Für das 14. Album der irischen Rockbandgibt es von Musikkritikern keine Lobeshymnen. Die meisten Kritiker scheinen sich einig im Fazit, dass es ein "mittelmäßiges" Album ist. "Songs of Experience", so der Titel des neuen Albums, das sich an das Vorgängeralbum "Songs of Innocence" (2014) anreiht. Bono und seine Jungs haben wieder den DJ Danger Mouse im Studio besucht, der sich um den finalen Mix der Stücke gekümmert hat. 13 Lieder sind es übrigens.
Die zweite Single daraus erobert gerade die Radiocharts: "Get Out Of Your Own Way". Ein Lied, das nach Meinung der meisten Musikkritiker ganz ok ist. Aber damit hat es sich dann auch scheinbar schon fast. Das Urteil eines Redakteurs von L'avenir lautet: "Wer gehofft hatte, das neue Album würde an die Magie eines Joshua Tree (1987) anknüpfen, dem sei gesagt: Diesmal noch nicht!"
Dass U2-Sänger Bono als politisch engagierter Mensch gilt, ist in den Texten der neuen Lieder kaum zu spüren. Bono besingt die einfachen Freuden des Lebens und Liebens. In "Love Is All We Have Left", der Auftaktsong des neuen Albums, geht es darum, dass am Ende nur die Liebe bleibt, die das ganze Elend der Welt erträglich macht. "Summer Of Love" soll eine vor sich hin plätschernde, leicht soulige Nummer sein über Sommer, Sonne und Meer. Im Hintergrund singt Lady Gaga mit.
Die Kritiker schimpfen über eine "Aneinanderreihung von Kalendersprüchen", von Klischees, selbst in den etwas politischeren Stücken. Als wohl bester Track gilt "American Soul", der mit US-Rapper Kendrick Lamar eingespielt wurde. Fazit der Kritiker: Neue Wege schlagen U2 auf "Songs of Experience" nicht ein, die Erfolgsformel wird gekonnt variiert.
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