Mehr 20.000 Besucher täglich zählte das Village Francofou. "Das war ein toller Erfolg, obschon das Wetter nicht immer optimal war", sagt Mitorganisator Jean Steffens im BRF-Interview. Besonders der Donnerstag habe viel Publikum angelockt. Teilweise mussten die Menschen rund eine Stunde warten, um in den Festivalbereich der Stadt zu gelangen. Zu den Francofolies kamen auch zahlreiche Besucher aus Ostbelgien, Luxemburg und dem nahen deutschen Grenzland.
Auch wenn die Musiker beim Publikum gepunktet haben, kommt Jean Steffens um einen Kritikpunkt nicht herum: Die Gagen seien viel zu hoch. "Wir können so nicht weitermachen", empört sich Steffens. "Einige Künstler verlangen Gagen, von denen man ein Haus kaufen könnte. Einige Künstler müssen begreifen, dass der Zugang zur Musik für alle offen bleiben muss und nicht nur für eine kleine Elite, die sich die immer teurer werdenden Tickets leisten können." Steffens vergleicht die Situation mit den 1970er Jahren, wo es die Punk-Bewegung brauchte, um dem bestehende Klassensystem eine Alternative entgegen zu halten.
Die Francofolies fanden auch in diesem Jahr wieder unter erhöhten Sicherheitsmaßnahmen statt. Das Konzept habe sich ausbezahlt, so Jean Steffens. Die Polizei habe eine hervorragende Arbeit geleistet, so dass es quasi keine nennenswerten Zwischenfälle zu melden gebe. "Auch die Umfragen unter den Zuschauern bestätigen, dass sich die Menschen hier extrem sicher fühlen", erklärt Steffens.
Die Francofolies von Spa 2017 gehen am Sonntagabend unter anderem mit einem Konzert von Patricia Kaas zu Ende.
rs/okr - Bild: Koen Blanckaert (belga)