"The Voice Belgique" (RTBF, La Une) geht in die vierte Saison. Über 2500 Kandidaten zwischen 16 und 57 Jahren wollten mitmachen, etwa hundert davon haben es in die "Blind Auditions" geschafft.
Die Jury sitzt mit dem Rücken zum Sänger und nur die Stimme entscheidet, ob er weiterkommt oder nicht. "Du konzentrierst dich nur auf die Stimme", erklärt Coach Beverly Jo Scott. "Und das ändert wirklich alles, wenn du die Stimme ohne das Äußere bewerten musst. Wenn wir uns herumdrehen, wissen wir nie, wer dann vor uns steht. Manchmal ist das eine große Überraschung!"
BJ Scott ist von Anfang an dabei (Marktanteil der drei ersten Staffeln: Knapp 30 Prozent!), die anderen Jury-Mitglieder sind neu: Musiker Jali und zwei französische Coaches - Sängerin Chimène Badi und Songwriter Stanislas. Jeder Coach darf zwölf Talente aussuchen. Gar nicht so einfach, erklärt BJ Scott.
"Wenn du nur noch drei Plätze frei hast, überlegst du genau, ob du auf den Buzzer haust oder nicht. Natürlich willst du dir kein vielversprechendes Talent durch die Lappen gehen lassen. Es ist nunmal ein Spiel, ein Wettbewerb, jeder Coach will gewinnen. Und dann kann es ja auch passieren, dass nicht nur ein Coach das Talent in seinem Team haben will. Wenn du dann einen Korb bekommst, ärgert das dich natürlich. Es sind jede Menge Emotionen im Spiel!"
Wer es nicht schafft, bekommt keine Erklärung
Die große Änderung in der vierten Staffel mag BJ Scott übrigens gar nicht. Kann ein Sänger niemanden aus der Jury von sich überzeugen, muss er sofort und ohne Erklärungen von der Bühne. Die berühmten Drehstühle bewegen sich nicht, die Coaches bekommen das abgewiesene Talent nicht zu Gesicht, tauschen aber untereinander aus.
Grausam für die Verlierer - oder doch eine Erleichterung? "Wenn ich da stehen würde und sich niemand herumdreht, würde ich am liebsten so schnell wie möglich verschwinden", glaubt Jali. "Die ewig gleichen Sprüche braucht niemand. Wenn du hörst 'Es war ganz gut', fragst du dich doch einfach nur 'Und weshalb wollte mich dann keiner?' Das ist viel grausamer", glaubt auch Stanislas. Bleibt abzuwarten, wie die Neuerung beim Fernsehpublikum ankommt.
Bild: Stéphane Laruelle/RTBF