Das Dour-Festival ist für die Band Girls in Hawaii immer etwas besonders. "Wir kennen das Festival gut, für meine Kollegen war es in ihrer frühen Jugend das erste Festival", erzählt Bassist Daniel Offermann aus Kettenis im BRF-Interview.
Und vor zehn Jahren wurde in Dour mit dem ersten Auftritt der Band auf der "Last Arena" der Grundstein für eine bis heute andauernde Erfolgsgeschichte gelegt. Am letzten Samstag war die Band als Headliner auf dem Festival und konnte die Dourfestivalwiese wieder überzeugen.
In zehn Jahren hat sich für die Band einiges geändert. "Wir werden ja auch älter. Ich weiß nicht, ob wir das unter den selben Bedingungen immer noch machen würden. Wenn du 20 bist, macht es dir nichts aus, nachts noch nach Hause zu fahren. Heute ist alles eine Nummer entspannter, und das ist auch gut so."
Nach dem Tod eines der Bandmitglieder traf die Band den Entschluss, weiterzumachen. "Die Entscheidung hat ziemlich lange gebraucht. Wir haben auch darauf geachtet, dass jeder einzelne von uns bereit war. Vor zwei Jahre sind wir auf einem ganz kleinen Festival gewesen, um zu schauen, wie es sich anfühlt", erzählt Daniel Offermann.
"Dann wurde klar, dass es für uns auch eine Möglichkeit war, die Sache zu verarbeiten. Wir wollten nicht, dass der Tod von Denis das letzte Kapital der Geschichte von Girls in Hawaii ist. Wir wollten da noch etwas hinzufügen. Wir sind heute vielleicht eine andere Band. Aber wir sind über diesen Prozess zusammengewachsen."
Am Freitag waren die Girls in Hawaii bei den Francofolies für ihr Album "Everest" mit der Goldenen Schallplatte ausgezeichnet worden. Diesen Monat veröffentlicht die Band eine EP mit fünf neuen Titeln, im Herbst steht eine kleine Unplugged-Tournee durch Belgien, Frankreich und die Schweiz an. "Und das nächste Album rumort bereits im Hinterkopf."
cr/km - Bild: BRF