Ludwig van Beethovens neunte Sinfonie begeisterte schon bei der Uraufführung. Am 7. Mai 1824 wurde die Premiere gleich mehrfach von enthusiastischen Ausrufen des Publikums unterbrochen. So überliefert es ein Kritiker nach dem Konzert in Wien. Der Star-Komponist war anwesend - zu dieser Zeit bereits taub.
Die Begeisterung über die erste Sinfonie der Musikgeschichte, in der ein Chor zum Einsatz kam, mischte sich bei manchen Kritikern die Frage, ob der letzte Satz der Sinfonie mit der Vertonung von Friedrich Schillers Gedicht "An die Freude" nicht doch etwas zu unkonventionell geraten sei. Beethoven wurde in seiner Zeit als Avantgardist wahrgenommen.
Das Gedicht war damals sehr bekannt. Schiller hatte "An die Freude" 1785 geschrieben, wenige Jahre vor der Französischen Revolution. Die Hymne auf Freude und Freundschaft war auch in Studentenkreisen beliebt - als Trinklied.
dpa/gud