr auf sein Smartphone verzichten zu können.
"40 Prozent der Belgier haben bereits ihren Sommerurlaub gebucht", so schließlich die Aufmachergeschichte von La Dernière Heure. Nach Angaben der großen Reiseveranstalter TUI, Thomas Cook und Connections hat es noch nie so viele Frühbuchungen wie in diesem Jahr gegeben. Als Hauptgründe nennen sie die große Auswahl sowie saftige Rabatte. Unangefochtenes Lieblingsziel der Belgier bei Flugreisen ist und bleibt Spanien. Die Anzahl Buchungen nach Tunesien und in die Türkei ist weiter rückläufig. Fernreiseziele mit einem deutlichen Plus sind dagegen Kanada und Japan.
Alain Kniebs - Archivbild: Franco Lannino/EPA
Vor dem Sommer? Bis dahin sind wieviel DAESH-Kämpfer wieder "heil" in Europa stationniert? DAESH (danke! Trump und Putin - endlich!) wird jetzt vernichtet, so daß mit einer neuen Migration-Umsiedlung zu rechnen ist. Der Sommer, der ist noch ein halbes JAhr entfernt; da können, und werden viele Verrückte rüberschwappen, und viel Blut wird wieder fließen. Hier. EU, EU, woher dieser Selbstmordwahn?