"Ok, Jungs, dann lasst uns was organisieren", sagt Marc Bontemps, als mehrere seiner Musikerfreunde auf ihn zukommen mit der Idee, ein Benefizkonzert zu veranstalten. Das ist gerade mal zwei Wochen her. Schnell hatte Marc Bontemps eine Truppe zusammen, die bereit war, mit anzupacken und zu planen. Datum und Ort stehen jetzt fest. "Wir hatten ursprünglich gedacht, es auf dem Scheiblerplatz in der Unterstadt zu machen. Aber das ist zu kompliziert. Da ist Einsturzgefahr und noch kein Strom", erklärt Marc Bontemps. "Wir sind dann zur AS ausgewichen. Stattfinden wird es am ersten Septemberwochenende von Freitag bis Sonntag."
Die Konzerte beginnen jeweils um 18 Uhr. Zum Auftakt am Freitagabend gibt es einen DJ-Abend mit einem noch geheimen Topact. "DJs legen auf und zwei bis drei Gruppen sind dabei, unter anderem eine sehr bekannte Gruppe, deren Namen ich noch nicht verraten will, weil ich noch auf die Bestätigung warte", sagt Bontemps. "Das wird ein toller Abend für die Jugendlichen, aber keine Ballermann-Party, sondern respektvoll und gediegen. Da war viel Not und Schlamm, und da ist noch immer viel Not. Da ist keine Zeit, eine Riesenfiesta zu machen."
Topact Girls in Hawaii
Fest steht schon das Programm für den Samstagabend. "Dann spielt Fred Straet, Seísiùn, eine Irish-Folk-Gruppe aus Aachen, Yves Paquet wird da sein und Adèle aus der Eifel, die Adèle nachmacht", verrät Bontemps. "Beenden werden wir den Samstag mit Chansons françaises von 'Les copains d'abord'."
Der Sonntag soll Familientag sein. Das Programm verspricht große Namen aus der Region. Los geht's schon morgens um 10:30 Uhr, "mit einem Matinee-Konzert von verschiedenen Harmonien und Bigbands aus der Gegend. Das dauert ungefähr bis 14 Uhr. Gerade hat die Bigband Eupen noch zugesagt", freut sich Bontemps. "Danach spielen From Dave with Love, Crazy Mama und Featherstone. Jacques Stotzem ist dabei, Shabby Chic's und wir haben das große Glück, das Programm am Sonntagabend mit Girls in Hawaii zu beenden."
Keine Gagen
Große Namen aus der Region, die alle gerne zugesagt haben, versichert Marc Bontemps, und alle ohne Gage auftreten. Er musste bei den Musikern keine große Überzeugungsarbeit leisten. "Ich habe eigentlich nur Ja-Antworten - egal wen ich angerufen habe. Da war sofort klar: Ja, wir sind dabei. Ja, wir können helfen, so Bontemps. "Wir brauchen auch eine große Crew an Mithelfern. Wir rechnen mit 1.500 Leuten pro Tag. Wir brauchen viele Leute an der Theke, am Eingang usw. Auch da melden sich von allen Seiten Gruppen, Vereinigungen, Pfadfinder, die einfach sagen, wir kommen mit einer Gruppe."
Der Eintrittspreis steht noch nicht fest - wahrscheinlich wird es um die 20 Euro pro Tag sein. Der Kartenvorverkauf soll voraussichtlich nächste Woche starten. Auch das Hygiene-Konzept ist noch in Vorbereitung. Fest steht: 1.500 Personen sind bei der Außenveranstaltung pro Tag erlaubt. "Die Idee war auch, dass Nicht-Geimpfte oder Nicht-Genesene sich in einer Apotheke mit der Eintrittskarte einen Test holen können. Das ist aber noch in Vorbereitung. Ich kann Ihnen hundertprozentig sagen, dass wir dafür sorgen, dass alles in Ordnung sein wird."
Geld sammeln und Hoffnung bringen
Marc Bontemps und seine Mitstreiter hoffen, möglichst viel Geld für die Opfer der Hochwasseropfer zusammen zu kriegen. Doch das ist nicht alles. "Die Zielsetzung ist doppelt: zum einen viel Geld machen und zum anderen wieder ein Stück Hoffnung in die Unterstadt bringen nach dieser Katastrophe, wo man einfach mal ein Lichtlein braucht. Und ich denke, die Musik gehört dazu."
Der Erlös der Konzerte wird über den Eupener Vinzenzverein und das ÖSHZ an die Bedürftigen verteilt. Für Marc Bontemps, der mit der Gruppe "Les Copains d'abord" auch selbst auftreten wird, ist die Benefizveranstaltung eine Herzensangelegenheit: "Aber wie. Ich bin persönlich auch noch betroffen. Es musste irgendwie sein".
Alle Informationen zur Veranstaltung gibt es auch auf der Webseite musikhilft.be.
Michaela Brück