Lord hatte seinen Fans im vergangenen Jahr mitgeteilt, dass er gegen den Krebs ankämpfen werde. Er hatte sich zuversichtlich gezeigt und erklärt, als Teil seiner Therapie werde er auch weiter Musik komponieren.
Am Montagabend hatten die Betreiber von Lords persönlicher Webseite mitgeteilt, der Keyboarder sei «nach einem langen Kampf mit Bauchspeicheldrüsenkrebs» einer Lungenembolie erlegen. Jon Lord sei «im Kreise seiner liebenden Familie» in einer Klinik gestorben.
Rick Wakeman, Keyboarder der Gruppe Yes, sagte: «Er war ein Freund.» Was Jon Lord für die Musik geleistet habe, sei «unmessbar» gewesen. «Ich werde ihn fürchterlich vermissen», sagte Wakeman der BBC. Bryan Adams schrieb beim Internetdienst Twitter: «RIP Jon Lord - unglaublicher Organist bei Deep Purple, eine meiner Lieblingsbands, während ich erwachsen wurde». Schauspieler Ewan McGregor äußerte sich ebenfalls über Twitter: «Jon hat mit meinem wunderbaren Freund Tony Ashton gespielt. Sie jammen da oben jetzt bestimmt zusammen!»
Jon Lord wurde am 9. Juni 1941 in der englischen Stadt Leicester geboren. Am Klavier der Familie machte er seine ersten musikalischen Erfahrungen. Die große Karriere begann dann 1968 mit Deep Purple. Sowohl im Studio als auch auf der Bühne wirkte Jon Lord als kreativer Ideengeber. Daneben nahm er sich auch immer die Zeit für Solo-Werke mit Anleihen bei der klassischen Musik.
Zum Ausklang einer wechselvollen Band-Geschichte mit Krisen, Auflösung und Comeback trat Jon Lord am 19. September 2002 in Ipswich zum letzten Mal mit Deep Purple auf. Aber auch danach setzte sich Jon Lord immer wieder an die Tasten, produzierte weitere Alben oder trat mit Orchesterwerken auf. Noch im vergangenen Jahr war er mit seinem Jon Lord Blues Project zu hören.
Im Nachruf auf seiner Webseite heißt es nun: «Jon geht aus der Dunkelheit ins Licht.»
dpa - Bild: Marcus Brandt (afp)