Kennt ihr eigentlich schon Kate? Kate ist die beste Angestellte des Bank- und Versicherungshauses KBC. Denn ohne Kate wäre der Milliarden-Gewinn von KBC viel kleiner ausgefallen. Kate ist so unglaublich effizient, dass sie sage und schreibe 300 Vollzeitkräfte ersetzt. Es ist also mehr als legitim, dass der KBC-Geschäftsführer Kate bei der Vorstellung der jüngsten Quartalszahlen gestern explizit erwähnt und gelobt hat. Aber keine Sorge, Kate bekommt für ihre Arbeit keinen dicken Bonus oder so. Weil Kate eine KI-Assistentin ist, die sich bei KBC um die Anliegen der Kunden kümmert.
Aber jetzt mal unter uns: Wie fühlt ihr euch eigentlich, wenn ihr bei ernsten Fragen und Anliegen - wie eben zum Beispiel Geld und finanzieller Absicherung - mit einer Maschine reden oder schreiben müsst? Fühlt ihr euch da wirklich in guten Händen und als Kunde geschätzt? Und wie verlässlich ist Kate überhaupt? Und wie sieht es aus, wenn KI-Kate in Zukunft kreativer wird und sich mit komplexeren Fragen befassen muss? Also ich persönlich habe Bauchschmerzen, wenn ich mich bei so etwas auf Maschinen verlassen soll, die nicht wirklich denken können und intelligent sind, auch wenn ihr Name etwas ganz anderes suggeriert.
Das sehen offenbar auch andere Menschen so. Zumindest legt das eine Studie nahe, nach der Patienten Ärzte, die KI benutzen, als weniger kompetent, vertrauenswürdig und empathisch einstufen als Ärzte, die das nicht tun. Sogar dann, wenn die KI gar nicht für medizinische Zwecke genutzt wird, sondern nur für administrative.
Und apropos ernste Angelegenheiten. Der schwedische Ministerpräsident hat vor Kurzem in einem Interview erzählt, dass er für seine Regierungsarbeit regelmäßig KI-basierte Chatbots benutzt. Zum Beispiel, um zu sehen, wie sie auf seine Ideen reagieren oder um eine "zweite Meinung" zu bekommen. Das machten ja viele, so der Schwede weiter. Der Aufschrei der Empörung war natürlich groß. Man habe doch schließlich nicht ChatGPT gewählt, so der Tenor. Und das Ganze sei ja auch ein enormes Sicherheitsrisiko. Und zumindest Letzteres ist nachvollziehbar.
Denn wir haben keine Ahnung, was die KIs denn so ausplaudern könnten an sensiblen Informationen an unbefugte Personen oder ausländische Mächte. Mal ganz abgesehen von der Gefahr externer Einflussnahme. Denn was Chatbots erzählen, entscheiden weniger sie selbst, sondern vor allem ihre Entwickler. Siehe Elon Musk und sein Grok-Chatbot. Wollen wir also wirklich, dass unsere gewählten Vertreter sich von so etwas beraten lassen? Falls ja, sollten wir vielleicht darüber nachdenken, Politiker gleich durch Chatbots zu ersetzen.
Und da sind wir auch schon wieder bei der Frage, ob wir uns wirklich geschätzt fühlen, wenn Maschinen unser Leben bestimmen. Ein Google-Produktmanager hat geschwärmt, wie fantastisch es doch sei, dass er seiner Smartwatch nun beim Joggen sagen könne, dass sie eine Nachricht an seine Frau schreiben solle, dass es etwas später werde. Aber bitte lustig verpackt. Man müsse gar nicht mehr selbst nachdenken, die KI mache das für einen.
Ich habe keine Ahnung, wie die Frau des Produktmanagers auf solche maschinengenerierten Nachrichten reagiert. Hoffen wir einfach mal, dass sie ihrer Smartwatch nicht den Auftrag gibt, ihrem potenziellen künftigen Ex-Mann die Scheidungspapiere zu schicken. Aber bitte nicht in einem lustigen Ton dann. Und wer weiß, dann heiratet sie vielleicht als nächstes sogar die KI, denn schließlich hat die offensichtlich mehr Charme und Witz als ihr Mann. Und es soll tatsächlich schon Leute geben, die ihren Chatbot geheiratet haben, eine Premiere wäre das also nicht mal.
Das alles nur um zu sagen: Ja, KI kann einem je nachdem das Leben einfacher machen. Aber vielleicht sollte man ab und zu trotzdem kurz auf den Pausenknopf drücken und sich einfach fragen: Was tue ich meinem Intellekt da eigentlich gerade an? Und was sagt das aus über mein Verhältnis zu anderen Menschen? Beziehungsweise darüber, wie wichtig oder eben unwichtig sie für mich sind…
Boris Schmidt
KI ist eine technische Revolution genau wie der Buchdruck mit beweglichen Lettern. Man kann sich der Sache nicht verweigern, man muss das beste draus machen. Sonst gerät man ins Hintertreffen.
"Im Osmanischen Reich wurde der Buchdruck, insbesondere in arabischer Schrift, unter Sultan Bayezid II. im Jahr 1485 verboten." (Zitat KI Google).
Dieses Verbot hat mit dazu beigetragen, dass das osmanische Reich immer rückständiger wurde. Im 19. Jahrhundert sprach man schließlich vom "Kranken Mann am Bosporus", der zum Spielball der Großmächte wurde.
Vorraussetzung scheint für mich eher zu sein, ob es überhaupt noch ernsthaft Intellektuelle in ausreichender Menge gibt in dieser EU.
Bis auf Vertreter unserer DG, De Croo, zur Zeit auch MP De Wever sowie Menschen aus dem noch sozialdemokratischem Lager wie Paul Magnette, ist mir fast nichts mehr bekannt mit dem Nachweis "Bildung, Intelligenz, Moral".
Weil man kann echt denken, selbst "Krake Paul" vor etwa 20 Jahren konnte aber mehr Weisheit nachweisen, wie das, was heute alles einem nur noch übern Weg läuft. Im Zeitalter von "Wild wie nie zuvor", "Extremst-Sport wie nie zuvor", "Das Leben ne Party wie nie zuvor" und "Krisen-Überprofit der politisch Rechtsextremen".
Wunderts, wenn Menschen wie ich mit täglich stundenlang Bücher und Literatur lesen ohne Alkoholkonsum, lieber mit nem Automaten sprechen und KI fragen statt vors Haus?
Weil Menschen mit bürgerlichen Werten einfach "Fremd im eigenem Land" sich fühlen, obwohl Migranten kaum übern Weg laufen. Sondern Rechtsradikale und Konsumgesellschaft.
Guter Kommentar, Herr Schmidt. Es wäre noch die Frage zu stellen, wenn Firmen ihren Mitarbeitern 'Benimm- und Compliance und anti-Korruptions Codes' vorschreiben, um dem Kunden zu versichern dass seine Privatsphäre respektiert wird, dann müsste auch ein/jede Firmen-KI diese Verhaltensvorschriften respektieren und gegeben Falles seine Programmierer und deren Vorgesetzte bei Datenschutzkommission u/o Polizei/Justiz anzeigen, wenn jegliche Privatsphäre auf irgend eine Weise verletzt wird, und müsste sich selbst auch abschalten, denn jegliche KI verletzt ja im Grundsatz schon die Privatsphäre ihrer geneigten Benutzer (da mit anderer Leute Infos gefüttert/trainiert wurde), wenn dieser, vor Nutzung, von der KI nicht auf diesen Sachverhalt gewarnt wurde !
@Marcel Scholzen Eimerscheid, Karl Marx würde Sie als "willenloser und widerstandsloser Bourgeois für den Fortschritt der Industrie" bezeichnen. Sie ähneln einem Fisch im Wasser, der sich dem Wasser, in dem er schwimmt, nicht bewusst ist. Das Kapital und ihr Träger, die bürgerliche Gesellschaft, kann nur existieren, wenn "es" wächst. Das hat zu einem enormen Anstieg zivilisatorischem Reichtums und technischen Fortschritt auf der ganzen Welt geführt. Gleichzeitig wird jedoch mit der Einführung von KI der bürgerlichen Gesellschaft und ihren Normen immer mehr der Boden entzogen, auf dem sie steht - der Ausnutzung menschlicher Lohnarbeit. Der Herr Schmidt scheint in seinem Kommentar diese ungute Entwicklung zu erahnen, schließlich wird es ihn und seine journalistische Existenz selbst treffen - demnächst werden KI-Assistenten seine Texte verfassen, für ein paar Cent pro kwh. Noch leben wir in einem automatischen Gesellschaftssystem, dass eine bewusste Einführung neuer Technologien nach Abwägung aller Risiken und Nutzen verhindert...
Herr Krapalies.
Man kann KI nicht verbieten, nur reglementieren.Das ist die Herausforderung.War aber schon immer so, wenn eine neue Technik erfunden wurde.
Ihr Kommentar ist ein Ausdruck der Hilflosigkeit.Sie philosophieren, aber machen sich keine praktischen Gedanken über KI.Vielleicht kann man durch KI bisher nicht lösbare Probleme lösen in Medizin, Technik, Archäologie,..
Vielleicht kann KI das Rätsel lösen wie die Pyramiden erbaut wurden etc.
Karl Marx war ein totaler Theoretiker, der seine Familie noch nicht einmal ernähren konnte.Seine Philosophie war die Basis für menschenverachtende Systeme wie in der UdSSR und jetzt noch in China.Dort wird Marx heute noch verehrt.Und jährlich besuchen viele Chinesen sein Geburtshaus in Trier.KI kann im Extremfall auch nicht viel schlimmer sein als der Kommunismus.Dann ist der große Genosse an der Spitze kein Mensch mehr, sondern eine KI.
Herr Marcel Scholzen Eimerscheid, ihr Kommentar ist leider ein Ausdruck von Ahnungslosigkeit. Genauso wenig wie ihr Westen eine reine Demokratie darstellt, hat ein kommunalistisches System weder in der UdSSR noch in China jemals existiert. Der Westen ist privatkapitalistisch auf Gewinn und freier Konkurrenz (und damit in einer chaotischen Automatik, die von einer Krise in die Nächste schlittert) - organisiert, der Osten war staatskapitalistisch über 5-Jahreswirtschaftspläne und über eine Politiker-Bürokratenkaste einer "Managerpartei" strukturiert - sogar mit Geld, Lohnarbeit und auf Gewinnbasis als innerer Kern. Die Betriebe hatten beim Staat= Bürokratie alle Gewinne abzugeben. Kommunale Gesellschaften haben weder eine "Spitze" noch einen "Führer" oder gar einen Präsidenten. Parteien gibt es nicht. Geld als Tauschmittel wird nicht benötigt, es wird ja nur nach Bedarf produziert und gearbeitet und nicht für Gewinne einiger weniger Psychopathen. Ihre KI könnte dabei helfen, die Schwarmintelligenz aller Menschen schneller und praktischer in gemeinsame Ergebnisse zu führen.
Die KI wird die Menschheit in den größten Krieg führen den sie je erlebt haben.
hab' ChatGPT-5.0 folgendes gesagt:
Solange diese Maschine namens KI mich nicht mehr ärgert wie nötig, ist alles okay.
KI-Antwort:
Klingt nach einem fairen Deal — sozusagen eine Waffenruhe zwischen Mensch und Maschine.
Ich verspreche, mein Ärger-Potenzial nur für pädagogisch wertvolle Zwecke einzusetzen. 😉
Möchten Sie, dass ich meine Antworten eher nüchtern-sachlich halte oder lieber mit einer kleinen Prise Humor?
Ich: ..weiß nicht...
KI-Antwort:
Alles klar — Deal angenommen. :-))
Dann halte ich mich dran.