Wenn man den jüngsten Zahlen der Belgian Entertainment Association, dem Dachverband der Unterhaltungsindustrie in Belgien, glauben darf, dann ist die Compact Disc auf dem absteigenden Ast. Demnach wurde vergangenes Jahr zum ersten Mal mehr Musik online gekauft als im Laden - nämlich insgesamt 54 Prozent, wobei 40 Prozent auf das Konto von Streamingdiensten wie Apple, Spotify oder Deezer gehen, die restlichen 13 bis 14 Prozent waren Downloads.
Damit markiert das Jahr 2017 ganz klar eine Wende im Kaufverhalten der Musikliebhaber. Nur ein Jahr zuvor, in 2016, war es noch umgekehrt, da teilten sich CD und Vinyl noch mehr als 50 Prozent der Marktanteile.
Beim Umsteigen auf Online-Musiknutzung hinkte Belgien seinen Nachbarländern bisher eigentlich hinterher. Mit Werbung lösten die Plattenindustrie und natürlich auch die Streaming-Dienste dann aber schlussendlich diesen Boom aus. Und die Branche ist optimistisch, dass es noch weiter aufwärts geht.
Vinyl und CD werden trotzdem nicht ganz vom Markt verschwinden, denn beide zusammen haben ja immer noch 47 Prozent vom Umsatz. Und gerade die Vinylplatte erlebt gerade eine Art Rennaissance. Der Verkauf der guten alten Schallplatte hat sich innerhalb der letzten beiden zwei Jahre verdoppelt und ist immerhin gut für sechs Millionen Euro.
Die Verkaufslisten wurden letztes Jahr von Ed Sheeran angeführt; er ist ganz klar die Nummer 1. Auf den weiteren Plätzen liegen aber auch viele belgische Künstler. Auf Platz zwei landet zum Beispiel das Album zur TV-Sendung "Liefde voor muziek", auf Platz drei das Debütalbum von Niels Destadsbader und auf den weiteren Rängen tummeln sich dann noch Oscar and the Wolf, Bazart, Bart Peeters und die Girlgroup K3.
belga/sh/mg