In diesem Zusammenhang wächst der Druck auf Elio Di Rupo, im Anschluss selbst in den Ring zu steigen, vielleicht als Regierungsbildner. Und auch die flämischen Arbeitgeber werden angesichts der Dauerkrise zunehmend ungeduldiger.
N-VA-Chef Bart De Wever hatte am Wochenende noch einmal einen klaren Appell an die PS und insbesondere deren Präsidenten Elio Di Rupo gerichtet: Wenn er selbst schon keine Chance bekomme, so De Wever, dann sollte jetzt zumindest Di Rupo das Heft in die Hand nehmen.
Jetzt werde es Zeit für richtige Regierungsverhandlungen, wo neben der Staatsreform auch über die sozialwirtschaftlichen Herausforderungen gesprochen werden müsse.
Di Rupo ließ bislang aber offen, ob er die Fackel von Wouter Beke übernehmen wird. Viel hänge vom Inhalt des Berichtes ab, den Beke dem König zum Ende seiner Mission vorlegen werde. Denn: Dieser Bericht soll eigentlich den Rahmen für eine neue Staatsreform abstecken. Und Di Rupo dürfte wohl nur unter der Voraussetzung in den Ring steigen, dass diese Basis auch wirklich für die Frankophonen annehmbar ist.
Unterdessen wächst in der flämischen Wirtschaftswelt die Ungeduld. Nach dem flämischen Arbeitgeberverband VOKA übten nun auch Karel Vinck, der Nestor der flämischen Industriekapitäne, Kritik an der Haltung der Frankophonen. Die hätten immer noch nicht begriffen, wie stark in Flandern der Wunsch nach einer tiefgreifenden Neuordnung des Staatsgefüges sei, sagte Vinck.
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Archivbild: Nicolas Maeterlinck (belga)