Eigentlich sollte jede Straße einen Namen haben. Das ist schon eine Frage der Ordnung. Wie soll die Post korrekt Sendungen zustellen können, wenn die Häuser in einem Ort nur durch Ziffern und eine mehr oder weniger lange Reihe von Buchstaben gekennzeichnet sind?
Solche Situationen sind oft entstanden, wenn im Laufe der Jahrzehnte neue Grundstücke erschlossen und bebaut wurden, obwohl der Ort bereits über durchlaufende Hausnummern verfügte. Dann können beispielsweise Adressen mit Nummern wie 84 a, b, c ... bis i oder j entstehen.
Noch komplizierter wird es, wenn die Nummerierung in einem Dorf nicht mehr einer logischen Reihenfolge entspricht. Nach den Nummern 15 bis 34 folgt eine 3, und in einer Nebenstraße geht es dann weiter mit der 35.
Nicht nur die Post hat in solchen Situationen ihre Probleme, sondern auch GPS-Benutzer. Vor allem aber haben Feuerwehren und Rettungsdienste Schwierigkeiten, bei Einsätzen mit der gebotenen Schnelligkeit die Adresse zu erkennen, wo ein Notfall zu beheben ist. Trotz aller Appelle der Bürgermeister machen viele Bürger sich nicht einmal die Mühe, ihre Hausnummer deutlich erkennbar anzubringen.
Doch Straßennamen haben auch eine andere Funktion. Sie tragen zur Identität bei, ebenso wie der Geburtsort, der Familienname oder die Sprache. Und hier fangen die Probleme an. Von Straßennamen im Dialekt wird nämlich abgeraten. Das ist umstritten, zumal man auf der anderen Seite bemüht ist, die Vielfalt der Dialekte zu erhalten und zu pflegen.
Zur Begründung heißt es, die französischsprachigen Mitbürger hätten Schwierigkeiten mit plattdeutschen Straßennamen. Doch gibt es diese Schwierigkeiten nicht auch mit der hochdeutschen Sprache? Oder mit dem Niederländischen? In Flandern dürfte wohl niemand auf die Idee kommen, flämische Bezeichnungen wegen der schwierigen Lesbarkeit zu verbieten.
Zu den Kriterien für Straßennamen gehört auch, dass sie maximal 20 Buchstaben enthalten dürfen. Präpositionen wie in, auf, zum usw. sind zu vermeiden, auch wenn eine Straße schon immer "Zum Dorfbrunnen" hieß.
Straßenbezeichnungen, in denen auf eine andere Ortschaft innerhalb der Gemeinde hingewiesen wird, sind gänzlich verboten. Doch was gibt es Logischeres zur Orientierung, als in einem Straßennamen die geografische Richtung auszudrücken? Die Software der Post zum automatischen Sortieren der Sendungen komme damit nicht zurecht, heißt es.
Im Grunde ist die Post aber ein Dienstleistungsunternehmen, das heißt, es sollte im Dienste der Bürger stehen, nicht umgekehrt. Ab Januar 2011 soll der Postmarkt ohnehin liberalisiert sein, so dass andere Zusteller auf der Bildfläche erscheinen werden. Und dann ist nicht auszuschließen, dass sich derjenige mit der leistungsfähigsten Software für das automatische Sortieren durchsetzt. Ein Computerprogramm leistet bekanntlich nämlich immer nur das, was man ins Programm eingibt. Und dabei sind Offenheit und guter Wille sicherlich von Vorteil.
Das gilt ebenfalls für andere Behörden, wie das Nationalregister oder die Dienststelle für Fahrzeugzulassungen. Bisher hat offenbar niemand es geschafft, für eine einheitliche Adressenregelung zu sorgen.
Der Bürger muss also die Willkür dieser verschiedenen Stellen ertragen, obwohl er sie alle mit seinen Steuern und Gebühren finanziert. Eine solche Logik ist nur schwer nachvollziehbar.
Doch was soll man schon erwarten in einem Land, dessen Zukunft weniger von guten Straßen, sicheren Bahnverbindungen oder klaren Verwaltungsregelungen, sondern vom Streit um Brüssel-Hal-Vilvoorde abhängt?
Noch komplizierter wird es, wenn die Nummerierung in einem Dorf nicht mehr einer logischen Reihenfolge entspricht. Nach den Nummern 15 bis 34 folgt eine 3, und in einer Nebenstraße geht es dann weiter mit der 35.
Nicht nur die Post hat in solchen Situationen ihre Probleme, sondern auch GPS-Benutzer. Vor allem aber haben Feuerwehren und Rettungsdienste Schwierigkeiten, bei Einsätzen mit der gebotenen Schnelligkeit die Adresse zu erkennen, wo ein Notfall zu beheben ist. Trotz aller Appelle der Bürgermeister machen viele Bürger sich nicht einmal die Mühe, ihre Hausnummer deutlich erkennbar anzubringen.
Doch Straßennamen haben auch eine andere Funktion. Sie tragen zur Identität bei, ebenso wie der Geburtsort, der Familienname oder die Sprache. Und hier fangen die Probleme an. Von Straßennamen im Dialekt wird nämlich abgeraten. Das ist umstritten, zumal man auf der anderen Seite bemüht ist, die Vielfalt der Dialekte zu erhalten und zu pflegen.
Zur Begründung heißt es, die französischsprachigen Mitbürger hätten Schwierigkeiten mit plattdeutschen Straßennamen. Doch gibt es diese Schwierigkeiten nicht auch mit der hochdeutschen Sprache? Oder mit dem Niederländischen? In Flandern dürfte wohl niemand auf die Idee kommen, flämische Bezeichnungen wegen der schwierigen Lesbarkeit zu verbieten.
Zu den Kriterien für Straßennamen gehört auch, dass sie maximal 20 Buchstaben enthalten dürfen. Präpositionen wie in, auf, zum usw. sind zu vermeiden, auch wenn eine Straße schon immer "Zum Dorfbrunnen" hieß.
Straßenbezeichnungen, in denen auf eine andere Ortschaft innerhalb der Gemeinde hingewiesen wird, sind gänzlich verboten. Doch was gibt es Logischeres zur Orientierung, als in einem Straßennamen die geografische Richtung auszudrücken? Die Software der Post zum automatischen Sortieren der Sendungen komme damit nicht zurecht, heißt es.
Im Grunde ist die Post aber ein Dienstleistungsunternehmen, das heißt, es sollte im Dienste der Bürger stehen, nicht umgekehrt. Ab Januar 2011 soll der Postmarkt ohnehin liberalisiert sein, so dass andere Zusteller auf der Bildfläche erscheinen werden. Und dann ist nicht auszuschließen, dass sich derjenige mit der leistungsfähigsten Software für das automatische Sortieren durchsetzt. Ein Computerprogramm leistet bekanntlich nämlich immer nur das, was man ins Programm eingibt. Und dabei sind Offenheit und guter Wille sicherlich von Vorteil.
Das gilt ebenfalls für andere Behörden, wie das Nationalregister oder die Dienststelle für Fahrzeugzulassungen. Bisher hat offenbar niemand es geschafft, für eine einheitliche Adressenregelung zu sorgen.
Der Bürger muss also die Willkür dieser verschiedenen Stellen ertragen, obwohl er sie alle mit seinen Steuern und Gebühren finanziert. Eine solche Logik ist nur schwer nachvollziehbar.
Doch was soll man schon erwarten in einem Land, dessen Zukunft weniger von guten Straßen, sicheren Bahnverbindungen oder klaren Verwaltungsregelungen, sondern vom Streit um Brüssel-Hal-Vilvoorde abhängt?
Straßennamen und die gesetzten Grenzen - ein Kommentar
Mehrere Gemeinden arbeiten derzeit Straßennamen für die Dörfer aus. Das soll unter möglichst großer Beteiligung der Bürger geschehen und ist mit einem entsprechenden Aufwand verbunden.