Am 6. November ist Tag des Saxophons. Er wird weltweit begangen. Das Datum ist zugleich der Geburtstag von Sax.
Antoine Joseph Sax, der sich selbst Adolphe nannte, wurde am 6. November 1814 in Dinant geboren - als eins von elf Kindern. Von seinem Vater, der Instrumentenbauer war, hat er das Handwerk erlernt.
Mit zwölf Jahren entwickelte er seine erste Bassklarinette. Mit 18 besuchte er das Konservatorium in Brüssel und studierte dort Flöte, Klarinette und Gesang.
1835 übernahm Sax das Geschäft seines Vaters und entwickelte ein völlig neuartiges Instrument, dem er selbstbewusst seinen Namen gab: das Sax-ophon!
Mit seinem neuen Instrument ist Sax nach Paris gegangen, wo sich im 19. Jahrhundert die Musikszene abspielte. Und dort hat er schon bald für großes Aufsehen gesorgt. Er fand finanzielle Unterstützung, konnte seine eigene Manufaktur in Paris öffnen, wo zeitweise 200 Leute arbeiteten.
Denn Sax hatte die Lösung für ein Problem gefunden: Die Armeekapellen in Frankreich waren in einem desolaten Zustand. Das hatte vor allem mit der mangelnden Qualität der Blasinstrumente zu tun. Es war ein Durcheinander von Instrumenten, die nicht wirklich zusammenpassten.
Kaiser Napoleon III beauftragte Sax damit, die französischen Militärkapellen neu zu organisieren. 1846 bekam Sax das Patent für sein Saxophon - damit war sein Erfolg nicht mehr aufzuhalten.
Zu Reichtum ist er jedoch nicht gekommen. Denn Sax war kein erfolgreicher Geschäftsmann. Er hat lieber getüftelt. Er hat zahlreiche Dinge erfunden, die nichts mit Musik zu tun hatten: einen verbesserten Kamin für Lokomotiven, Signale für den Bahnbetrieb, Apparate für Lungengymnastik, ja sogar eine neuartige Kanone für den Krimkrieg. Das hat ihn viel Zeit gekostet. Fürs Geschäftliche hatte er da wenig Zeit. Und so hat er zweimal Konkurs gemacht.
Das Genick gebrochen hat ihm schließlich die Niederlage Frankreichs im Deutsch-Französischen Krieg 1871. Die Armee kaufte keine Instrumente mehr, und in der klassischen Musik hatte sich sein Saxophon nicht durchsetzen können.
Der Siegeszug begann erst in den 1920er-Jahren, da war Adolphe Sax schon 30 Jahre tot.
Judith Peters