Vor knapp einem halben Jahr war das "Stade de France" in Paris eines der Anschlagsziele von Terroristen. Am Freitagabend wird in dem Stadion die Fußball-Europameisterschaft eröffnet. 80.000 Fans werden zum Eröffnungsspiel Frankreich gegen Rumänien erwartet. Insgesamt 2,5 Millionen Zuschauer werden in zehn Stadien in ganz Frankreich die EM verfolgen.
Frankreich bietet als Gastgeber fast 100.000 Sicherheitskräfte auf, um die Stadien, aber auch die Fanmeilen zu schützen. Immer mit der Gewissheit, dass man sich vor Terror nie hunderprozentig schützen kann.
Die Angst vor dem internationalen Terror ist die eine Sache. Hinzu kommen die nationalen Arbeitskämpfe in Frankreich mit Streiks im Verkehrswesen und sogar bei der Polizei. Chaos und Unruhen sind nicht auszuschließen, sollten Fans die Stadien erst mit Verspätung oder gar nicht erreichen können. Auch hier liegt noch vieles im Ungewissen.
Die Fragen der Sicherheit und des sozialen Friedens im Gastgeberland überschatten diese EM. Früher vertraten Sportfunktionäre immer den Standpunkt, dass Sport und Politik nichts miteinander zu tun hätten. Die Zeiten des Sports als Insel der Glückseligkeit sind aber definitiv vorbei.
Schade für die Roten Teufel, dass gerade bei dieser EM der sportliche Aspekt in den Hintergrund gedrängt wird. Noch nie hatte eine belgische Fußballnationalmannschaft so gute Erfolgsaussichten wie diesmal. Hinter Deutschland und Frankreich wird Belgien als Geheimfavorit gehandelt. Diesen Status hatten die Roten Teufel allerdings auch schon vor zwei Jahren bei der Weltmeisterschaft in Brasilien. Damals war im Viertelfinale Schluss. Diesmal wird mehr von den Roten Teufeln erwartet, vor allem im eigenen Land.
Werner Barth - Bild: Achim Nelles/BRF