Die Oper- und Theaterwelt trauert um Gerard Mortier. Nur wenige Monate nach seiner turbulenten Absetzung als künstlerischer Leiter des Madrider Teatro Real erlag der gebürtige Genter im Alter von 70 Jahren einem Krebsleiden. Mortier galt als einer der bedeutendsten Musikmanager Europas, aber auch als «Enfant terrible» der Szene.
In den 1970er Jahren hatte er zunächst vorwiegend für Christoph von Dohnányi und Rolf Liebermann in Düsseldorf, Frankfurt und Hamburg gearbeitet, bevor er 1981 die Leitung des Brüsseler Opernhauses "La Monnaie" übernahm. Dort machte sich Mortier als Modernisierer der Oper auch über die Grenzen Belgiens hinaus einen Namen. Mit dem Ziel, die Salzburger Festspiele auch einem jüngeren Publikum schmackhaft zu machen, wurde er 1991 nach Österreich berufen. Zwischen 2004 und 2009 leitete er auch die Pariser Oper.
dpa/mh - Foto: Pierre-Philippe Marcou (afp)