Programmdekret, Premierbesuch, Provinzübernahme … ganz schön viel auf einmal. "Heuzeit" hieß das früher mal bei uns. Oliver Paasch und seine Regierung kamen aus dem Politisieren und (Re-)Präsentieren gar nicht heraus. Und nächste Woche steht noch der Anstandsbesuch zum flämischen Feiertag auf dem Programm.
Seinen Antrittsbesuch hat fünf Monate nach Amtsantritt der belgische Premierminister Bart De Wever in Eupen gemacht - mit Anstand! Selbst die Gastgeber waren angenehm überrascht, wie der flämische Nationalist den zweistündigen Besuch von A bis Z auf Deutsch meisterte (wie schon das längere BRF-Interview vor zwei Monaten).
Was auch immer wer auch immer ihm in seiner neuen Rolle an Hintergedanken unterstellen möchte: Der Mann lässt Worten Taten folgen ("acta non verba") und er zeigt mit Worten den Respekt, den er den Forderungen der deutschsprachigen Belgier zollt mit Blick auf ihre Muttersprache, ihre Autonomie und ihre garantierte Vertretung. Die deutsche Sprache müsse im Halbrund der Kammer zu hören sein, sagte De Wever, der dort selbst immer wieder deutsche Sentenzen einstreut, wie zuletzt mit seinem Aufruf in den drei Landessprachen: "An die Arbeit ... au boulot ... aan het werk!"
Und er nimmt seine Gesprächspartner beim Wort: Wenn er etwa genüsslich darauf verweist, dass Oliver Paasch davon gesprochen habe, dass die Ostbelgier "austeritätsbereit" seien. Wie schön. Dass es nicht so weitergehen kann wie bisher, sollte jedem klar sein. Nicht nur haushaltsmäßig. Wobei viele aber nicht die Wahl haben, ob sie nun "sparsam" sein wollen oder nicht. Dafür nehmen andere ungeniert mit, was sie kriegen können. Hier muss dringend eingelenkt werden.
Dass die Gelegenheit für einschneidende Reformen, aber auch für die Erfüllung jahrzehntelang gehegter Wünsche günstig ist, zeigte sich tags darauf in Namur, wo die blau-türkise Mehrheit mit dem Anachronismus der Provinzen aufräumen will. Noch ist es nur ein Grundsatzbeschluss, aber die Früchte sind zum Greifen nahe. Und es winken noch weitere Zuständigkeiten. Erntezeit!
Nur muss sich die DG (diesmal) sehr gut überlegen, wie und was sie tut, wenn die Ernte eingefahren ist. Skaleneffekte durch Effizienz ausgleichen, sich hochfahrende Ziele setzen, es allen Recht machen wollen - schön und gut, aber wenn’s hart auf hart kommt, ist sich jeder selbst der Nächste.
Stephan Pesch
"Erntezeit"
Ich sehe das zur Ausnahme aber mal was lockerer. MP De-Wever konnte anscheinend selbst bei kritischen Menschen wie mir Vertrauen wiederherstellen durch konstruktiven Dialog mit den Vertretern unserer Nationalen Minderheit.
"Zeit der nächsten Saat"
Jetzt muss es beschleunigt weitergehen auf der nächsten "Fahrstufe"! Am Ende der 5 Jahre wird sich die Wählerschaft in den drei Bundestaaten des Foederalen Koenigreichs ein finales Bild machen von der Entwicklung. Was bezogen auf die dann stattfindenden Foederalwahlen auch für mich nach "Ernte" klingt.
Rechtsextremisten werden De Wever hassen. Weil meiner Meinung nach zum Glück De Wever eine Weise Entscheidung gegen vor allem die unzählbar vielen inländischen Sozialhilfe-, Arbeitslosengeld- plus Steuerbetrüger konsequent vorgehen will. Folglich wird das dem MR-Lager wohl wenig Freude bereiten. Doch rechtschaffende Menschen wie ich werden dies positiv in Erinnerung behalten in der Erntezeit.
Besonders auch weil sich viele Rechtsextremisten damit wohl aus der "Profitoflation und Krisen-Überprofit" selber "abwählen" werden [Arbeitengehen statt Extremsport und Wilde Party!]
"Heuzeit" ist in der Tat der richtige Ausdruck für die jetzige Zeitperiode. Es ist eine Zeit der harten Arbeit, des Schwitzen. Notwendig, damit das Vieh im Winter etwas zu fressen hat.
Es muss ein Umdenken stattfinden in der Gesellschaft, dass man jeden Euro nur einmal ausgeben kann und dass jeder Euro erwirtschaftet werden muss. Nur in der Bibel fällt das Mana vom Himmel.
Und nach der "Heuzeit" kommt auch irgendwann auch die Zeit des Erntedankfestes.
Ein Blick nach Griechenland genügt. Dort ist die "Heuzeit" fast vorbei. Die Ernte kann langsam eingefahren werden.
"Es muss ein Umdenken stattfinden in der Gesellschaft, dass man jeden Euro nur einmal ausgeben kann und dass jeder Euro erwirtschaftet werden muss. Nur in der Bibel fällt das Mana vom Himmel."
Herr Marcel Scholzen Eimerscheid, ich bin froh dass Sie im Großen und Ganzen ähnlich wie ich das wirkliche "we need to do now" sehen. Nämlich Gesellschaftliches Umdenken.
Was im Klartext bedeutet, dass den wirklich Schutzbedürftigen Menschen im Land plus außerhalb in der "Solidargemeinschaft" namens EU aus der immer schlimmer werdenden Not raus geholfen werden muss.
Und wer hingegen "muskelbepackt" und kerngesund wie nie zuvor [aus Glücklicher Großfamilie] an jeder Ecke als "Party-Gang-Banger" etc. auffällt, muss per Gesetz gezwungen werden, rechtschaffend zu arbeiten. So wie es u.a. in Deutschland Millionen sogar besonders im nicht mehr berufsfähigen Zustand aus Zwang sogar noch kurz vorm letzten Ableben mit über 68 Jahren voll invalide tun [Flaschensammler und Co.].
Weil ausschließlich in der Bibel fällts Mana!
Herr marcel scholzen eimerscheid, das Manna im Alten Testament geht letztlich auf eine natürliche Erscheinung zurück. Manna ist ein Ausscheidungssekret von im Sinai auf Tamarisken lebenden Schildläusen. In einigen Gegenden der Halbinsel Sinai saugen zwei Schildlausarten (Najacoccus serpentinus und Trabutina mannipara) in der Zeit von etwa Ende Mai bis Juli aus der Manna-Tamariske Pflanzensaft zur Versorgung ihrer Larven. Da er nur wenig des für die Larven notwendigen Nitrogens enthält, benötigen die Schildläuse eine große Menge Saft. Den Überschuss sondern sie als Tropfen ab, die als kleine, weißlich-gelbliche Kugeln auf den Boden fallen. Die Kügelchen wurden von Beduinen am Morgen aufgesammelt, da sie während des Tages schmelzen. Manna gibt es auch von dem Wüstenstrauch Hammada salicornica. Manna ist süß und wird als Honigersatz, aber nicht an Stelle von Brot verwendet. Bis zur Neuzeit wurde Manna mit dem Tau in Verbindung gebracht, von dem man annahm, dass er vom Himmel fiel.
Herr Krapalies.
Danke für die Info.
Mit dem Bibelbezug wollte ich nur zum Ausdruck bringen, dass arbeiten muss, um den Lebensunterhalt zu verdienen und dass es in Belgien noch Zeitgenossen gibt, die faulenzen auf Kosten der Allgemeinheit.