Weck doch bitte mal einer den Mann auf! Seit Wochen klagt der schwedische DJ "Wake me up" - und kein Strandradio oder Ferienclub ist vor ihm sicher. "Das Lied ist tanzbar und verbreitet gute Stimmung", sagt Ralph Schmucker von Media Control. "Das sind alles Kriterien, die einen Sommerhit ausmachen."
Das Lied steht in ganz Europa vorne in den Hitlisten. Die BRF1-Hörer haben einen anderen Geschmack: Letzten Samstag belegte Avicii nur Rang 25. Aber vielleicht macht der Titel in der 2031. Hitparade einen Platz gut?
Wer sich einmal quer durch die Charts des Kontinents klickt, der hört sofort, dass schnelle Dance-Beats und einfache Songtexte auch in diesem Jahr gut funktionieren - aber auch regionale Künstler schaffen es überall in die Hitlisten.
In Flandern und den Niederlanden sorgt beispielsweise DJ Bakermat für Aufsehen. Sein Song "Vandaag" ("Heute") nutzt ein Stück Zeitgeschichte: die vor 50 Jahren von Martin Luther King gehaltene Bürgerrechtsrede "I have a dream". Nicht ganz so bedeutungsschwer geht's in der Wallonie zu. Dort beweist Stromae, dass "Alors on danse" keine Eintagsfliege war und singt jetzt genauso getrieben "Papaoutai". In der BRF1-Hitparade flog Stromae nach einer Woche auf Rang 32 aber wieder raus.
Eigentlich kommen Strandhits üblicherweise von Newcomern. Damit passt auch ein aktueller Hit in Schweden nicht ganz ins Raster. Dort singt die seit einigen Jahren bekannte Dance-Sängerin Medina von "Miss Decibel". Ebenfalls kein Newcomer ist der Spanier Juan Magan. Er feiert gerade mit seinem Song "Mal de Amores" große Erfolge. Tanzbar ist der Titel mit Akkordeon und Discobeat auf jeden Fall, zudem transportiert er ordentlich Urlaubsstimmung.
dpa/km