Einer für alle, alle für einen! Dass man zusammen stärker ist, wussten schon die drei Musketiere. Es scheint, als sei diese Erkenntnis jetzt auch zu den Eupenern Geschäftsleuten durchgedrungen. Man möchte sich zusammenschließen, eine Vereinigung gründen. Es soll eine Neuauflage der Vereinigung der Eupener Geschäftsleute werden. Mit dem Rat für Stadtmarketing möchte man eng zusammen arbeiten. Da ist es wieder - das Wörtchen "zusammen", ein Schlüsselwort. Gemeinsam möchte man die Innenstadt beleben, alles raus holen, was nur geht. Voller Tatendrang, ja fast euphorisch gehen die Initiatoren an die neue Vereinigung ran. Euphorie ist gut, ja sogar sehr gut, wenn dann am Ende auch etwas dabei heraus kommt.
Wer durch die Eupener Innenstadt geht, hat das Gefühl: Ja, der Innenstadt geht es besser, sie ist belebter. In den letzten Monaten sind einige Geschäfte hinzu gekommen: ein Schreibwarenladen, ein Schmuckgeschäft, ein Blumenladen, um nur ein paar zu nennen. Hat man sich vor wenigen Monaten noch darüber beschwert, dass es in Eupen zu viele Nightshops gibt, hat man jetzt das Gefühl, dass sobald andere nachziehen, das Thema vom Tisch ist.
Die Vielfalt ist in Eupen im Moment wieder gegeben. Die Zeiten, wo gefühlt 100 Friseursalons in der Innenstadt ansässig waren, sind vorbei. Die Läden sind zwar noch da, aber andere Geschäfte sind hinzu gekommen, so dass so viele Friseursalons einfach nicht mehr auffallen.
Damit man in Eupen die Geschäftsvielfalt garantieren kann, wird die Stadt im Mai eine Einzelhandelscharta verabschieden. In der möchte man festhalten, welche Läden sich in den Geschäftsstraßen ansiedeln sollen, welche man fördern möchte und welche nicht. Ein geregeltes System, dass wahrscheinlich allen zugute kommt: Händlern und Kunden.
"Endlich! Dein Eupen wird schöner" - so lautete 2011 das Motto der Kampagne zur Verschönerung der Innenstadt. Heute, sieben Jahre und zahlreiche Baustellen später, ist es so weit: Eupen ist schöner. Die Eupener haben die Chance, sich in einer eigens dazu vorgesehenen Zone zu begegnen - auch wenn das den ein oder anderen Autofahrer immer noch auf die Palme bringt. Während Kinder am Weserschiff toben können - schön!
Die Geschäftsleute atmen auf und das merkt man. Damit es aber so bleibt, muss etwas getan werden. Eupen hat schließlich noch Potential. In einer Zeit, die schnelllebig ist, braucht es ständig frische und neue Ideen, um den Einzelhandel weiterhin attraktiv zu präsentieren.
Wer könnte das besser beurteilen, als die Geschäftsleute selber! Sie müssen also das Ruder in die Hand nehmen. Umso besser also, dass nach Feedback gefragt wird und Projektgruppen entstehen sollen. Konstruktiv will man an die Sache ran gehen, das ist gut. Verschiedene Meinungen einholen und berücksichtigen. Das ist die richtige Richtung. Kommunikation ist wahrscheinlich ein weiteres Schlüsselwort - das A und O. Wer nicht ausspuckt, was er denkt, kann auch nicht verlangen, dass sich etwas ändert.
Lena Orban