Der Grammy wird in insgesamt 84 Kategorien von Pop über Rock und Jazz bis zur Klassik verliehen. Céline Scheen muss gegen vier weitere Nominierte in der Kategorie "Bestes Sologesangalbum der Klassik" antreten.
Was bedeutet ihr die Nominierung denn? "Am Anfang hat mir das gar nichts bedeutet, denn ich konnte mich nicht daran erinnern, was die Grammys überhaupt sind. Aber nachdem ich ein bisschen im Internet recherchiert habe, habe ich mich daran erinnert, dass das ja eine sehr große Veranstaltung in den USA ist und dass ich mir früher in Zeitschriften die Kleider der Pop-Sängerinnen angeschaut habe. Jetzt habe ich realisiert, dass das damals diese Veranstaltung war und das amüsiert mich sehr."
Am 26. Januar weiß sie, ob sie den Preis erhält. Dann nämlich werden die 62. Grammy Awards im Staples Center in Los Angeles verliehen. Dann tummeln sich die Stars der Musikwelt auf dem roten Teppich – die passende Robe ist da Pflicht.
"Noch habe ich keine offizielle Einladung erhalten, aber die wird wohl noch kommen. Aber wenn ich eingeladen werde, dann werde ich dahin fahren und wahrscheinlich auch ein Abendkleid tragen. Aber es ist noch gar nicht sicher, ob wir überhaupt hinfahren. Es ist immerhin sehr weit weg."
Von der Nominierung erfahren hat Céline Scheen über die Leiterin des Ensembles L’Arpeggiata, Christina Pluhar. Sie hat Céline Scheen auch für das Album engagiert. Auf Facebook habe sie – so wie alle anderen mitwirkenden Musiker auch – von Christina eine private Nachricht mit Glückwünschen erhalten.
"Himmelsmusik" heißt das nominierte Album – ein Album auf dem man vieles entdecken kann und auf dem Komponisten zu finden sind, die gar nicht so bekannt sind: "Es ist ein sehr reiches Album, mit der charakteristischen deutschen Musik aus dem 17. Jahrhundert. Das heißt, die Musik hat einen sehr hohen Wiedererkennungswert, weil sie eben nicht so geschrieben ist, wie Musik von Johann Sebastian Bach, der ja erst später kam. Die Musik auf dem Album kling sehr italienisch, mit deutschen Texten, die zum Beispiel aus dem Alten Testament stammen. Das sind Texte, die sehr sinnlich sind, auch zum Teil sehr aktuell. Und für religiöse Musik, ist sie auch oft sehr zweideutig. Es ist sehr angenehm das zu singen, weil man sehr viele Emotionen zeigen kann. Sehr viel mehr, als in der Musik, die danach kam. Wo man eher reservierter sein muss. Hier ist man expressiver."
Am 15. Dezember ist sie im Alten Schlachthof in Eupen zu Gast.
Lena Orban
