Eine Gitarre von John Lennon (1940 - 1980), die Jahrzehnte lang verschollen war, ist für die Rekordsumme von 2,4 Millionen Dollar (rund 2,2 Millionen Euro) versteigert worden. Nach Angaben des amerikanischen Auktionshauses Julien's wurde damit am Samstag in Beverly Hills ein Weltrekord bei der Versteigerung einer Gitarre erzielt.
Der Schätzpreis für die halbakustische Gibson-Gitarre des damaligen Beatle-Musikers lag bei 600.000 bis 800.000 Dollar. Lennon hatte das Instrument 1962 erworben und darauf Hits wie "Love Me Do", "She Loves You", "I Want to Hold Your Hand", "All My Loving" und "This Boy" gespielt.
Dem Auktionshaus zufolge zählte die J-160E Gibson zu Lennons Lieblingsgitarren. Bei einem Auftritt im Dezember 1963 in London ging das Instrument verloren. Es wurde später in Kalifornien verkauft, ohne dass die Herkunft bekannt wurde. Erst im vorigen Jahr konnte ein Beatles-Experte das Instrument als Lennons Gitarre von 1962 ausweisen.
Weitere Musiker-Reliquien unter dem Hammer
Es war nicht der einzige Coup für das Auktionshaus, das im Rahmen der "Rock 'n' Roll"-Auktion in Beverly Hills über dreihundert Stücke von Musikgrößen unter den Hammer brachte. Gut zwei Millionen Dollar, das Doppelte des Schätzpreises, brachte das Schlagzeugfell einer Trommel, auf der die Beatles 1964 bei ihrem legendären Auftritt in der New Yorker "Ed Sullivan Show" spielten. Es war ihr erster TV-Live-Auftritt in den USA. Der Beatles-Schriftzug prangt in großen, schwarzen Buchstaben auf dem Instrument.
Auch ein vergoldetes Piano des "King of Rock and Roll" wurde zur Goldgrube. Elvis Presley (1935-1977) hatte den Flügel 1955 für seine Mutter gekauft, seine Frau Priscilla ließ das Instrument später mit Blattgold überziehen. Nun war es einem anonymen Käufer gut 600.000 Dollar wert.
Doch Elvis-Fans kamen am Samstag auch billiger davon. Ein maßgeschneiderter weißer Lederanzug fand für 57.600 Dollar einen neuen Besitzer. Ein Tablettenbehälter mit einem Rezept für Valium-Pillen aus dem Jahr 1976 war schon für 6000 Dollar zu haben.
140.000 Dollar für eine braungrüne, verwaschene Strickjacke mit einem Brandloch? Das zahlte ein Bieter für den Sweater, den der 1994 gestorbene Nirvana-Sänger Kurt Cobain 1993 bei einer "Unplugged"-Session des Musiksenders MTV trug.
Auch bei Michael-Jackson-Andenken trieben die Bieter die Preise hoch. Eine schwarze Samtjacke, die der "King of Pop" unter anderem 1991 auf der Hochzeit von Elizabeth Taylor und Larry Fortensky trug, wurde für gut 24.000 Dollar versteigert.
dpa/okr