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Kommentar: Abgründe und Lichtblicke

19.01.202418:15
BRF-Redakteur Boris Schmidt
BRF-Redakteur Boris Schmidt (Bild: Sylke Tegtmeier/BRF)

Das Internet hat vieles einfacher gemacht - leider nicht nur im positiven Sinn. In Brügge beispielsweise steht seit Donnerstag ein bekannter Youtuber vor Gericht wegen digitalem Stalking, üble Nachrede und Anstiftung zur Gewalt. Schon der Prozessbeginn illustriert einmal mehr, wie sich die Sozialen Medien auf unsere Gesellschaft auswirken.

Influencer, Content Creator, Social-Media-Persönlichkeiten: Egal, wie wir sie nennen wollen, für sie alle zählen vor allem Ruhm und Ansehen im Internet - gemessen in Likes, Followern und Ähnlichem. Denn diese Parameter bestimmen darüber, wie viel Geld sie verdienen.

Das Geschäft ist allerdings ziemlich hart. Denn in der schnelllebigen Welt des Internets sind die viralen Hits vom Morgen am Mittag schon kalter Kaffee. Entsprechend verzweifelt sind viele dann auch ständig auf der Jagd nach dem "nächsten großen Ding" – und bereit, dafür sehr weit zu gehen. So wie der amerikanische Youtuber, der absichtlich sein Flugzeug zum Absturz gebracht hat für ein Selfie-Filmchen. Oder der Youtuber, der in einen belgischen Freizeit- und Tierpark eingebrochen ist, um sich mit Tieren und beim Grillen zu filmen. Oder eben Youtuber "Acid", der in einem Video Mitglieder der Reuzegom-Studentenvereinigung namentlich identifiziert hat. Darunter auch eine Person, die gar nichts mit dem Tod von Sanda Dia zu tun hatte, und deren Angehörige. Sie sind es auch, die Acid deswegen vor Gericht gebracht haben.

Acid beziehungsweise sein Anwalt berufen sich nun darauf, dass die Äußerungen durch das Recht auf freie Meinungsäußerung gedeckt waren. Ob der Richter dieser Argumentation folgen wird oder nicht, wird man sehen müssen. So oder so dürfte die Entscheidung Signalwirkung haben für die Frage, was in den Sozialen Medien tatsächlich erlaubt ist und was zu weit geht.

Was aber schon jetzt klar ist, das ist, dass Acid fest entschlossen ist, die Bühne maximal zu nutzen, die ihm der Prozess bietet. Interviews mit Zeitungen, provokante Aussagen und Youtube-Filmchen, Kamerateams, Fotografen, Fans, die vor dem Gerichtssaal auf ihn warten, um Selfies mit ihrem Idol zu machen – Acid lässt nichts aus. Und warum sollte er auch, zumindest aus seiner Sicht als Geschäftsmann ist das durchaus nachvollziehbar: Alles, was Aufmerksamkeit bringt, ist gut fürs Geschäft als sogenannte Social-Media-Persönlichkeit. Und zwar unabhängig davon, wie der Prozess letztlich ausgeht.

Dazu kann man im Zweifelsfall auch das nicht unbedingt respektvolle Auftreten von Acid im Gerichtssaal selbst zählen. Mit seiner flapsigen Art kann der Youtuber natürlich bei seinen vor allem jungen Fans punkten, keine Frage. Wie die Richter und Staatsanwaltschaft den veranstalteten Zirkus auf Dauer sehen werden, das steht freilich auf einem anderen Blatt.

Vielleicht noch erschreckender sind allerdings die zum Prozessauftakt angereisten Fans von Acid. Denn was man hier zu sehen und zu hören bekommen hat, lässt teilweise Abgründe erahnen, Alter hin oder her. Auf den Hinweis einer VRT-Journalistin etwa, dass Recht in einem Rechtsstaat eben nicht über digitale Schandpfähle von Youtubern gesprochen wird, reagierte ein junger Mann mit einem lapidaren: "Ja, leider." Andere Fans haben Acid ebenfalls öffentlich ihre Unterstützung bezeugt, obwohl sie sich der Unrechtmäßigkeit seines Verhaltens bewusst sind.

Angesichts solcher Reaktionen muss man wirklich beten, dass diese Momentaufnahmen nicht-repräsentative Einzelfälle darstellen. Denn wenn eine Mehrheit der Jugendlichen von heute so denkt, dann sieht die Zukunft in der Tat ziemlich düster aus.

Einen zumindest kleinen Lichtblick hat der Prozessauftakt allerdings trotzdem geboten: Trotz über einer halben Million Followern von Acid auf Youtube hat "Justice for Acid" in der realen Welt bisher nicht mehr als ein paar Dutzend Unterstützer mobilisieren können.

Boris Schmidt

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