Streik ist ein Recht und das ist auch gut so. Die Autobahn zu blockieren und dort sogar Feuer zu machen, gehört aber ganz sicher nicht dazu. Die 200 Hitzköpfe der FGTB, die an dieser Aktion teilgenommen haben, gehören deshalb bestraft. Was glauben Sie wohl was passiert, wenn Sie und ich morgen aus Protest die Autobahn blockieren, ein großes Spruchband hochhalten und ein Feuer anzünden? Es würde keine zehn Minuten dauern und wir würden – völlig zu Recht – in Handschellen abgeführt…
Gegen die Regierung protestieren, die Arbeit niederlegen; wenn es in einem Sozialkonflikt hart auf hart kommt, mal den Zugang zum Unternehmen versperren: alles okay. Aber eine Autobahn blockieren: Das geht zu weit. Fußgänger haben auf der Autobahn nichts zu suchen. Auch nicht solche mit roten Westen. Den gesamten Verkehr von Lüttich nach Brüssel zum Erliegen zu bringen, Tausende Autofahrer aufzuhalten – das nennt man Freiheitsberaubung, Nötigung oder Gängelung. Aber mit Sicherheit nicht Streik. Von den Folgen mal ganz zu schweigen: Durch das Feuer von Holzpaletten und Autoreifen ist der Fahrbahnbelag ganz schön in Mitleidenschaft gezogen worden. Im Baustellenbereich auf der Autobahnbrücke von Herstal ist erheblicher Sachschaden entstanden. Bravo FGTB!
Auch das sollten die Bosse der sozialistischen Gewerkschaft wissen: Hängen bleiben werden nur die verheerenden Bilder von endlosen Staus, brennenden Holzpaletten und teuren Reparaturarbeiten. Glaubt man in der Chefetage der FGTB wirklich, dass man mit solchen kriminellen Machenschaften die Bevölkerung auf seine Seite zieht? Im Gegenteil: solche Bilder sind kontraproduktiv.
Und noch eine Frage stellt sich: Warum hat die Polizei nicht eingegriffen und die Gewerkschafter machen lassen?
Die Klage des wallonischen Straßenbauamtes ist nachvollziehbar und wohl das Mindeste, was wir Bürger und Steuerzahler erwarten können. Bei allem Respekt für ihre Argumente und für das Streikrecht: Jeder in diesem Land hat sich an die Gesetze zu halten. Auch die Hitzköpfe von der FGTB.
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Alain Kniebs - Bild: Nicolas Lambert (belga)/Bild: Achim Nelles/BRF
Guter Kommentar,
Leider ist es nicht wirklich möglich solch eine vernünftige Position zu Wählen weil keine Partei sie energisch vertritt.
Wenn man PS wählt verteidigt man zwar das Recht auf Streit, bloss halt in dieser übertriebenen Form die auch das Recht beinhalten soll andere nach belieben an der Arbeit zu hindern.
Das kann man vermeiden wenn man MR wählt, dann wählt man aber auch so viele Ausnahmen für Mindestservice während des Streiks mit, dass kein richtiges Recht auf Streik mehr übrig bleibt.