"Vermutlich letzter Winterschlussverkauf, wie man ihn kennt", titelt Het Nieuwsblad. "Regierung plant Änderung der gesetzlichen Regelungen", bemerkt La Dernière Heure. Bei Gazet van Antwerpen heißt es: "Minister Borsus will Ihre Meinung zum Schlussverkauf hören".
Belgien ist eines der letzten Länder in Europa, in denen der Schlussverkauf noch gesetzlich reglementiert ist. Händler dürfen reduzierte Ware nicht außerhalb der Schlussverkaufsmonate Januar und Juli anbieten. Allerdings umgehen immer mehr Geschäfte dieses Verbot durch einfallsreiche Tricks. Auch deshalb will die Föderalregierung die in die Jahre gekommene Gesetzgebung zur Sperrperiode ändern. Der für den Mittelstand zuständige Minister Willy Borsus bittet die Bürger und Händler deswegen um Vorschläge und Ideen.
Belgische Muslime unterstützen Terrorbekämpfung tatkräftig
Viele Zeitungen kommen auf das aufsehenerregende Interview des Chefs der Brüsseler Gerichtspolizei, Eric Jacobs, zurück. Der ist zuständig für die Terrorbekämpfung und hatte sich bislang noch nie öffentlich geäußert. Jacobs erklärte unter anderem, dass seine Ermittler in den letzten beiden Jahren mindestens sechs Anschläge in Belgien vereitelt haben.
Dazu schreibt La Libre Belgique: Vor einem Jahr – nach den Pariser Anschlägen – stand Belgien als vermeintlicher Rückzugsort und Operationsbasis islamistischer Terroristen international am Pranger. Inzwischen ist aber mehr als deutlich geworden, dass auch in anderen Ländern viel schief läuft. Dank der verbesserten Zusammenarbeit mit Europol, Interpol und dem FBI und dem unermüdlichen Einsatz unserer Ermittler, die Tag und Nacht durcharbeiten, konnte noch Schlimmeres verhindert werden.
Genauso sieht es Het Laatste Nieuws: Wir werden das wohl nie genau beziffern können, aber unsere Sicherheitsdienste haben schon viele Leben gerettet. Leider haben sie auch mehrmals einfach Pech gehabt und die Terroristen waren ihnen einen Schritt voraus. Trotzdem verdienen unsere Ermittler den größten Respekt und einen dicken Applaus. Obwohl sie im Schnitt 600 Hinweise pro Tag erhalten und jedem einzelnen nachgehen müssen, sie also nicht wissen, wo ihnen vor Arbeit der Kopf steht, geben sie den Mut nicht auf. Die Zeitung hofft, dass ihr Personal deswegen weiter aufgestockt wird.
Gerichtspolizeichef Jacobs hat in dem Interview auch hervorgehoben, dass immer mehr Tipps über radikalisierte Personen und mögliche Anschlagspläne aus der muslimischen Bevölkerung kommen. De Morgen meint: Die meisten Moslems hierzulande sind Verbündete und nicht unsere Feinde. Die übergroße Mehrheit von ihnen lehnt Gewalt und Terrorismus ab und wehrt sich gegen Extremisten innerhalb ihrer Gemeinschaft, indem sie Verdächtiges melden. Die Zeitung geht noch einen Schritt weiter: Die belgischen Muslime sind im Kampf gegen Terror und Radikalisierung mindestens genauso wichtig wie unsere Soldaten auf den Straßen. Alle Moslems unter Terrorismus-Generalverdacht zu stellen, wäre kontraproduktiv, warnt die Zeitung.
SNCB: Schaffnerlose Züge, mehr Sicherheit, Generationenwechsel
Gleich drei Mal taucht die Bahn in den Schlagzeilen auf. Le Soir berichtet, dass die SNCB ab 2020 Züge ohne Schaffner einsetzen will. Und zwar auf Nebenstrecken und in den S-Bahnen rund um Brüssel. Insgesamt sollen dadurch knapp 500 Stellen eingespart werden. Allerdings gibt es da ein kleines Problem: Laut Gesetz dürfen in Belgien Züge gar nicht ohne Schaffner losrollen.
Bei L'Echo heißt es, dass die Bahn im kommenden Jahr 13 Millionen Euro für zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen in den großen Bahnhöfen des Landes ausgeben wird. Knapp 1.000 neue Überwachungskameras sollen installiert werden. Dazu kommen in Brüssel-Süd, Antwerpen-Zentral und Lüttich-Guillemins Metalldetektoren und Geräte zum Durchleuchten des Gepäcks.
Und De Standaard schließlich meldet, dass die Bahn bis 2025 17.000 Stellen neu besetzen will. Der Grund: Immer mehr Babyboomer kommen ins Rentenalter.
Was den Belgiern von 2016 in Erinnerung bleibt
L'Avenir blickt zurück auf 2016. Was uns Belgiern in Erinnerung bleiben wird, sind die Anschläge vom 22. März. Firmenschließungen, Erdbeben, Flüchtlingsdramen, die Bombardierung Aleppos, der Brexit, die Trump-Wahl – all das verblasst für uns vor den schrecklichen Ereignissen in Brüssel.
Le Soir blickt angesichts des sich verschlechternden politischen Klimas mit Sorge auf das Jahr 2017: Überall in Europa legen die politischen Extremisten zu und das Vertrauen der Bürger in ihre gewählten Vertreter sinkt – eine Entwicklung, die so dramatisch ist, dass das Blatt unsere Demokratie in Gefahr sieht.
Nach dem Schlemmen der Weihnachtstage fürchten sich nicht nur Menschen vor dem Blick auf die Waage. Immer mehr Haustiere in Belgien sind übergewichtig, wie La Dernière Heure meldet. Demnach sind bis zu ein Drittel der Hunde und ein Viertel der Katzen hierzulande deutlich zu dick. Zu viel Fressen und zu wenig Bewegung. Ein Problem, das auch Herrchen und Frauchen bekannt vorkommen dürfte.
Alain Kniebs - Bild: Aurore Belot (belga)