Ihr Song "Wir verlangen den Frieden" hat schon über 60.000 Aufrufe. Der Text ist aus der Beschäftigung mit dem deutschen Nachkriegsliteraten Wolfgang Borchert entstanden. Sein bekanntestes Werk "Draußen vor der Tür" kannte Cindy Hennes, als sie letztes Jahr ein Stipendium der Stadt Hamburg bekam, der Geburtsstadt von Borchert.
"Ich habe mich dann mit seinen gesammelten Werken beschäftigt und war ziemlich erschüttert von seinen Worten und von seinen eindringlichen Texten, dass ich in Anlehnung an sein Gedankengut eigene Texte verfasst habe und die waren dann Ende Januar fertig und dann kam der Krieg. Ich habe gedacht, die veröffentliche ich jetzt einfach."
Dabei stellt der Satz "Wir verlangen den Frieden" die persönliche Schlussfolgerung von Cindy Hennes dar. "Es sind einige Künstlerkollegen, die wirklich wie gelähmt sind. Viele können nicht mehr gut arbeiten. Dass man sich einerseits denkt, ich habe ein schlechtes Gewissen, das weiterzumachen, was ich bisher gemacht habe, weil die Welt ist nicht mehr so, wie sie vorher war. Weil wir das auch hautnah mitbekommen, ich hab' auch eine ukrainische Familie aufgenommen."
Natürlich kann man den Frieden nicht einfach verlangen, weiß auch die Künstlerin. "Das ist ja ein Widerspruch in sich. Das Gute kann man nicht verlangen. Und dennoch war das das Wort, was ich nehmen musste, weil die Dringlichkeit so groß ist und die Ohnmacht auch so groß ist."
In dem Video kann man den Text mitlesen, auch in einer russischen, ukrainischen und englischen Übersetzung. Das Video zum Song "Wir verlangen den Frieden" läuft im Youtube-Kanal von Cindy Hennes.
ar/sh