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Pop-Kompromisse waren gestern - Bowie brilliert mit "Blackstar"

07.01.201617:32
David Bowie: Blackstar (Sony)

Einer der größten Popkünstler setzt an seinem 69. Geburtstag den ersten Höhepunkt des Musikjahres 2016. Mit einem Album, das von Pop so weit entfernt ist wie selten zuvor bei David Bowie. Der legendäre Sänger nimmt Jazz-inspiriert Kurs auf ein kompromissloses Spätwerk.

Der Meister schweigt, und das schon seit Jahren. Also lässt David Bowie andere erzählen, wie seine neue Platte zustande kam (recht spontan) und was davon zu halten sei (sehr viel). Im Falle von "Blackstar" (Sony), dessen spartanisches Cover von einem schwarzen Stern dominiert wird, sind wieder einmal Bowies langjähriger Produzent Tony Visconti und erstmals Donny McCaslin als neuer Bandleader für den PR- und Erklär-Job zuständig.

Sie wissen, wen wundert's, nur Gutes über das scheue Pop-Genie und sein 25. Studioalbum seit 1967 zu berichten. Visconti lieferte dem "Rolling Stone" immerhin ein Schlüsselzitat: "Das Ziel war, Rock 'n' Roll unbedingt zu vermeiden." Und McCaslin sagte dem Magazin "Uncut", dass man im Studio "für jeden Track nur ein bis drei Anläufe gebraucht" habe und dass Bowie "so liebenswürdig und großzügig" gewesen sei. Man muss die Insider-Botschaften indes nicht kennen, um zu erfassen, dass einer der herausragenden Künstler unserer Zeit hier zu einem neuen kreativen Höhenflug ansetzt.

Experimente

Die Musik spricht für sich. Wer befürchtet hatte, das grundsolide, aber auch etwas genügsame Comeback "The Next Day" (2013) mit 14 oft in die eigene Vergangenheit zurückblickenden Liedern markiere Bowies Eintritt in die Rocklegenden-Rente, dürfte überrascht sein: von McCaslins ekstatischen Saxofon-Soli und mutigen Improvisationen der Band, von wenig Gitarren- und dafür umso mehr Schlagzeug-Wucht, Elektronik-Experimenten und Bowies zumindest anfangs irritierender Abkehr vom klassischen Strophe/Refrain-Songformat.

Die Mission Rock-Verweigerung wurde fast schon übererfüllt. Der unermüdliche Grenzüberschreiter Bowie hat auf seine alten Tage - 69. Geburtstag am "Blackstar"-Veröffentlichungstag 8. Januar! - definitiv den modernen Jazz entdeckt. Und wohl auch eine zuvor selbst ihm noch verschlossene Avantgarde: Sein radikal neuer Sound knüpft bei Radiohead und Massive Attack, bei Dub und Hiphop ebenso an wie bei den Artrock-Veteranen King Crimson oder dem anstrengenden Schön- bis Schrägtöner Scott Walker, einem Altersgenossen Bowies.

"Blackstar" besteht aus nur sieben meist langen Songs mit insgesamt gut 40 Minuten Spieldauer. Weit weg sind eingängige Hits wie "Space Oddity" ("Ground control to Major Tom..."), "Life On Mars", "Heroes" oder "Let's Dance". Stattdessen lässt Bowie seiner im New Yorker Club "55 Bar" rekrutierten Truppe fabelhafter Jazzmusiker lange Leine und zwingt seine durchaus hörbar gealterte Stimme nochmals zu einer großen Vorstellung.

Zehn-Minuten-Titelstück

Schon der fast zehnminütige Titeltrack ist als Auftakt einer für Millionenverkäufe vorgesehenen Megastar-Platte eine (gleichwohl spektakuläre) Zumutung: Bowie im gekünstelten Falsett, ein verschachtelter Rhythmus (Drummer Mark Guiliana durchgehend in Hochform), wildes Sax-Gebläse, düstere Textzeilen - wenn man sich daran einigermaßen gewöhnt hat, ist noch nicht einmal die Hälfte des Songs herum, und es entsteht nach kurzer Überleitung ein neuer, ruhigerer, aber nicht weniger spannender Groove.

Man spürt auch in Stücken wie "'Tis A Pity She Was A Whore" oder "Sue", wie sehr das Zusammenspiel mit jüngeren, von Rock-Dogmen unberührten Musikern David Bowie inspiriert hat. Ein besonderer Höhepunkt ist "Lazarus" - der Brite schrieb den Song für sein gleichnamiges New Yorker Musical, das im Dezember mit dem Serienschauspieler Michael C. Hall ("Dexter") in der Hauptrolle Premiere hatte. Bei dieser Gelegenheit trat der seit seinem Herzinfarkt vor fast zwölf Jahren kaum noch präsente Bowie wieder einmal öffentlich auf - eine elegante, extravagante Erscheinung.

Mit der versöhnlichen Ballade "Dollar Days" und dem hochkomplexen "I Can't Give Everything Away" endet ein Album, das von Kritikern schon jetzt zu den herausragenden Werken des neuen Jahres gezählt wird. "Blackstar" ist kompromisslos in seiner Klangästhetik und muss ohne den üblichen Interview-Marathon des Hauptdarstellers auskommen. Bowie kann sich diesen Luxus bei weit über 140 Millionen verkauften Tonträgern leisten - wie auch den Verzicht auf verkaufsfördernde Großkonzerte.

"Ich glaube, er wird nie wieder live spielen", sagt Visconti, lässt aber etwas Hoffnung zu: "Und wenn doch, dann wird es eine totale Überraschung sein."

Von Werner Herpell, dpa - Cover: Sony

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