Nach der Hacker-Attacke auf IT-Systeme des französischen Senders TV5 Monde hat die Regierung in Paris Medien des Landes zu erhöhter Wachsamkeit aufgefordert. Gemeinsam mit der für Sicherheit von Informationssystemen zuständigen nationalen Behörde ANSSI sollen die bei den Medien für IT-Sicherheit zuständigen Experten nach Schwachstellen suchen. Medienministerin Fleur Pellerin plant entsprechende Fachgespräche in den kommenden Wochen.
Die EU-Kommission will am 28. April ihre Strategie zur Cyber-Sicherheit vorlegen. Ein Konzept für den digitalen Markt solle im Mai folgen, hieß es am Freitag bei der Kommission in Brüssel. Kommissions-Vize Frans Timmermans schrieb auf seiner Facebook-Seite, es sei offensichtlich, dass Terroristen über moderne digitale Instrumente verfügten. Deswegen werde die EU in enger Zusammenarbeit mit Mitgliedsstaaten und Verbündeten die Cyber-Sicherheit verstärken.
Die Internetseite von TV5 Monde war nach dem Hackerangriff am Freitag zeitweise noch gestört. Nachts und morgens war die Seite erneut nicht erreichbar. Das Fernsehprogramm wurde wieder ausgestrahlt. Am Donnerstag hatten Internetnutzer Inhalte der Seite zwischenzeitlich abrufen können. Hacker legten TV5 Monde in der Nacht zuvor lahm: Die Fernsehprogramme des Senders waren stundenlang unterbrochen, auf der Webseite und den Social-Media-Konten war IS-Propaganda zu sehen.
Foto: TV5 Monde/ afp