Abschied vom "Platz an der Sonne": Monica Lierhaus (43) muss nach knapp drei Jahren ihre Rolle als Glücksfee aufgeben, weil die Fernsehlotterie keine Prominenten mehr auf dem Bildschirm zeigen will.
Stattdessen "kommen diejenigen Menschen zu Wort, die von den Förderungen der Fernsehlotterie profitieren", berichtete die Deutsche Fernsehlotterie am Montag in Hamburg über die neue inhaltliche Ausrichtung der Fernsehsendung am frühen Sonntagabend.
"Diejenigen in den Vordergrund zu stellen, denen durch das Engagement unserer Mitspieler ein besseres Leben ermöglicht wird – das ist unser Anliegen", so Geschäftsführer Christian Kipper. "Dieses Konzept setzen wir nun auch bei der Bekanntgabe der Gewinnzahlen um: Verantwortliche und Menschen aus den Einrichtungen zeigen uns ihr Engagement oder ihr Leben in den geförderten Projekten."
Seit Bestehen haben sich zahlreiche Prominente bei der Präsentation der Soziallotterie engagiert: Von Inge Meysel und Didi Hallervorden über Helmut Schön und Dietmar Schönherr bis hin zu Frank Elstner und aktuell Monica Lierhaus.
"Freue mich auf den nächsten Schritt"
Lierhaus hatte vor kurzem Ambitionen für einen Einsatz bei der Fußball-WM 2014 gezeigt. "Ich bin stolz, ein Mitglied der Fernsehlotterie-Familie gewesen zu sein", zitiert die Lotterie ihre scheidende Botschafterin. "Die vielen Besuche in den geförderten Projekten haben mich sehr berührt. Die Arbeit, die die Menschen dort leisten und die durch die Fernsehlotterie unterstützt und oft erst möglich wird, ist wahnsinnig wichtig. Ich wünsche allen weiter viel Erfolg und werde diesen Menschen immer verbunden bleiben."
Lierhaus, die seit Frühjahr 2011 die Gewinnzahlen präsentierte, wird am 29. Dezember zum letzten Mal die Zahlen in der ARD bekanntgeben. Für sie war die Botschafterrolle ein wichtiger Schritt bei ihrer Rückkehr in die breite Öffentlichkeit.
Die frühere ARD-Sportmoderatorin hatte sich nach einer lebensgefährlichen Gehirnoperation und monatelangem Koma im Jahr 2009 mühevoll zurückgekämpft - ins Leben und vor die Kamera. Der Lotterie-Vertrag von Lierhaus hatte damals Kritik ausgelöst. Honorar-Diskussionen und Los-Kündigungen hatten in den ersten Monaten nach ihrem Antritt den "Platz an der Sonne" überschattet.
"Bis Ende des Jahres werde ich noch im vollen Einsatz für die Fernsehlotterie sein", ließ sie am Montag wissen. "Dann freue ich mich darauf, den nächsten Schritt zu machen." Bekannt ist, dass sie sich ein Engagement im Online-Bereich der ARD vorstellen kann. "Ihre Unterstützung, die sie mit viel Einsatz und noch mehr Herzblut geleistet hat und bis Ende des Jahres leisten wird, war für uns sehr wertvoll", so Kipper. 2012 schüttete die Fernsehlotterie rund 48 Millionen Euro an 242 soziale Projekte aus.
dpa/pm/km - Bild: Deutsche Fernsehlotterie