Schreckliche Szenen bei der Fußball-Europameisterschaft: Der Däne Christian Eriksen bricht zusammen und kämpft minutenlang um sein Leben. Die Reaktionen sind Fassungslosigkeit und Gebete der Beteiligten auf dem Platz, der Zuschauer im Stadion und auch die Zuschauer bei den Public Viewings oder daheim am TV sind dabei, wenn um das Leben des dänischen Superstars gekämpft wird.
Der Voyeurismus wird mit verschiedenen Kameraeinstellungen bedient und die Gier nach Sensation, bei aller Betroffenheit, wird befriedigt.
Doch muss das sein? Hätten die verantwortlichen Regisseure und Kameraleute nicht viel früher reagieren müssen? Spätestens bei der Herzmassage war wohl allen Beteiligten die Dramatik der Geschichte klar und dennoch wurden weiter Bilder geliefert, auch der provisorisch aufgestellte Sichtschutz der Mannschaftskollegen brachte nicht viel, denn eine Lücke findet sich immer, um noch dramatischere Bilder zu liefern.
Was unterscheidet dieses Verhalten vom verpöhnten Gaffen nach Unfällen? Rein gar nichts! Aus Respekt vor Eriksen und der Arbeit der Mediziner und Sanitäter hätten die Bilder gar nicht erst gezeigt werden dürfen.
Ein Drehbuch für ein solches Schreckensszenario bei einer Fußball-EM gibt es nicht, aber der gute alte Menschenverstand ist an dieser Stelle vielleicht auch noch einmal angebracht.
Christophe Ramjoie
Hallo Christophe,
Gratulation zu deinem Kommentar!
Auf diesen Voyeurismus hätten wohl selbst die Medien gerne verzichtet!!!