Das Ankündigungsplakat ziert nicht etwa ein Notenschlüssel, sondern eine Farbtube, aus der es nur so bunt heraussprudelt. Im Sinne von "Klangfarben". Insofern hält Roland Smeets als Dirigent des Symphonischen Blasorchesters der belgischen Eifel, kurz: sbbe, statt eines Taktstockes diesmal im übertragenen Sinne eine Malerpalette in der Hand. "Wir haben versucht, noch mehr Farben hineinzubringen in gewissen Mischungen. Das bedeutet, dass wir zuerst mal die Harmonie alleine spielen lassen, der Chor wird auch ein paar Stücke singen, aber dann auch das Ganze mischen - Stücke mit Harmonie und Chor zusammen", erklärt Smeets.
Diese Erfahrung haben Roland Smeets und sein Gegenüber Paul Piront als Dirigent des Königlichen Kirchenchores Sankt Cäcilia Born schon jeder für sich gemacht - und vor vier Jahren auch schon gemeinsam, bei einem Konzert in Rocherath. Beide kannten sich vorher nicht, fanden aber schnell heraus, dass sie auf derselben Wellenlänge waren.
"Wir machen nicht die Musik um der Musik selbst willen. Die Musik soll zuerst mal Freude machen und wir versuchen in unseren Vereinen, erstmal diesen Spaß, diese Freude zu vermitteln - durch die Musik, durch eine sehr gute Arbeit... Und wenn zwei Dirigenten diese gleiche Philosophie haben, ist es leicht, auf ein Projekt zu kommen und das dann auch umzusetzen", so Smeets.
Deutsche Messe von Schubert Hauptwerk des Konzertes
Dabei stellt die Zusammenarbeit gerade für die Sängerinnen und Sänger eine besondere Herausforderung dar, findet Paul Piront. "Für einen Chor ist es schon etwas Spezielles, denn meistens wenn ein Chor mit Begleitung auftritt, dann ist es mit einem Klavier oder einer Orgel und ein Symphonisches Blasorchester ist schon was ganz, ganz anderes."
Hauptwerk des gemeinsamen Konzertes ist die Deutsche Messe von Franz Schubert - mit den nötigen Vorkehrungen. "Ein Teil des Konzertes, unter anderem die Deutsche Messe wird in einer etwas abgespeckten Formation des sbbe gespielt, weil der Chor sonst keine Chance hat. Aber ich denke, dass es doch gut rüber kommt, wir haben die Erfahrung schon mal gemacht, ich bin da sehr zuversichtlich auch von der Klangmöglichkeit in der Kirche Born selbst, da ist viel Platz vorne und wir werden versuchen, dass schon irgendwie so hinzubekommen, dass keiner den anderen übertönt und die Balance stimmen wird", erklärt Piront.
Weil es beim letzten Mal so gut zusammen geklappt hat, ist auch das "Anthem" aus dem Musical "Chess" wieder mit von der Partie. Und es wird auch eine ganz persönliche Note von Roland Smeets zu hören sein. "Paul hat mir auch die Freude gemacht, es war sein Vorschlag, dass wir auch bei diesem Konzert dann 'Ut Queant Laxis' singen und spielen werden. Das ist eine Eigenkomposition und ich freue mich auf diese Version gerade für Chor und Harmonie", so Smeets.
Proben laufen getrennt
Dabei liefen die Proben für den gemeinsamen Auftritt getrennt. "Jetzt wird es wohl sein, da ich auch gewisse Stücke von Chor und Harmonie dirigiere, so dass ich jetzt zwei Proben mache in Born, wo ich nur den Chor dirigiere, damit die Sänger sich an meine Leitung anpassen können und dann werden wir die Generalprobe am Tag vor dem Konzert haben - das erste Mal, dass wir dann zusammen proben werden", erklärt Smeets.
Und am Pfingstsamstag folgt dann die Probe aufs Exempel beim gemeinsamen Konzert in der Kirche in Born. Karten gibt es im Vorverkauf beim Borner Kirchenchor und beim Symphonischen Blasorchester der belgischen Eifel (Tel. 0473 22 53 52 und 0476 24 26 19).
Stephan Pesch - Foto: Kirchenchor Born