Die beste Jahreszeit zum Bäumepflanzen ist der Herbst. Der französische Volksmund sagt "A la Sainte-Catherine, tout bois prend racine". Etwas weniger am Bauernkalender ausgerichtet, dafür eher an der Lebensführung heißt es: "Die beste Zeit, einen Baum zu pflanzen, war vor 20 Jahren. Die zweitbeste ist jetzt." Mal wird das Sprichwort nach China verfrachtet, mal nach Uganda, mal einem russischen General und Staatsmann aus dem vorvorletzten Jahrhundert zugeschrieben. Tut nichts zur Sache. Es bleibt allgemeingültig.
Bei der Weltklimakonferenz in Glasgow haben unter der Woche über hundert Staaten auf der Suche nach Auswegen aus dem angekündigten Schlamassel versprochen, Wälder vor der Abholzung zu retten und wieder aufzuforsten - bis 2030. Endlich setzen auch die großen waldreichen Länder, auf die es ankommt, ein Zeichen - sogar der böse Bube Bolsonaro ist dabei. An ihren Taten sollt ihr sie erkennen.
Das Klima sei eben auch eine Frage der Glaubwürdigkeit, meinte der Leitartikler des "Soir". Richtig. Und da wird einem etwas mulmig, wenn wir sehen, wie etwa der flämische Klimaplan zusammengeschustert wurde. Und Belgien, trotz all der mahnenden Worte seines Premierministers, immer noch um eine gemeinsame Position ringt. Das ist fast schon wieder sinnbildlich für den Rest der Welt.
Ungleichgewicht
"Was nützen meine Anstrengungen, wenn die Chinesen nicht mitspielen?" ist auch von denen zu hören, die ihren ökologischen Fußabdruck gewissenhaft im Auge behalten. "Und wie ungerecht ist das denn?" wenn ein paar Superreiche das alles mit ihren gepuderten Hintern umstoßen, wie eine Oxfam-Studie aufzeigt. Die ärmere Hälfte der Weltbevölkerung habe demgegenüber gar nicht die Möglichkeit, das Klima zu verpesten. Dieses Ungleichgewicht regt jeden fühlenden Menschen auf - nur vergessen wir nicht: Wir gehören zur anderen Hälfte.
Und als solche werden wir (ob mit oder ohne Zutun der Superreichen) auf Gewohnheiten, auf Privilegien und auch - Vorsicht, Reizwort: auf Freiheiten verzichten müssen. Nur, wie soll das die Politik vermitteln, wenn sie es noch nicht einmal in der Corona-Krise schafft …
Die Belgierin Sandrine Dixson-Declève, Co-Präsidentin des Club of Rome, gehört zu den besonders wichtigen Persönlichkeiten bei der Weltklimakonferenz. Sie will mit der herrschenden Selbstgefälligkeit aufräumen. 2022 wird es 50 Jahre her sein, dass der Club of Rome "Die Grenzen des Wachstums" ausgerufen hat.
Aber es bringt nichts, über verpasste Chancen zu jammern, genauso wenig, wie beim Spruch über das Bäumepflanzen. Dem Reformator Martin Luther wird (womöglich fälschlicherweise, aber was soll’s) die Aussage zugeschrieben: Wenn er wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde er doch heute sein Apfelbäumchen pflanzen. Mitte der 1980er Jahre nahm Hoimar von Dithfurth das als Titel für sein Buch "So lasst uns denn ein Apfelbäumchen pflanzen"- mit dem Zusatz "Es ist soweit". Dithfurth zweifelte daran, dass die Menschheit in der Lage sei, ihr Verhalten zu ändern.
Sandrine Dixson-Declève, von der wir eben sprachen, sieht in Glasgow einen "wirklich kritischen Moment für unseren Planeten". Wir hätten "zu viele schlechte Nachrichten, um selbstzufrieden zu sein". Aber "auch zu viele gute Nachrichten, um zu verzweifeln". Oder anders gesagt: So lasst uns denn endlich loslegen! Die beste Jahreszeit zum Bäumepflanzen ist der Herbst.
Stephan Pesch
Dann sollten sich die Berufsschulschwänzer von Friday for Future mal nach Peking begeben und dort demonstrieren. China ist einer der größten co2 Produzenten.
Sie lassen ihn nicht los, den notorischen Knotterer aus Eimerscheid: die jungen Menschen, die sich für ihre (!) Zukunft engagieren und alte Männer in ihrer Selbstgefälligkeit beschämen.
Und würden sie sich nach China aufmachen, wäre Scholzen der Erste, der sie dafür in der Luft zerreißen und an den eimerscheider Pranger stellen würde: da sie ja auf ihrem Weg dorthin CO2 produzieren… und da dies völlig nutzlos sei… und überhaupt heuchlerisch, da sie sich von ihren Eltern mit dem SUV zur Schule fahren lassen… und überhaupt seien dies Öko-Dschihadisten… und wie mit Lenins Zug nach St. Peterburg… und dann noch diese unnütze Thunfisch-Heulsuse.
Ja, so ist er, der reaktionäre Weltenerklärer aus dem eimerscheider Hinterwald.
Zu allem eine Meinung aber von nichts… pardon, für nichts eine Lösung.
Achtung, Satire, M.S.E. Sie wissen schon…
Wow, Herr Leonhard, ich stimme vollstens zu, danke.
Danke für Ihre Antwort Herr Leonard.Ich liege Ihnen anscheinend schwer im Magen.
Im Eimerscheider Hinterwald gilt die Kunst- und Meinungsfreiheit noch.Wir praktizieren keinen blinden Gehorsam gegenüber Greta T. und dem elitären Kindergarten von Friday for Future, wie sonst überall in Europa.Dies aufgrund schlechter Erfahrungen in der Vergangenheit mit blindem Gehorsam....
Schauen Sie doch bitte mal auf die Homepage vom Bundesumweltamt. Dort gibt es zahllose Statistiken, die belegen, dass zB Deutschland immer weniger Co2 produziert. Und Europa das gleiche.Europa insgesamt produziert etwa 10 % des Co2.Daher liegt der Ball bei anderen, außerhalb Europas. Europa ist nicht mehr das Zentrum der Welt, sondern eine Randerscheinung, die sich für besonders wichtig hält.Hier leben weniger als 10 Prozent der Weltbevölkerung.
Das Ziel von Greta T ist ein Systemwrchsel hin zu einer Öködiktatur, mit niedrigem Lebensstandard und vegetarischer Ernährung.Im Endeffekt schlimmer als die Sowjetunion.
Die Fixierung des Herrn M. Scholzen auf Greta Thunberg und die Generation der "Berufsschulschwänzer" trägt schon pathologische Züge.
China ist der größte Produzent von Treibhausgasen (30% laut Statista), das stimmt.
Aber pro Kopf der Bevölkerung liegt es mit +/- 7 Tonnen gleichauf mit Deutschland. Der US-Amerikaner produziert doppelt so viel, wieder laut Statista.
Spitzenreiter ist Katar mit 30 Tonnen...
Außerdem haben wir ehemaligen Industrieländer einen Großteil unserer schmutzigen Produktion dorthin ausgelagert.
Werter Herr Schleck.
Das sind keine pathologischen Züge.
Vor radikalem Gedankengut kann man nicht oft genug warnen. Greta T ist ein Wolf im Schafpelz.
Wehret den Anfängen !
Klimadebatte=Energiedebatte
Eine Lösung wäre, dass wir wieder zum gesunden Menschenverstand zurückkehren und zu einem normalen Diskurs unter erwachsenen Menschen.
In der Politik und unter Politiker innerhalb der politischen Debatte ist schon lange etwas schief gelaufen; und auch bei vielen Aktivisten: denen hätte man schon vor Jahren auf halber Strecke irgendwann sagen müssen "es ist jetzt einfach genug".
Selbst mit Kindern kann man teilweise vernünftiger diskutieren.
Hoimar von Dithfurth's Buch „So lasst uns denn ein Apfelbäumchen pflanzen“ habe ich als Jugendlicher gelesen. Es ist eines der schlechtesten Bücher, die ich je in Händen hatte, kann ich im Nachhinein feststellen. Dieses Werk strotzt zum Ende hin nur so von Halbwahrheiten und pseudowissenschaftlichen Vorgaben. Man kann es als eine Bibel der deutschen Grünen betrachten: Man hat ein Theorie, und die Praxis soll sich dran anpassen, auf Teufel komm' raus. Jeder Taliban interpretiert den Koran auf gleiche Weise.
Und wenn was nicht funktioniert?
Dann sind die Ungläubigen dran schuld.