Der spanische Stargitarrist und Erneuerer des Flamenco, Paco de Lucía, ist tot. Der Meister starb im Alter von 66 Jahren in Mexiko. Er habe in Cancún mit seinem zehn Jahre alten Sohn am Strand Fußball gespielt und sich plötzlich unwohl gefühlt, berichtete die spanische Nachrichtenagentur Efe am Mittwoch unter Berufung auf Familienkreise. Der Musiker sei von seiner Ehefrau in ein Krankenhaus gebracht worden und dort - vermutlich an einem Herzinfarkt - gestorben.
Spaniens König Juan Carlos, Königin Sofía, Kronprinz Felipe und Prinzessin Letizia schickten der Familie Beileidstelegramme. Kulturminister José Ignacio Wert würdigte Paco de Lucía als einen einzigartigen Gitarren-Virtuosen, der die Flamenco-Musik weltweit bekanntgemacht habe.
Der Musiker, der mit bürgerlichem Namen Francisco Sánchez Gómez hieß, hatte den Flamenco mit Elementen des Jazz, des Blues und anderer Musikrichtungen bereichert. Den internationalen Durchbruch schaffte er 1973 mit dem Hit "Entre dos Aguas". Besonders erfolgreich war seine langjährige Zusammenarbeit mit dem 1992 gestorbenen Sänger Camarón de la Isla, der bis heute als der beste Flamenco-Interpret aller Zeiten gilt.
Seit 1977 unternahm Paco de Lucía mehrere Tourneen mit den Jazzgitarristen Al Di Meola und John McLaughlin. Die Aufnahmen des Trios gingen in die Musikgeschichte ein. 2004 erhielt Paco de Lucía den angesehenen spanischen Prinz-von-Asturien-Preis in der Sparte "Künste". Die Auszeichnung gilt als die "spanische Version des Nobelpreises".
Spanische Leidenschaft: Der Flamenco
dpa/vrt/sh - Bild: Jose Luis Roca/AFP