Insgesamt 24 junge Musiker und Musikerinnen werden sich am 12. Mai in drei Kategorien einer Fachjury beim Sonatina-Wettbewerb im Konservatorium Mons stellen. Die Kategorie Sonatine ist Schülern vorbehalten, die seit fünf bis sechs Jahren ihr Instrument lernen, die nächste Stufe ist Sonate überschrieben und steht jenen offen, die sieben bis acht Jahre spielen und die Höchststufe mit dem Namen Concerto ist für jene, die neun Jahre eine Musikakademie besuchen und noch nicht an einem Konservatorium studieren.
Aus diesem Anlass wurde in dieser Woche ein Kooperationsabkommen zwischen den Musikverbänden Födekam, Vlamo und USM und unterzeichnet. An und für sich wurde in dieser Woche mit diesem Kooperationsabkommen eine schriftliche Fixierung einer Initiative vorgenommen, die schon im letzten Jahr ihre Erstauflage erlebt hatte. Für Werner Bauters von Födekam ist dies allerdings ein wichtiger symbolischer Akt.
Die gewohnten Wege verlassen, dass ist sicher ein nicht unwesentlicher Schritt. In der Wallonie ist man sich der Problematik auch seit Jahren bewusst. Jean Marie Xhonneux von der USM, l'Union de sociétés musicales: " Das gemeinsame Musizieren nimmt neue Formen an. Man muss das traditionelle Repertoire hinterfragen und einiges in Frage zu stellen, damit die Dinge sich bewegen."
Auch in Flandern kennt man das Problem. Obwohl hier scheinen die Zahlen noch nicht so problematisch zu sein. Wenn man alleine bedenkt, dass in Flandern rund 1000 junge Musiker an den Vorentscheidungen zum Sonatina Wettbewerb teilnahmen und in der Wallonie hingegen nur rund 100, in der Deutschsprachigen Gemeinschaft waren es deren zehn. Man muss aber auch festhalten,dass der Solisten-Wettstreit in Flandern seit gut zehn Jahren durchgeführt wird. In Sachen Nachwuchs sieht es gar nicht so schlecht aus.
Jan Mathys von Vlamo: "46 Prozent der Musiker in den Amateurorchestern sind jünger als 26 Jahre. Orchester, die interessante Projekte anbieten, die sich erneuern, finden junge Musiker. Jugendliche binden sich nicht mehr so gerne an einen Verein, interessieren sich nicht für Vereinsarbeit, sind aber für thematische Projekte zu begeistern. Regelmäßige, immer wieder kehrende Aktivitäten sind da weniger gefragt. Dies ist eine gesellschaftliche Entwicklung, der man einfach Rechnung tragen muss."
Der BRF nutzte diese Vertragsunterzeichnung zum Gespräch mit den Verbandsvertretern und Kulturministerin Isabelle Weykmans, nicht nur über den Wettbewerb sondern auch über die Entwicklung im Amateurmusikwesen allgemein.