3 Kommentare

  1. Herr Pint. Guter Kommentar.

    Nur denke ich, dass die Populisten nicht die Ursache sind fuer die schwaechelnden Demokratien sondern eine "Begleiterscheinung". Die Gruende fuer die Demokratieschwaeche muss man bei der Demokratie selber suchen.

    Um diese Systemkrise zu ueberwinden und um das Vertrauen der Bevoelkerung zurueckzugewinnen, muss man neues wagen wie mehr direkte Demokratie nach schweizer Vorbild. Das ist zwar kein Allheilmittel, aber eine zusaetzliche Demokratiesicherung. Und der Zugang zu politischen Aemtern muss auch erleichtert werden. Politik darf nicht nur eine Angelegenheit einer vorwiegend akademisch gebildeten Parteienelite sein.

    Dieses Jahr sind es nun 30 Jahre her, dass der kommunistische Ostblock zusammen gebrochen ist, auch wegen einer Systemkrise. Das sollte doch zu denken geben. Und wenn sich die Parlamentarismus nicht weiterentwickelt und reformiert, wird er genauso gut hinwegvgefegt wie der altersschwache Kommunismus.

  2. "Ein guter Diktator ist besser als eine schlechte Demokratie" ist zwar richtig, aber in der Realität nicht machbar! Es fehlt der Politik an Transparenz und Durchsetzungswillen, was aber schwierig wird wenn, wie in Belgien, viele verschiedene Parteien gemeinsam regieren müssen. Ich glaube man müsste über das Wahlsystem nachdenken... Entweder sollten sich verschiedene Parteien schon vor den Wahlen zusammen tun und ein Wahlprogramm präsentieren oder es sollten mehrere Wahlgänge stattfinden bis eine oder höchstens 2 Parteien zusammen eine Mehrheit bilden. So könnten die Wahlversprechen auch eingehalten werden und die Bevölkerung könnte sich ein besseres Urteil über die Arbeit der Politiker bilden!

  3. „Ein guter Diktator ist besser als eine schlechte Demokratie“ ist zwar richtig, aber in der Realität nicht machbar!

    Zum Glück nicht machbar, Herr Mausen! Es gibt gute und schlechte Demokratien, aber keine guten Diktatoren.

    Was Sie zum Wahlverfahren vorschlagen, wäre ein zweiter Wahlgang, eine Stichwahl, so wie in Frankreich für die Wahl des Staatspräsidenten und für die Nationalversammlung..

    Man könnte es auch wie in GB machen: das reine Mehrheitswahlrecht: der Kandidat, der in seinem Wahlkreis die Mehrheit (nicht unbedingt die absolute) gewonnen hat, ist gewählt. Alle anderen Parteien gehen leer aus.
    Das garantierte früher in GB stabile Mehrheiten, aber auf Kosten der Demokratie, denn die Mehrheit der Sitze entsprach nicht immer der Mehrheit an Wählerstimmen ("Bei den Wahlen am 5. Mai 2005 führte dieser mehrheitsbildende Effekt beispielsweise dazu, dass die Labour Party 35 Prozent der Stimmen in 55 Prozent der Mandate verwandeln konnte").

    Auf belgische Verhältnisse absolut nicht zu übertragen.