Mit einer behutsamen Reportage über philippinische Kinder haben die deutschen Fotografen Insa Hagemann aus Hannover und Stefan Finger aus Mönchengladbach den Unicef-Wettbewerb "Foto des Jahres" gewonnen. Es geht um Kinder, die ohne Väter aufwachsen, denn die Männer aus Europa, Australien oder Amerika sind verschwunden.
Titel der Siegerarbeit ist "Wanna have love!?" ("Willst du Liebe!?"). Das im Abseits stehende Kind wirkt mit seinen hellen Haaren anders als die philippinischen Jungen und Mädchen im Vordergrund. "Vielleicht haben ihre Mütter auf den Mann gehofft, der sie aus dem Elend holen würde, vielleicht haben sie sich gezwungen gesehen, ihren Körper zu verkaufen", hieß es von Unicef. Die Kinder lebten vielerorts mit dem Stigma, von Prostituierten zu sein - egal, welcher Arbeit die Mutter tatsächlich nachging oder ob es vielleicht einfach Liebe gewesen sei.
Der zweite Platz ging an den deutschen Fotografen Christian Werner. Werner widmete sich im Irak dem Schicksal der Jesiden, einer religiösen Minderheit. Platz drei gab es für Brent Stirton (Südafrika), der das Glück von blinden indischen Mädchen festhielt, die nach einer Operation sehen können.
Insgesamt wurden fast 1.000 Bilder von Fotografen eingereicht. 2008 gewann die Eupenerin Alice Smeets den Unicef-Preis mit einem Foto von einem Kind auf Haiti.
dpa/mz/km - Foto: Insa Hagemann/Stefan Finger/laif