Erst nach ein paar Tagen hat er die Reißleine gezogen. Die Sache wurde dann wohl doch "zu heiß", nämlich persönlich. Der "Influencer" Ibra DeFi, wie er sich nennt, musste seiner Community "etwas beichten": Er habe sich in Ostbelgien, wo er aufgewachsen sei, "ein kleines Späßchen" erlaubt. Von Politik habe er keine Ahnung, sein Fachgebiet sei Bitcoin. Klingelt's?
Was er sonst von sich zeigt im Internet will so gar nicht passen zu der filigran gesponnenen Provinzposse. Statt profaner Alltagssorgen und Galmeibad in Kelmis: Infinity Pool in Dubai, dicke Autos und als Titelbild: gleich drei Rolex am Arm - das ist die Welt von Ibra DeFi.
Er habe es früh zu etwas gebracht, erklärt er, als wir ihm mitgeteilt haben, dass er uns und der ostbelgischen Öffentlichkeit ein paar Erklärungen schuldig ist. Bei dem "Späßchen", auf das ihn Freunde in Kelmis gebracht hätten, habe er sich auf die Künstliche Intelligenz verlassen. Die könne im Unterschied zu ihm sogar Kelemeser Platt. Unter eingefleischten Kelmisern ist er damit allerdings aufgeflogen, da lassen sie sich nichts vormachen.
Zum Lachen war jedenfalls vielen von ihnen nicht zumute. Sie waren eher sauer, dass auf ihrem Rücken Schindluder getrieben wurde mit ihrem Lokalstolz, mit ihrem berechtigten Interesse, mit ihrer Mundart und, ja, auch mit ihrem "Küsch".
Sind wir also einem Hochstapler aufgesessen. Ich hätte wie viele andere glatt gewettet, dass alles auf dem Mist des mittlerweile in Kelmis wohnhaften Christian Lutz Schönberger gewachsen wäre. Trug allzu offensichtlich seine Handschrift mit Medienfakes wie Ostbelgien_Echo oder wort.be - so kann man sich täuschen lassen.
Ibra DeFi entschuldigt sich und sagt: Traue niemandem im Internet! Ich füge noch hinzu: auch keinem Influencer.
Stephan Pesch
Guter Kommentar.
Man muss nicht jeden Quatsch glauben, der auf Facebook, Twitter, Instagram und Konsorten veröffentlicht wird.
Die drei Siebe des Sokrates (Wahrheitsgehalt, Güte, Notwendigkeit)
anwenden, reicht aus, um eine Information zu bewerten.
Nein er hat keine Fehler begangen sondern Ihr.
Ihr wart aus lauter Sensationsgier kaum noch zu halten und habt einen Spaßvogel noch die Stange gehalten.
„Die drei Siebe des Sokrates (Wahrheitsgehalt, Güte, Notwendigkeit)
anwenden, reicht aus, um eine Information zu bewerten.“
Aha! Offensichtlich doch nicht, haben Sie doch selber die im BRF verbreitete Nachricht über die Parteigründung in Kelmis geglaubt…
„Ich habe die Geschichte geglaubt“ (MSE 5.10 19.00)
Da waren die sokratischen Siebe wohl verstopft.
Herr Leonard.
Fragt sich, wo die Siebe verstopft waren, bei mir oder beim Brf. Ich habe nirgends etwas gegenteiliges gefunden. Deswegen hielt ich die Meldung für richtig und gut.