Die Cellistin Tanja Derwahl und die Tenöre Serge Bosch, Stephan Laschet und Alexander Wahl sind Teil des 60-köpfigen Rieu-Orchesters. Alexander Wahl wohnt in Büllingen und ist quasi singend auf die Welt gekommen. Am 7. Juli stand er das erste Mal als Tenor für Rieu auf der Bühne. "Die Erfahrung ist wirklich genial. Vor allem das Ausmaß der Konzerte mitzuerleben, ist etwas Besonderes. Das ist etwas, was man als ostbelgischer Sänger nicht so kennt und nicht so erleben kann."
Rund 12.000 Menschen kommen pro Konzert auf dem Vrijthof zusammen. Das sei natürlich eine andere Hausnummer, als ein Konzert vor 500 Leuten, so Alexander. Trotzdem würde er weder das Eine noch das Andere ausschließen, da jedes Konzert seinen ganz eigenen Charakter habe.
Gute Vorbereitung
Der 30-Jährige erklärt, wie man sich als Mitglied des Rieu-Orchesters auf eine Konzertreihe vorbereitet: "Man erhält einige Wochen im voraus das Repertoire, also die Stücke, die einzustudieren sind. Die Stücke müssen bis zur ersten Probe auswendig gelernt werden. Das wurde auch ziemlich strikt eingehalten. Wer bei der ersten Probe mit einer Partitur erwischt worden ist, dem wurde schnell klar gemacht: 'Das Ding ist morgen weg'". Spätestens bei der zweiten Probe hatten die Sänger also kein Blatt mehr in der Hand.
Generell verspürt Alexander wenig Aufregung vor Konzerten. Mittlerweile hatte der 30-Jährige schon viele Auftritte. Des Öfteren vermisst er das Adrenalin, das ihm vor einem Auftritt durch den Körper schießt. Bei den Konzerten von André Rieu kribbelt es dann doch - zumindest ein bisschen. "Als ich vor den 12.000 Leuten stand, da kam doch ein bisschen Nervosität auf. Die ist dann aber sehr positiv."
"Unglaubliches Erlebnis"
Auch der Eynattener Stephan Laschet ist mit dabei. Er ist unter anderem Chorleiter der Musica Cantica Eupen und hat das letzte Mal vor zehn Jahren bei André Rieu mitgewirkt. Nach langer Zeit steht er heute wieder auf dem Vrijthof und ist begeistert. "Das ist einfach ein unglaubliches Erlebnis. Ich habe es vor einigen Jahren bereits erleben dürfen und es ist wunderschön, dabei zu sein. Zu sehen was die Musik bewirken kann, ist einfach wunderbar und gefällt mir sehr gut."
Auch Stephan genießt die Abwechslung zwischen großen und kleinen Konzerten. An ein Konzert mit André Rieu erinnert er sich besonders gerne zurück. Es fand 2012 im Stadion von Ajax-Amsterdam statt. "Da war das Stadion zwei Mal ausverkauft. Es gab ein Nachbau des Schlosses Schönbrunn. Ein Riesen-Bühnenbild mit zwei Springbrunnen, mit Pferden, Kutschen und Tänzern. Also mit allem drum und dran vor", erzählt er. "50.000 Zuschauern - das war wirklich unglaublich vor so vielen Menschen stehen und singen zu dürfen."
Sowohl Alexander als auch Stephan üben weiterhin einen festen Beruf aus. Ein zweites Standbein zu haben, finden beide sehr wichtig. Unter anderem hat die Corona-Pandemie gezeigt, wie schnell Konzerte ausfallen können. Sie genießen die Abwechslung zwischen ihrem festen Job und den immer wiederkehrenden Gelegenheiten, singen zu können.
Drei Konzerte sind auf dem Vrijthof in Maastricht noch geplant. Offiziell sind diese bereits ausverkauft. Wer die vier Ostbelgier unbedingt sehen möchte, der kann mit viel Glück noch ein Ticket an der Abendkasse ergattern.
Dogan Malicki
Ich war am 24.07.2022 dabei ,es ist für mich ein unvergessliches Erlebnis gewesen mit Gänsehautgefühlen ,einfach nur wunder wunderschön